Superstar Kylian Mbappé könnte mit Paris Saint-Germain am 13. Dezember im Signal-Iduna-Park ein unschönes Kapitel Geschichte schreiben: Zum ersten Mal seit der Macht-Übernahme von QSI (Qatar Sports Investments) beim Hauptstadt-Klub könnte man nicht in der Champions League überwintern! Es droht erstmals seit zwölf Jahren der Abstieg in die deutlich weniger glamouröse Europa League.
PSG droht historische Demütigung
Nach dem umstrittenen 1:1 zu Hause gegen Newcastle steht PSG bei nur sieben Punkten aus fünf Spielen in der Gruppenphase - so schlecht waren die Pariser seit der Saison 2004/2005 nicht mehr. Damals schieden die Franzosen mit nur fünf Zählern als Letzter aus.
Micoud lästert über PSG: „Schaffen sonst nur die ganz Großen“
„PSG ist doch endlich ein großer Klub in Europa“, kommentierte ein sichtlich angefressener Johan Micoud bei L´Équipe TV.
Wie der einstige Spielmacher von Werder Bremen das genau meinte, erklärte er kurz darauf: „Sie können sich beim Schiedsrichter bedanken, dass sie nach wie vor ihr Schicksal in der eigenen Hand haben. Denn der Elfmeter, den Paris in der Nachspielzeit bekommen hat, war immens großzügig und die Frage stellt sich, wieso es neun Minuten Nachspielzeit gab, obwohl Newcastle kein einziges Mal gewechselt hat. Das schaffen sonst nur die ganz Großen dieses Kontinents, dass Ihnen geholfen wird.“
Das neue Team funktioniert noch nicht
Im vergangenen Sommer wurde im Prinzenpark mit den Abgängen von Lionel Messi, Neymar oder auch Marco Verratti alles runderneuert, dazu mit Luis Enrique ein neuer Trainer geholt und neue Stars wie Randal Kolo Muani, Ousmane Dembélé, Goncalo Ramos oder Lucas Hernández verpflichtet.
Doch bisher vermissen die Anhänger eine gewisse Konstanz und sie wünschen sich eine größere Druck-Resistenz, die in Dortmund mehr denn je gefragt sein wird.
„Um die PSG-Zukunft in der Champions League kann man sich natürlich große Sorgen machen“, sagte David Ginola, einst Idol von PSG und mittlerweile Experte bei Canal+.
„Auswärts tun sich die Pariser eh immer schwer im Europapokal“, erklärte der 56-Jährige: „Diese Mannschaft befindet sich noch im Aufbau und hat noch lange nicht ihr Potenzial abrufen können. Aber das alles zählt nicht, das Achtelfinale muss erreicht werden, ohne Wenn und Aber.“
PSG-Stars wirken „frustriert und gestresst“
„Bei den PSG-Spielern sind viele Zweifel angebracht“, meinte Ex-PSG und Newcastle-Verteidiger Sylvain Distin zu SPORT1. „Sie wirken frustriert und gestresst. Sie können echt froh sein, dass sie es nach diesem glücklichen Remis noch selbst in der Hand haben.“
PSG droht also die nächste, aber wohl größte Demütigung mit einem möglichen Aus in dieser Gruppenphase.
Das blasse Gesicht von PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi am Ende der Nachspielzeit auf der Ehrentribüne im Prinzenpark am späten Dienstagabend sprach Bände. Seine Sorgenfalten waren selten dermaßen tief.