Benjamin Henrichs war sichtlich bedient. „Wenn ein Spieler von uns einem Spieler von Real an den Hals geht, dann fliegt er vom Platz, einhundert Prozent“, sagte der RB-Abwehrspieler nach dem 1:1 der Leipziger, gleichbedeutend mit dem Aus, in Madrid bei DAZN. „Wenn das andersrum passiert wäre, hätte ein Spieler von uns die Rote Karte bekommen? Ich gehe stark davon aus“, ärgerte sich der Nationalspieler.
Aufreger um Real-Star: Leipzig sauer
Zuvor war es in einer offenen Partie in der 54. Minute zu einem Aufeinandertreffen zwischen Willi Orban und Vinicius Junior gekommen. Der Madrilene griff Leipzigs Kapitän dabei an den Hals.
Eine Tätlichkeit? „Aus meiner Sicht schon. Klarer Griff zum Hals, der Ball war ganz woanders, deswegen kann man da schon Rot geben“, hielt Orban bei DAZN fest „Die Schiedsrichter haben nicht den Mumm, solche Spieler runterzustellen. Er greift mit beiden Händen an den Hals, das ist respektlos“, wurde er bei Sky Austria noch deutlicher.
Große Aufreger in spanischen Medien
Auch in den spanischen Medien war die Szene das große Thema des Spiels. Die Sportzeitungen AS und Marca ließen jeweils ihren Schiedsrichter-Experten zu Wort kommen.
„Er hätte ohne Frage des Feldes verwiesen werden können. Denn die zweite Aktion geht an den Hals“, erklärte Itturalde González der AS: „Real hätte nur noch zu zehnt sein müssen.“
Etwas anders argumentierte Pavel Fernández für die Marca. „Er hat mit dem Feuer gespielt, aber in seinem Schubser war keine Aggressivität zu erkennen. Der Schiedsrichter hatte Recht, dass er nur Gelb gezeigt hat.
Eine Einschätzung, die Predrag Mijatovic so gar nicht teilen konnte. „Es gibt keine Erklärung für das, was Vinicius getan hat. In diesem Wettbewerb und mit diesem Trikot ist dieses Verhalten inakzeptabel“, schimpfte der frühere Real-Profi. „Er hat es getan, weil in der ersten Halbzeit nichts geklappt hat, er fühlte sich hilflos und ist explodiert“.
Vinicius fliegt nicht - und trifft
Zu allem Übel für RB war es auch noch Vinicius, der in der 65. Minute die zwischenzeitliche Führung für die Madrilenen erzielte. Ein weiteres Ärgernis nach dem zu unrecht aberkannten Tor im Hinspiel.
„In beiden Spielen waren die Schiris nicht für uns“, stellte Orban fest. „Dennoch hatten wir Riesenchancen, deswegen müssen wir auch selbst Verantwortung übernehmen. Wir hatten auch heute so viele hundertprozentige Chancen, die wir einfach hätten nutzen müssen.“