17 Siege in Folge konnte der FC Bayern in der Gruppenphase der Champions League verzeichnen: Eine Rekord-Serie, die nun ihr Ende gefunden hat. Gegen den FC Kopenhagen konnte die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel nämlich nicht gewinnen. Am Ende stand ein torloses Remis auf der Anzeigetafel in der Allianz Arena.
Neuer rettet Bayern vor Blamage
Dem deutschen Rekordmeister, der bereits als Gruppensieger feststeht, entgeht somit immerhin der Sieg-Bonus in der Königsklasse von knapp drei Millionen Euro - und das geht vollkommen in Ordnung. Denn die Münchner waren zwar die dominantere Mannschaft des Abends, konnten sich aber gegen tief stehende Kopenhagener keine zwingenden Torchancen erarbeiten. „Sie haben einfach nicht die Mittel gefunden, um die sehr gut organisierte Kopenhagener Mannschaft zu schlagen“, resümierte Experte Michael Ballack bei DAZN.
Die besten Chancen hatten Tel (14.) und Müller (30.) in der ersten Halbzeit, weitere Abschlüsse aus der Distanz von Kane (68.) und Sané (72.) konnten von Kopenhagen-Schlussmann Grabara ohne Probleme entschärft werden.
Auf der anderen Seite konnten die Dänen ausschließlich über Konter gefährlich werden und sich zwei gute Gelegenheiten über Bardghji (27.) und Goncalves (47.) erspielen, die beide jedoch haarscharf am Kasten von Neuer vorbeischrammten. Kurz vor Schluss rettete Neuer dann sogar noch mit einer Doppel-Parade das Unentschieden, nachdem die Gäste nach einem Eckball zweimal aus kurzer Distanz zum Abschluss gekommen waren (89.).
„Gottseidank! Wenn man gesehen hat, wie er den einen da gehalten hat, dann können wir froh sein!“, freute sich Thomas Müller auf die Frage nach Neuers Vertragsverlängerung bei DAZN.
Schiedsrichterin nimmt Elfmeter für Bayern nach VAR-Bildern zurück
In der Nachspielzeit gab es dann doch noch den großen Aufreger, als Schiedsrichterin Stéphanie Frappart sich nach den VAR-Bildern gegen einen potenziellen Handelfmeter für die Münchner entschied.
„Da stellt sich mir die Frage, ob es eine klare Fehlentscheidung ist, die ich korrigieren muss“, hinterfragte Ballack die Entscheidung der Unparteiischen. „Hand ist eine leidige Diskussion. Das sollte man alles neu überprüfen und neu überdenken und neu formulieren, weil ein zu großer Spielraum für die Schiedsrichter ist.“
Immerhin: Durch das Remis hält der FCB eine andere Rekord-Serie aufrecht. Es war nun insgesamt das 39. Gruppenphasen-Spiel in Folge, in dem Bayern nicht verlor.
Goretzka als Verteidiger - Müller vergibt Top-Chance
Schon vor dem Spiel standen die Bayern als Gruppensieger fest, was jedoch nicht der Hauptgrund für vier Startelf-Änderungen im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Köln war. Vielmehr musste Tuchel die Ausfälle von Kim (Hüftprellung), Mazraoui (Magen-Darm-Infekt) und Choupo-Moting (Kniegelenk-Probleme) kompensieren. „Der einzige, den wir freiwillig gewechselt haben, war Leroy (Sané). Aus Solidarität war mal Mathys (Tel) dran“, erklärte Tuchel vor der Partie am DAZN-Mikro.
Neben Tel begannen so auch Davies, Guerreiro und Müller die Partie, in der Goretzka in die Innenverteidigung rutschte. In einer ereignisarmen Anfangsphase hatte Tel noch die beste Gelegenheit, setzte einen Volley aus kurzer Distanz aber neben den Kasten (14.). Auf der Gegenseite kombinierte sich dann Kopenhagen sehenswert vor das Tor von Neuer und kam durch Top-Talent Bardghji zu einer Chance, die der 18-Jährige jedoch nicht verwerten konnte (27.).
Die beste Gelegenheit der ersten Halbzeit hatte Müller, dessen Kopfball jedoch stark von Kopenhagens Schlussmann Grabara pariert wurde (30.). Mit Beginn der zweiten Hälfte machten es die tief stehenden Dänen den Bayern weiter schwer, kamen durch Goncalves sogar zu einer guten Konterchance. Der Portugiese setzte seinen Abschluss aber knapp neben den Pfosten (47.).
Neuer rettet Remis mit Doppelparade
Chancen blieben jedoch weiterhin absolute Mangelware, weswegen Tuchel mit den Einwechslungen von Sané und Gnabry noch einmal frischen Wind in die Bayern-Offensive brachte (64.). Dadurch änderte sich jedoch nicht viel: Der FC Bayern kam weiterhin nicht zu klaren Torchancen, während Kopenhagena Grabara Distanzschüsse von Kane (68.) und Sané (72.) ohne Probleme entschärfen konnte.
Kurios: Nach Sanés Abschluss entschied Schiedsrichterin Stéphanie Frappart fälschlicherweise nicht auf Eckball, woraufhin sich der auf der Bank sitzende Sven Ulreich wohl beschwerte - und dafür in der Folge die Gelbe Karte sah. Als Kopenhagen kurz vor dem Ende der Partie noch einen Eckball zugesprochen bekam, musste Neuer plötzlich sogar das Remis retten. Mit zwei starken Paraden aus kurzer Distanz rettete der Bayern-Goalie seiner Mannschaft den Punkt (89.).
In der Nachspielzeit gab es dann doch einen weiteren großen Aufreger. Wegen Handspiel entschied Frappart zunächst auf Elfmeter für Bayern, kassierte ihn jedoch nach Sicht auf die Bilder des VAR wieder ein.