Pech für Borussia Dortmund! Im Champions-League-Spiel bei der PSV Eindhoven bekamen die Gastgeber nach einer Grätsche von Mats Hummels einen Strafstoß zugesprochen. Luuk de Jong verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich - bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Abpfiff.
“Das ist eine Katastrophe“
Allerdings entstand eine Kontroverse um den Pfiff von Schiedsrichter Srdjan Jovanovic, da Hummels eindeutig erst den Ball und dann PSV-Angreifer Malik Tillman getroffen hatte.
Der BVB-Verteidiger zeigte sofort an, dass er den Ball gespielt hatte. Trotz einer anschließenden VAR-Überprüfung wurde der Strafstoß nicht zurückgenommen - Hummels war komplett direkt im Anschluss und nach Abpfiff fassungslos. Laut Ex-Schiedsrichter Wolfgang Stark war es aber die richtige Entscheidung.
Ex-Schiri versteht Entscheidung - Sammer fassungslos
„Mit dem langen Bein spielt Mats Hummels zwar den Ball, er geht auch mit einem hohen Risiko in das Tackling. Aber mit dem Nachziehbein trifft er den Stürmer und räumt ihn quasi ab. Deswegen ist die Entscheidung nachvollziehbar und auch nicht falsch, sodass hier der VAR eingreifen müsste“, erklärte Stark bei Prime.
Zu einem völlig anderen Urteil kam BVB-Berater Mattias Sammer: „Ein Schiedsrichter muss entscheiden für den Fußball. Er muss das Regelwerk bei klaren Entscheidungen zurate ziehen. Aber diese Situation, allein wie wir sie diskutieren, rechtfertigt im K.o.-Wettbewerb keinen Elfmeter im Sinne des Fußballs - unabhängig von Borussia Dortmund, RB Leipzig oder anderen Konstellationen.“
Sammer redete sich in Rage, es gebe „zu viele Fehlentscheidungen gegen deutsche Mannschaften“, weshalb er forderte: „Ich appelliere daran, dass wir auch international in den Gremien wieder mehr Persönlichkeit zeigen, die Dinge klar benennen, den Leuten die Stirn zu bieten und sich das nicht gefallen zu lassen.“
Fast wild wurde es, als Sammer forderte: „Es wird Zeit, dass wir die UEFA attackieren. Was machen die für einen Job? Das ist eine Katastrophe, welche Leute setzen die ein?“
BVB sauer: „Deswegen war die Verärgerung sehr groß“
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl brachte ebenfalls sein Unverständnis zum Ausdruck: „Ich konnte es nicht richtig glauben, weil die Situation für mich nicht so klar war, dass man da unbedingt Elfmeter pfeifen muss – vor allem nicht in so einem Spiel. Deswegen war die Verärgerung sehr groß.“
Dass sich der Referee die Szene nicht selbst nochmal am Bildschirm angeschaut hatte, sorgte für zusätzliche Kritik. „Wir haben ihn gefragt, für ihn war die Situation aber klar. Du kannst das nicht mehr ändern, versuchst aber Einfluss zu nehmen. Über den 4. Offiziellen. Das ist eine Situation, die uns sehr weh tut“, stellte Kehl klar.
Auch die BVB-Profis zeigten sich verärgert: „Für uns ist das wieder Pech, dass auf dieser Ebene wieder ein Elfmeter gegen uns gepfiffen wird. Mats hat die Intention, ganz klar den Ball zu spielen und er hat ihn ja auch zuerst getroffen“, erklärte Torhüter Alexander Meyer, der kurzfristig Gregor Kobel ersetzte, auf SPORT1-Nachfrage.
„Mir kommt es manchmal vor, dass die Schiedsrichter auf dieser Ebene ein bisschen stur sind“, führte der 32-Jährige aus. „Sie haben doch die Hilfsmittel, warum gehen sie dann nicht raus und schauen sich die Szene nochmal an?“
Can: „Hoffe für ihn, dass es ein Elfmeter war...“
Emre Can pflichtete Meyer bei: „Ich finde, in so einer Situation muss der Schiedsrichter rausgehen und es sich selber anschauen und sich seine eigene Meinung bilden. Dann kann er den Elfmeter immer noch geben. Wenn er es nicht macht, ist es ein bisschen schade. Ich hoffe für ihn, dass es ein Elfmeter war, sonst ist es echt schade.“
Auch im Fantalk auf SPORT1 wurde sich mit Kritik nicht zurückgehalten. „Der hat nochmal auf den Bildschirm zu gucken. Diese Berührung kann niemals als Foul interpretiert werden. Eine krasse Fehlentscheidung. Wenn er sich das nochmal anguckt, muss er das zurücknehmen“, sagte der langjährige Trainer Peter Neururer.