Klartext von Jens Lehmann - nicht nur zum FC Bayern und dessen Coach Thomas Tuchel: Der deutsche Nationalspieler Kai Havertz ist beim englischen Vizemeister FC Arsenal nach Ansicht des ehemaligen Gunners-Torwarts ein wichtiger Faktor für das Hoch der Londoner.
Lehmann: Kimmich auf falscher Position
Der ehemalige Leverkusener sei „sicherlich auch mitverantwortlich, dass es bei Arsenal gut läuft“, sagte der ehemalige Nationaltorwart der Mediengruppe Münchner Merkur/tz vor dem Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale zwischen seinem Ex-Klub und dem deutschen Rekordmeister (am Dienstag, ab 21.00 Uhr im Liveticker).
Lehmann bescheinigte Havertz nach fünf Treffern in den vergangenen sieben Pflichtspielen des Premier-League-Spitzenreiters ohne Niederlage eine starke Form. "Havertz macht es derzeit sehr gut, hat auch ein gutes Spielverständnis. Er macht mehr und mehr Tore. Er ist körperlich sehr stark", begründete der 54-Jährige seine Meinung über den gebürtigen Aachener.
Lehmann: Kimmich auf der falschen Position
Für Lehmann spielt Joshua Kimmich beim FC Bayern auf jeden Fall auf der falschen Position. „Ich sehe ihn sehr gerne Fußball spielen. Aber nicht als Sechser und auch nicht als rechter Verteidiger. Er ist in meinen Augen gegen Topmannschaften kein rechter Verteidiger“, führte der Ex-Keeper aus.
Kimmich sei offensiv viel stärker. „Für Bayern hat er mit tollen Pässen wahnsinnig viele Tore vorbereitet, er hat ein tolles Auge. Vor allem offensiv. Er hat ja auch die Flanke zum Tor von Coman beim Champions-League-Gewinn 2020 gegeben. Er flankt auch gut, wenn er zum Flanken kommt. Aber ich glaube nicht, dass er gegen richtig gute Mannschaften oft dazu kommt, wenn er als Rechtsverteidiger spielt.“
Den FC Arsenal sieht Lehmann, der 2004 bei der 13. und bislang letzten Meisterschaft zwischen den Pfosten des Hauptstadt-Klubs stand, trotz des FA-Cup-Gewinns vor vier Jahren zunehmend unter Erfolgsdruck.
Jens Lehmann sieht Arsenal wieder bereit für Titel
„Wenn man als Verein groß sein will, muss man ab und an auch große Titel gewinnen. 20 Jahre nach der letzten Meisterschaft wäre ein guter Zeitpunkt, endlich wieder die Premier League für sich zu entscheiden. Man sieht, dass es der Klub seitdem trotzdem gut gemacht und die Marke noch immer relativ groß gehalten hat. Aber: Sie müssen nun auch mal was gewinnen“, meinte der aus Essen stammende Ex-Profi.
Insgesamt hält Lehmann seinen ehemaligen Verein in den Königsklassen-Duellen mit München für einen "leichten Favoriten". Der FC Bayern habe derzeit "mehr Schwachstellen als Arsenal", erläuterte der 61-malige Nationalspieler seine Meinung.
Ein Hauptproblem der Mannschaft von Bayern-Trainer Thomas Tuchel sieht Lehmann in der „Organisation. Inkonstanz ist meistens eine Sache der Organisation“.
Bei der Ursachenforschung wollte sich Lehmann allerdings nicht festlegen: "Entweder der Trainer erklärt das, und die Spieler verstehen es nicht. Oder der Trainer kann es nicht erklären."
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)