Der schwarz-gelbe Schuh drückt aktuell vor allem in der Defensive. Mal wieder muss BVB-Coach Edin Terzic (41) kreativ werden und die zuletzt so oft wackelige Dortmunder Abwehr in den kommenden Spielen neu formieren.
BVB in Not: Hilfe aus eigenem Stall?
Auch wenn Mats Hummels (34), der in der Liga nach seiner Roten Karte gegen Leipzig nur für ein Spiel gesperrt wurde, gegen Paris wieder mitwirken kann, muss Terzic auf weitere Leistungsträger verzichten. Kapitän Emre Can (29) ist in der Champions League gesperrt, der zuletzt eingesetzte Thomas Meunier (32) ist nicht spielberechtigt.
Hinzu kommen dicke Fragezeichen bei Marcel Sabitzer (Wade) und Marius Wolf (Sprunggelenk). Gegen Kylian Mbappé (15 Tore in 14 Ligue A-Spielen), Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani (25) und Co. ist aber, laut Nico Schlotterbeck (24), nicht nur die Defensive gefordert: „Wenn alle elf Spieler verteidigen – das ist das Grundprinzip.“
Die ganze Mannschaft soll also im besten Fall gegen den Ball verteidigen. Dann soll es, auch wenn Edin Terzic dieses Wort nicht gerne ausspricht, mit der „Revanche“ (0:2 in Paris) im heimischen Signal Iduna Park klappen.
BVB-Abwehr mit drei Innenverteidigern gegen Paris
Die Abwehr stellt sich wegen der dünnen Personaldecke fast schon selbst auf. Neben Mats Hummels und Nico Schlotterbeck, wird wohl wieder Ramy Bensebaini und der zuletzt torhungrige Niklas Süle (Tor gegen Leipzig) spielen.
„Wir haben es immer gesagt, dass wir wissen, dass die Saison sehr lang ist. Zuletzt haben Nico und Mats sehr viel gespielt. Aber wir wussten, dass wir uns auf Niklas verlassen können“, lobt ihn BVB-Coach Edin Terzic. Hendry Blank und Antonios Papadopoulos aus der U23 werden den Kader wohl defensiv auffüllen.
Fakt ist, dass hinten der Schuh drückt. Vor allem, weil der etatmäßigen Linksverteidiger ausfällt. Für Julian Ryerson ist das Fußballjahr 2023 wegen einer Innenbandverletzung gelaufen. Dazu kommt, dass Ramy Bensebaini im Januar für Algerien beim Afrika Cup (13.01.-11.02.) spielen und somit beim BVB ausfallen wird.
Die Sorgen werden also nicht kleiner. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht Wintertransfers zwar nicht als „zwingend notwendig“ an, schließe sie aber auch nicht kategorisch aus. Ein Kandidat, der perfekt ins BVB-Profil passen würde, wäre Ferdi Kadioglu (24) von Fenerbahce Istanbul. Knackpunkt: Der Vertrag des türkischen Nationalspielers läuft noch bis 2026, die geforderte Ablösesummer in Höhe von 30 Millionen Euro ist dem BVB zu hoch.
Holt BVB diesen Jungstar frühzeitig zurück?
Dabei hat der BVB einen formstarken Außenverteidiger. Allerdings kickt der aktuell nicht in schwarz-gelb, sondern bei den Störchen in Kiel: Tom Rothe. Der 19-Jährige spielt eine überragende Saison in der 2. Liga (2 Tore, 5 Vorlagen) und steht mit Holstein Kiel aktuell auf den zweiten Platz.
Rothe ist eigentlich noch bis zum Sommer in den Norden ausgeliehen. Ob der Youngster also vorzeitig nach Dortmund zurückkommt?
Auf SPORT1-Nachfrage sagte Terzic: „Wir machen uns viele Gedanken, auch mittel- und langfristig. [...] Wir entwickeln gute Ideen.“ Ein leeres Gedankenspiel ist Tom Rothe beim BVB wohl nicht. Ein möglicher Leih-Abbruch ist zwar (noch) nicht geplant, doch vielleicht würde genau der den drückenden Schuh etwas entlasten.