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Hat Bayern ein Führungsproblem? Wovor Tuchel und die Bosse nicht zurückschrecken

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Hat Bayern ein Führungsproblem? Wovor Tuchel und die Bosse nicht zurückschrecken

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Hat Bayern ein Führungsproblem?

Die Klatsche bei Eintracht Frankfurt hallt beim FC Bayern nach. Trainer Thomas Tuchel lässt bei seiner Analyse aufhorchen. Hat der Rekordmeister ein tiefliegendes Problem?
Nach dem 1:5 in Frankfurt stellt sich beim FC Bayern die Frage nach den Führungsspielern. Trainer Thomas Tuchel fordert eine Reaktion.
khau
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Kerry Hau
Die Klatsche bei Eintracht Frankfurt hallt beim FC Bayern nach. Trainer Thomas Tuchel lässt bei seiner Analyse aufhorchen. Hat der Rekordmeister ein tiefliegendes Problem?

Auf der einen Seite eine bis dato makellose Champions-League-Gruppenphase, auf der anderen Seite eine Demütigung im Supercup, eine Blamage im Pokal und Platz zwei in der Liga nach einer 1:5-Abreibung in Frankfurt: Die erste Hälfte der Saison 2023/24 verläuft eher durchwachsen für den FC Bayern – was nicht einzig und allein auf den dünnen Kader zurückzuführen ist, mit dem Cheftrainer Thomas Tuchel arbeiten muss.

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Eine zentrale Frage, die sich gerade nach dem kopflosen Auftreten gegen die Eintracht stellt: Hat die Tuchel-Elf ein Führungsproblem? Beziehungsweise: Fehlt es dem Team oder einigen Spielern an der Fähigkeit, sich in schwierigen Phasen aufzubäumen und mit Leistung voranzugehen?

Mentalitätsproblem beim FC Bayern? Das sagt Tuchel

Von SPORT1 mit diesem Thema auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in der Königsklasse bei Manchester United (21 Uhr im LIVETICKER) konfrontiert, ließ Tuchel aufhorchen: „Das ist ein elementarer Punkt. Wir arbeiten daran. Wir dachten, wir wären weiter und sind am Samstag eines Besseren belehrt worden – auf sehr brutale Art und Weise, mit einem außergewöhnlichen Ergebnis, das uns sehr weh tut.“

Tuchel angefressen! An Bereitschaft mangele es nicht, gab er zu verstehen. „Wir versuchen, diese Stabilität reinzubringen. Die Mannschaft versucht das umzusetzen, das ist nicht das Thema.“ Das Problem: „Es fällt uns offensichtlich schwer.“

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„Generation Wembley“ als Vorbild

Ein ehrliches Geständnis! An der Säbener Straße wird schon länger über Führung, Teamspirit und auch Identifikation debattiert.

Nicht wenige handelnde Personen sind der Meinung, dass sich die aktuelle Bayern-Mannschaft einiges von der „Generation Wembley“ abschneiden könnte, die gemeinsam Widerständen trotzte und sich immer wieder zu Höchstleistungen inklusive Triple-Gewinn pushte – mit mehr Teamplayern und Typen, mit weniger Eigenbrötlern und Egos.

Tuchel will gegen United eine deutliche Reaktion sehen

Tuchel hat, weil das 1:5 bei der Eintracht erst die dritte Pflichtspiel-Niederlage in dieser Saison war, zwar weiterhin Vertrauen in seine Mannschaft. Gegen ManUnited will er jedoch eine deutliche Reaktion sehen, was er seinen Spielern nach einer ausführlichen Fehleranalyse am Sonntag sehr emotional vermittelt hat.

Tuchel und seine Assistenten baten die Bayern-Stars früher als geplant an die Säbener Straße, um noch vor der Regenerationseinheit per Video die Situationen aufzuzeigen, in denen gepennt wurde. Es waren einige.

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Am Montagabend in Manchester sprach der immer noch verärgerte Coach „22 kritische Ballverluste“ an, die seine Mannschaft in Frankfurt gemacht habe. Tuchel: „Das bedeutet, dass zum Zeitpunkt des Fehlers fünf oder mehr unserer Spieler aus dem Spiel sind. Zehn davon sind schon zu viel, eigentlich sollte die Anzahl einstellig sein. 22 ist eine absurd hohe Zahl!“

Was Tuchel an den Bayern-Fehlern so ärgert

Viel ärgerlicher aus seiner Sicht: „Keiner dieser 22 Fehler hat direkt zu einem Gegentor geführt! Wir hätten uns in jeder einzelnen Situation retten können, waren vor den ersten vier Gegentoren nach den Fehlern in Überzahl. Doch unsere Reaktion nach den Fehlern war weit, weit unter dem Standard, den wir von uns erwarten. Nur so kannst du fünf Gegentore bekommen!“

Das Fazit von Sportdirektor Christoph Freund: „Die ganze Mannschaft hat nicht das auf den Platz gebracht, was dem FC Bayern würdig ist. Das wird intern angesprochen und das gilt es dann auch besser zu machen.“

Transfer-Konsequenzen im Sommer?

Klar ist: Schleichen sich solche Leistungen häufiger ein, wird es spätestens im Sommer Konsequenzen geben. Tuchel und Freund sprechen eine Sprache: Es braucht nicht nur gute, es braucht auch hungrige Spieler!

Bereits vor dem Frankfurt-Spiel nach Sommer-Neuzugang Bryan Zaragoza gefragt, schwärmte der Coach nicht ohne Grund von der Mentalität und dem Selbstvertrauen des jungen Spaniers.

Gerade Tuchel wird nicht vor weiteren Kaderauffrischungen zurückschrecken!

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Nach SPORT1-Informationen gibt es auch das Okay der Bosse, harte Entscheidungen zu treffen, falls nötig jahrelang bestehende Strukturen aufzubrechen.

Bedeutet: sich von etablierten Spielern zu trennen, wenn sie das Gefühl haben, dass diese Spieler nicht zu 100 Prozent bei der Sache sind und eben nicht so vorangehen, wie man es sich erhofft.

Diese zwei Spieler sollen kommen

Personelle Veränderungen sind in jedem Fall zu erwarten – sogar schon im Januar, wie Freund am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 ankündigte.

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Zwei neue Spieler, so der Plan, sollen kommen. Prio eins: ein Abwehrspieler, der sowohl hinten rechts als auch in der Innenverteidigung einsetzbar ist. Prio zwei: ein defensiver Sechser.

Weil der Wintertransfermarkt aber sehr schwierig ist und international gestandene Top-Spieler kaum zu bekommen sind, erwägen die Bosse, sich um Übergangslösungen (unter Umständen auch in Form von Leihgeschäften) zu kümmern – und nach der Saison einen größeren Umbruch anzugehen.