Als Stéphanie Frappart das Spiel des FC Bayern München gegen den FC Kopenhagen anpfiff war es offiziell: Erstmals wurde ein Champions-League-Spiel des deutschen Rekordmeisters von einer Frau gepfiffen.
Schiedsrichterin? „Kann teuer werden“
Nach dem Match stand die Französin wieder im Fokus, diesmal allerdings eher wegen ihrer Leistung, mit der man in München nicht wirklich glücklich war. Nach dem 0:0 gegen den 15-maligen dänischen Meister - nach bislang vier Siegen ist es das erste Remis in dieser CL-Saison - wollte sich Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz nicht zur Leistung der 39-Jährigen äußern.
„Zu Schiedsrichtern und Schiedsrichterin ist es ja besser, nichts zu sagen als Trainer. Das kann im Zweifel immer nur teuer werden“, ließ der Bayern-Trainer jedoch vielsagend wissen.
Ulreich kritisiert Schiedsrichterin
Deutlicher wurde hingegen Sven Ulreich, der in der 73. Minute auf der Bank eine gelbe Karte bekommen hatte. Nach einer nicht gegebenen Ecke reklamierte die Bank samt Ersatztorhüter, weswegen der vierte Offizielle die Schiedsrichterin herbeorderte.
Die zitierte Ulreich zu sich, was dieser zunächst verweigerte. „Ich weiß nicht, warum sie jetzt unbedingt wollte, dass ich zu ihr herlaufe. Ich mache mich ja nicht zum Affen vor ihr, dass ich mich da noch vor sie hinstelle“, zeigte er nach dem Spiel seine Unzufriedenheit mit dem Verhalten Frapparts. „Sie kann mir ja die Gelbe Karte geben, schön und gut. Aber ich mache mich da nicht zum Affen, laufe vor sie hin und bedanke mich noch.“
Auch in ihrem Heimatland ist die Schiedsrichterin aktuell nicht unumstritten. „Ist Stephanie Frappart wirklich eine der besten Schiedsrichterinnen der Welt“, fragte mit einer Pointe Ironie der ehemalige französische Nationalspieler Jerome Rothen, der beim Radio-Sender „RMC Sport“ als Moderator aktiv ist. „Es ist unglaublich. Glauben Sie wirklich, dass Madame Frappart es verdient hat auf so hohem Niveau belohnt zu werden? Sie hat zuletzt zu viele Fehler gemacht.“
Update zu Bayern-Trio
Neben der Schiedsrichterin sorgte auch ein Trio für Gesprächsstoff auf der Pressekonferenz. Sowohl Min-jae Kim als auch Eric Maxim Choupo-Moting konnten das Abschlusstraining nicht mitmachen und fielen gegen Kopenhagen aus. Zudem musste Noussair Mazraoui kurzfristig mit einem Magen-Darm-Infekt passen, wie Tuchel bestätigte.
Bei Kim und Choupo-Moting wisse man noch nicht, ob sie für das Wochenende fit werden. Zwar bestehe die Hoffnung, dass es bis Samstag zum Heimspiel gegen Union Berlin (ab 15.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) reicht, „aber wissen tun wir das erst morgen und übermorgen“.