Welch eine Kampfesleistung! In einer intensiv geführten Partie sicherte sich Borussia Dortmund am Mittwochabend durch das 1:0 (1:0) auswärts bei Newcastle United den ersten Dreier der laufenden Champions-League-Saison.
BVB meldet sich in Todesgruppe zurück
Mit vier Punkten weilt der BVB nach der Hinrunde auf dem zweiten Tabellenplatz der Gruppe F - zwar hinter PSG und doch punktgleich mit den Magpies. Mittelfeldmann Felix Nmecha traf erstmals für den BVB in der Königsklasse, einzig Kapitän Can musste noch vor der Pause verletzt runter - Ausfalldauer ungewiss.
Torwart Gregor Kobel freute sich nach Abpfiff bei DAZN: „Wir können sehr happy sein. Wir haben heute sehr viel Einsatz, viel Herz gezeigt. Wir wussten von Anfang an, dass es ein „Must win“ ist. Heute waren wir in der zweiten Hälfte mit den zwei Lattentreffern hintenraus auch ein wenig glücklich. Nichtsdestotrotz haben wir ein gutes Spiel gemacht.“
Trainer Edin Terzic stimmte in den Kanon mit ein: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt, mit der wir uns den Sieg verdient haben. Mit der zweiten Halbzeit haben wir den Sieg verteidigt. Dann haben wir sehr viel verteidigen müssen und sehr viel Leidenschaft gezeigt. Ein bisschen Glück gehabt, einen herausragenden Torwart – und am Ende sind wir zufrieden.“
Der 40-Jährige musste vor dem Anpfiff im stimmungsvollen St. James‘ Park eine schlechte Nachricht verkraften. Der formstarke Nationalspieler Julian Brandt fiel aufgrund von Wadenproblemen aus, dafür rückte Marcel Sabitzer in die Startformation. Marius Wolf ersetzte zudem Julian Ryerson (Infektion).
Kehl: „Wollen mindestens einen Punkt mitnehmen“
Dennoch waren die mitgereisten BVB-Anhänger nach einem langen Tag in den umliegenden Pubs und einem lauten Fanmarsch zum Stadion am höchsten Punkt der Stadt ebenso zuversichtlich wie Sebastian Kehl.
„Wir wissen, dass es ein intensives Spiel wird. Aber wir wollen mindestens einen Punkt mitnehmen und dann das Heimspiel gewinnen“, sagte der Sportdirektor bei DAZN unmittelbar vor Spielbeginn.
Und die Gäste legten stürmisch los. Donyell Malen scheiterte nach 68 Sekunden an United-Torhüter Nick Pope. Im Gegenzug war aber auch BVB-Schlussmann Gregor Kobel sofort gegen Anthony Gordon gefordert.
Im Gegensatz zum Angsthasenfußball bei der Auftaktniederlage in Paris (0:2) präsentierte sich der deutsche Vizemeister in einer intensiven Anfangsphase wach und aktiv. Der BVB ging immer wieder ins Pressing. Die Gäste blieben allerdings anfällig für Konter.
Kobel verhinderte erneut gegen Gordon einen Rückstand (11.), kurz darauf musste der ehemalige Dortmunder Alexander Isak verletzt runter. Der Torjäger hatte nach seinen Knieproblemen erst am vergangenen Wochenende ein Kurz-Comeback gegeben, seine Nominierung für die Startelf war überraschend und kam offensichtlich zu früh.
Schockmoment! Kapitän Can verletzt runter
Die Borussen belohnten sich trotz des Chancenplusses nicht - und mussten dann selbst den Schock hinnehmen. Ohne erkenntliche Fremdeinwirkung sank Emre Can zu Boden und musste aufgrund augenscheinlich starker Schmerzen in der rechten Knieregion ausgewechselt werden (43.).
Als hätte der BVB die „Jetzt erst recht“-Einstellung gefunden, schlugen die Schwarz-Gelben noch in der ersten Halbzeit zu. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck stoppte Gordon, schaltete sich ins Spiel nach vorne ein und bediente mit viel Übersicht Nmecha, der den starken Pope überwand.
Es war Nmechas erstes Champions-League-Tor für den BVB!
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel zwar zusehends in den beiden Strafräumen, die Intensität nahm aber zu. Auch der St. James‘-Park erwachte und trieb seine Schwarz-Weißen an. Noch vor einigen Wochen wurde Paris Saint-Germain genau dort mit vier Gegentoren auf die Heimreise geschickt.
Wilson schockt BVB mit Lattentreffer
Newcastle schöpfte nun neuen Mut und brachte den italienischen Nationalspieler Sandro Tonali trotz der Vorwürfe illegaler Wetten.
Kobel musste die Führung aber einzig in der 57. Minute mit einer Glanzparade gegen Callum Wilson, der für Ex-Borussen-Stürmer Alexander Isak bereits nach 15 Minuten auf das Feld kam, ernsthaft verteidigen - bis vier Minuten vor Schluss.
Erneut war es Wilson, der einen Kopfball ans Gebälk setzte und dem BVB den Atem stocken ließ. Auch in der 94. Minute wackelte die Latte noch einmal. Doch die neu gewonnene Effektivität des Ruhrpott-Klubs hatte Bestand!
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)