Es war eine Szene, die für ratlose Gesichter sorgte. Niclas Füllkrug köpfte in der 77. Minute des Achtelfinalrückspiels in der Champions League gegen die PSV Eindhoven eine Freistoßflanke des eingewechselten Marco Reus zum vermeintlichen 2:0 in das gegnerische Tor. Doch Schiedsrichter Daniele Orsato nahm den Treffer nach Kontakt zum Videoassistenten zurück und entschied auf Abseits.
Wirbel um aberkannten BVB-Treffer
Allerdings sorgte diese Entscheidung für Diskussionen. Denn der BVB-Stürmer befand sich lediglich mit dem Arm im Abseits. Einem Körperteil, mit dem man keinen Treffer erzielen kann, oder? Auch Füllkrug selbst zeigte sich nach der Partie ratlos. „Mit dem Arm darf man doch gar kein Tor erzielen. Wieso ist das Abseits?“, fragte er bei DAZN. „Man kann nur im Abseits sein mit Körperteilen, mit denen man Tore erzielen kann“, konkretisierte er in der Mixed Zone.
Füllkrug: „Das ist kein Abseits“
Hintergrund der Orsato-Entscheidung: Vor einigen Jahren wurde die Definition, was ein Handspiel ist, angepasst. Sie besagt nun, dass nur Ballkontakte mit dem Arm unterhalb der Achselhöhle als Handspiel gelten. Alles darüber gilt als Schulter und damit nicht als Handspiel.
Füllkrug war allerdings mit einem kleinen Teil des oberen Arms im Abseits, dieser wird der Schulter zugerechnet, somit war es strafbares Abseits.
Der Stürmer selbst sah allerdings auch nach Studium der Bilder kein Vergehen. „Das ist kein Abseits. Für mich ist das kein Abseits. Jetzt definiere Schulter, bis wohin geht die Schulter?“ Er bekräftigte: „Also, wenn ich das so sehe, würde ich sagen Nein, wenn ich ehrlich bin.“
Terzic reagiert diplomatisch
BVB-Trainer Edin Terzic hielt sich nach dem Spiel mit seiner Meinung dagegen zurück. „Es bringt nichts, was Niclas oder ich über die Szene sagen. Der Schiedsrichter hat so entschieden.“
Am Ende hatte die knifflige Szene glücklicherweise keinen Einfluss auf das Weiterkommen der Dortmunder. „Ich rege mich darüber jetzt nicht auf oder kritisiere etwas, es ist mir ziemlich egal“, erklärte Füllkrug am Ende.