Als die Konfettikanone die goldenen Schnipsel in die Luft pustete, war es ein deutscher Spieler, der den Champions-League-Pokal in den Istanbuler Nachthimmel reckte.
Gündogan erlöst! „Es jagt einen“
Ilkay Gündogan wurde als Kapitän diese Ehre zuteil, nachdem Manchester City sich mit einem 1:0-Sieg im Finale gegen Inter Mailand zum besten Team Europas gekrönt hatte.
Der DFB-Star war in der Geschichte der erste deutsche Kapitän, der ein nicht-deutsches Team zum Titelgewinn in der Königsklasse führen konnte.
Für den 32-Jährigen war es im dritten Versuch der erste Triumph, nachdem er 2013 mit dem BVB gegen die Bayern verlor und ihm 2021 im City-Trikot das gleiche Schicksal gegen Chelsea widerfuhr.
„Man kann sich vorstellen, wenn man das dritte Finale spielt und die zwei davor verloren hat - das erste vor zehn Jahren - dann jagt es einen auch“, gab ein sichtlich bewegter Gündogan im ZDF Einblick in sein Seelenleben.
„Er hat gerade auf Vereinsebene heute sein Lebenswerk erstellt“, schwärmte Experte und Gladbach-Star Christoph Kramer wenig später. Es war der grandiose Höhepunkt einer Fabel-Saison, in der Gündogan noch einmal aufzeigte, welch Talent in ihm steckt.
Während er hierzulande - auch durch seine selten inspirierenden Auftritte in der Nationalmannschaft - nie den Rang des Unverzichtbaren erlangte, weiß man in Manchester ganz genau, was man an diesem Spieler hat.
Gündogan hatte ein „unfassbar gutes Gefühl“
„Ich werde auch nicht jünger. Dementsprechend gibt es auch nicht mehr so viele Möglichkeiten, diesen Henkelpott zu gewinnen“, sagte der deutsche Nationalspieler.
Er habe schon in den letzten Wochen „ein unfassbar gutes Gefühl“ gehabt, verriet der Mittelfeldstar: „Wir wussten, dass es schwierig wird, aber wir waren immer selbstbewusst und wussten, dass wir das Spiel gewinnen können, wenn wir unsere Hausaufgaben machen.“
Eine ganz besondere Note war der Austragungsort. „Es ist das Heimatland meiner Eltern. Ich habe hier noch Familie, noch Freunde – sie sind alle im Stadion heute. Es ist sehr speziell und dann noch als Kapitän. Besser geht es nicht.“
Bis zum Triumph hatten Gündogan und Co. aber eine Menge Arbeit zu verrichten. City ließ zunächst seine Leichtigkeit der vergangenen Monate vermissen, kam dann aber durch Rodris Schuss in der 67. Minute zur Führung.
Eine BVB-Rückkehr wird es wohl nicht geben
Inters Aufbäumen in der Schlussphase überstand die Elf von Trainer Pep Guardiola mit Glück und Geschick und vollendete damit eine perfekte Saison mit dem Gewinn des Triples.
Wie es für Gündogan nach der Erfüllung seines Traumes weitergeht, steht indes noch in den Sternen.
Sein Vertrag mit City läuft in drei Wochen aus. Nicht wenige Brancheninsider glauben, dass Gündogan Manchester nach dem Champions-League-Sieg nach sieben erfolgreichen Jahren mit fünf englischen Meistertiteln und zwei FA-Cup-Erfolgen verlassen wird.
Für Per Mertesacker wäre es der richtige Moment „zu sagen, okay Mission erfüllt“, mutmaßte der Nachwuchsleiter des FC Arsenal im ZDF. „Ich glaube, da stehen die Verein Schlange.“
Mertesacker über Gündogan: Arsenal in einer guten Position
Der frühere Gunners-Star sieht seinen Klub sogar in der Pole Position. „Dadurch, dass Arteta ihn kennt, wahrscheinlich der Kontakt nicht abgebrochen ist, sind wir in einer guten Position. Ich glaube, er wird das alles erstmal sacken lassen und dann von einem der vier Vereine aussuchen.“
Nach SPORT1-Informationen wird Gündogan in den kommenden Tagen eine Entscheidung fällen. Dem früheren BVB-Star liegen mehrere Optionen vor. Neben Arsenal haben auch der FC Barcelona und Paris Saint-Germain ihren Hut in den Ring geworfen.
Dagegen ist an einer Rückkehr nach Dortmund, die zuletzt mehrere Medien in Aussicht gestellt hatten, nach SPORT1-Informationen nichts dran.