Julian Nagelsmann nominiert für die kommenden Länderspiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) Shootingstar Aleksandar Pavlovic - und lässt Routinier Leon Goretzka daheim. Das hatte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund am Dienstag indirekt bestätigt. Eine Entscheidung, die Ex-Nationalspieler Sami Khedira nicht nachvollziehen kann.
Kritik an Pavlovic-Nominierung
„Für mich persönlich nach zehn, zwölf Bundesliga-Spielen ist es zu früh“, befand der DAZN-Experte. Zwar sei Pavlovic „ein wunderbarer Junge, der sehr wissbegierig ist, der eine große Karriere vor sich hat“, aber es handele sich vom Bundestrainer um eine „politische Entscheidung. Daran beteilige ich mich nicht, ich versuche, es sportlich zu bewerten“, führte Khedira aus.
Pavlovic? „Der Bundestrainer denkt sich was dabei“
Er kenne Aleks persönlich und halte große Stücke auf ihn, doch weise der Bayern-Youngster noch Schwächen auf. „Er ist auf dem richtigen Weg, er hat sich das absolut verdient. Aber in Leverkusen (Bayern-Klatsche in der Bundesliga bei Bayer, Anm. d. Red.) hat man schon gesehen, dass es noch an ein bisschen was fehlt – gerade in Drucksituationen.“
Abschließend fügte der TV-Experte hinzu: „Der Bundestrainer denkt sich dabei was. Ich persönlich finde, dass Aleks Pavlovic auf Dauer Nationalspieler werden kann, jetzt aktuell ist es ein Tick zu früh“ und bekräftigte damit, was er eingangs gesagt hatte.
Dabei stand für Khedira am Mittwochabend auch der BVB im Fokus. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel von Borussia Dortmund gegen die PSV Eindhoven bezog er zu den deutschen Profis Stellung. Für die anstehenden Länderspiele ist aller Voraussicht nach ausschließlich Niclas Füllkrug nominiert. „Wenn es so weit kommen sollte, dass nur Niclas Füllkrug im Kader steht, dann ist es ein Stück weit ein Spiegelbild der inkonstanten Leistungen, die Borussia Dortmund in der Bundesliga gezeigt hat“, erklärte Khedira.
Schlotterbeck in der Opferrolle?
Nach SPORT1-Informationen ist Robin Koch, Abwehrchef von Eintracht Frankfurt, mit von der Partie - ein weiteres Indiz dafür, dass Nico Schlotterbeck und/oder Mats Hummels weichen müssen. „Vielleicht ist Schlotterbeck auch ein Stück weit das Opfer? Man kann gerne darüber streiten: Koch und/oder Schlotterbeck?“, hinterfragte Khedira.
Die Nominierungen von Jonathan Tah, Waldemar Anton und Antonio Rüdiger wollte der 36-Jährige jedoch nicht infragestellen. „Tah spielt herausragend, Waldi Anton beim VfB herausragend und Rüdiger bei Real Madrid seit Jahren herausragend. Es ist nicht ganz so einfach für den Bundestrainer.“
Es sei zwar „bitter für Schlotterbeck und natürlich auch für Mats Hummels.“ Aber es gehe darum, die Nominierten zu highlighten, „denn die haben sich es auch verdient, durch ihre Leistung - Woche für Woche.“