Erstmals nach 14 Jahren steht der FC Arsenal wieder im Viertelfinale der Champions League. Die Londoner behielten in einem Elfmeter-Krimi gegen den FC Porto (5:3 n. E.) die Nerven und konnten nach sieben verlorenen Champions-League-Achtelfinals den Fluch beim achten Versuch beenden. Zuletzt hatten die Gunners 2010 die Runde der letzten Acht erreicht.
„Familie beleidigt!“ Trainer-Zoff in der CL
Durch einen Geniestreich von Martin Ödegaard und dem ihm folgenden Treffer von Leandro Trossard in der ersten Hälfte glichen die Londoner die 0:1-Hinspiel-Pleite aus. Beide Teams konnten im Anschluss jedoch keinen entscheidenden Punch setzen, weshalb das Spiel im Elfmeterschießen einen Sieger finden musste.
Kurios: Es war das erste Elfmeterschießen in einem Champions-League-Spiel seit dem Finale 2016. Damals gewann Real Madrid gegen den Stadtrivalen Atlético vom Punkt.
Havertz leistet sich Schubser
Ödegaard und Kai Havertz verwandelten cool für die Gunners, wohingegen der Ex-Leverkusener Wendell am glänzend parierenden David Raya scheiterte, der den Ball an den Pfosten lenkte. Bukayo Saka und Declan Rice zeigten ebenfalls keine Nerven und setzten dadurch Galeno unter Druck. Dieser scheiterte an Raya, der zum Helden des Abends wurde.
„David hatte am Anfang einige schwierige Momente. Er hat sich mit einer unglaublichen Persönlichkeit und Ehrgeiz durchgesetzt und ist am Ende belohnt worden“, schwärmte Arsenals Erfolgstrainer Mikel Arteta im Nachgang von Raya, der sich im internen Duell mit Aaron Ramsdale durchsetzen konnte.
In der Verlängerung stand zuvor noch Kai Havertz im Fokus.
Er leistete sich einen Schubser gegen Porto-Coach Sérgio Conceicao. Schiedsrichter Clement Turpin konnte die Gemüter jedoch beruhigen. „Ein bisschen frech von Havertz, da hat er ein bisschen Glück“, meinte Ex-Profi Darren Bent bei talkSport.
Aufreger nach dem Abpfiff
Nach der Partie kochten die Emotionen jedoch noch einmal über. So musste Arteta zunächst den Torschützen Trossard zurückhalten, als er von einer Reihe an Porto-Spielern konfrontiert wurde, ehe der 41-Jährige selbst in die Schusslinie geriet.
Denn auch Arteta machte sich während dem Duell keine portugiesischen Freunde. „Arteta drehte sich während des Spiels zur Bank und beleidigte meine Familie auf Spanisch. Ich habe ihm gesagt, dass die Person, die er beleidigt hat, nicht mehr unter uns weilt“, behauptete Porto-Trainer Sérgio Conceicao auf der anschließenden Pressekonferenz: „Er soll sich darum kümmern, seine Mannschaft zu trainieren, die mehr als genug Qualität hat, um viel besser zu spielen.“
Der Spanier wies den Ärger seines Gegenübers hingegen zurück und erklärte: „Es steht viel auf dem Spiel, du verteidigst deine Mannschaft bei jeder Entscheidung. Du willst, dass jede Entscheidung in deine Richtung geht, und das ist Teil des Spiels.“