Max Eberl hat sich erneut zur Trainersuche beim FC Bayern München geäußert, dabei aber einmal mehr höchst zurückhaltende Worte gewählt.
„Ich hatte keinen Streit mit Julian“
Unmittelbar vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal (1:0) erklärte der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters bei DAZN: „Ich weiß, dass das die Frage ist, die gerade ganz Deutschland bewegt. Ich habe keine Namen kommentiert und tue es heute auch nicht.“
Die Bayern wollten vielmehr „möglichst schnell, aber dennoch mit aller Sorgfalt den Trainer für die kommende Saison finden. Heute habe ich aber keinen Gedanken daran verschwendet und konzentriere mich nur auf das Spiel.“
Für den ab Sommer vakanten Trainerposten - Thomas Tuchels Zeit endet spätestens dann - gilt Ex-FCB-Coach und Bundestrainer Julian Nagelsmann als heißer Anwärter.
„Die Frage, die ganz Deutschland bewegt“
Nagelsmann hatte bereits von Juli 2021 bis Ende März 2023 an der Säbener Straße gewirkt, ehe er durch Tuchel ersetzt wurde.
Die Entscheidung wird bis heute - auch in Bayern-Kreisen - sehr kontrovers bewertet. Auf DAZN-Nachfrage, ob es im Falle einer möglichen Nagelsmann-Rückkehr nach München zunächst eine umfassende und versöhnende Aussprache geben müsse, entgegnete Eberl: „Ich hatte keinen Streit mit Julian. Deswegen hat es keiner Krisengespräche bedurft.“
Und an Moderatorin Wontorra direkt gewandt, fügte der Bayern-Funktionär an: „Laura, sieh‘ es mir nach, wenn ich jetzt irgendeine Antwort gebe … Wir haben sehr viele Gespräche geführt, Christoph (Bayern-Sportdirektor Freund; Anm. d. Red.) und ich. Das war sehr spannend, weil wir tolle Menschen kennengelernt haben. Jetzt geht‘s in der finalen Phase darum, eine Entscheidung zu treffen.“
Mit Blick auf den künftigen Tuchel-Erben räumte Eberl dazu ein: „Der Trainer ist eine eklatant wichtige Personalie - eine von einigen, aber dann doch die entscheidende. Dieser Personalie hat tagtäglich Umgang mit der Mannschaft. Deswegen ist es extrem wichtig. Wir müssen den Trainer stärken und unterstützen. Wir müssen passende Transfers tätigen.“
„Wenn man diesem Trainer mehr Zeit gegeben hätte“
Konkreter zu einem denkbaren zweiten Nagelsmann-Engagement beim FCB wurde Sami Khedira.
Der 2014-Weltmeister und heutige DAZN-Experte meinte: „Dass Julian ein absoluter Topmann ist, steht außer Frage. Wenn man diesem Trainer mehr Zeit gegeben hätte - und ihm Führung und Unterstützung -, bin ich der festen Überzeugung, dass er heute noch Trainer des FC Bayern München wäre.“
Khediras Prognose: „Wenn es so kommen sollte, dann ist Bayern München und Julian Nagelsmann ein gutes Match. Natürlich musst du dich mit mehreren Kandidaten unterhalten, um ein Gefühl zu bekommen.“ Dennoch: „Die handelnden Personen, die hauptsächlich für die Entlassung zuständig waren, sind nicht mehr da.“
Khedira spricht von einem „faden Beigeschmack“
Für den Ex-Profi hat es „generell einen faden Beigeschmack, aber der Sportvorstand und der Sportdirektor, mit denen der Trainer arbeiten muss, wurden ausgetauscht.“
In Bezug auf Eberl befand der Ex-Profi: „Ich glaube, ihr habt ein gutes Verhältnis.“ Neben Nagelsmann wird bei den Bayern als Trainer-Kandidat allen voran Roberto De Zerbi von Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion gehandelt.
Nagelsmanns Vertrag endet nach der EM. Der DFB hatte jüngst bekräftigt, mit dem 36-Jährigen auch nach dem Turnier weitermachen zu wollen - eine Entscheidung steht noch aus.