Erling Haaland ging mit Norwegen-Flagge zum Jubeln in die Kurve, Pep Guardiola klatschte immer weiter in die Hände und bedankte sich nach einer Machtdemonstration überwältigt bei seinen Ausnahmekönnern: Das Starensemble von Manchester City ist der Erlösung in der Champions League ganz nah.
City der Erlösung ganz nahe
Die von Kapitän Ilkay Gündogan angetriebenen Skyblues raubten im Gigantenduell dem Rekordchampion Real Madrid die Luft, buchten mit dem 4:0 (2:0)-Erfolg ihr Endspielticket und wollen in Istanbul endlich den „Henkelpott“ in den Händen halten.
Bernardo Silva (23., 37.), ein Eigentor von Eder Militao (76.) und Julian Alvarez (90.+1) befeuerten die Triple-Hoffnungen der Citizens, das Hinspiel war 1:1 ausgegangen. Manchester wird am 10. Juni im Atatürk-Olympiastadion als Favorit gegen Inter Mailand auflaufen.
Bernardo Silva schockt Real doppelt
Die Nerazzurri hatten bei ihren Halbfinal-Siegen im „Euroderby“ gegen den Lokalrivalen AC (2:0, 1:0) aber ebenfalls überzeugt und könnten erstmals seit 13 Jahren den Titel in der Königsklasse gewinnen.
Kurios: City und Inter trafen bislang noch in keinem internationalen Pflichtspiel aufeinander.
„Ich glaube nicht, dass viele Mannschaften das Real Madrid antun würden, aber wenn wir alle zusammen sind und vor allem hier spielen, fühlen wir uns unaufhaltsam“, sagte City-Star Jack Grealish nach Abpfiff im Etihad Stadium bei BT Sport.
„Ich weiß nicht, was es ist, wir fühlen uns einfach unaufhaltsam, selbst in der Liga haben wir das Gefühl, dass uns niemand schlagen kann. Es ist unglaublich“, fügte der englische Nationalspieler an.
Schwer enttäuscht war dagegen Reals Mittelfeldstratege Toni Kroos. „Was mich stört, sind die ersten 20, 25 Minuten. Die haben uns das Spiel verloren“, sagte Kroos bei DAZN und sprach von einem verdienten Ausscheiden: „Es ist logischerweise nicht so, dass wir nicht wollten. Sie waren schwer zu greifen. Wir waren oft ein, zwei Meter weg und sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen.“
Guardiola dicht davor, City-Fluch zu beenden
City ist trotz gigantischer Investitionen bislang einzig der Finaleinzug 2021 gelungen, vor zwei Jahren verlor Guardiolas Team gegen den FC Chelsea um den heutigen Bayern-Trainer Thomas Tuchel. Umso größer ist der Wille, es diesmal zu schaffen und auch Guardiolas lange Durststrecke zu beenden. Seit 2011 - damals noch in Diensten des FC Barcelona - wartet der Katalane auf seinen dritten Champions-League-Titel.
„Real und Manchester sind aktuell die beiden besten Mannschaften in Europa“, hatte Reals Coach Carlo Ancelotti im Vorfeld der Partie im Etihad Stadium gesagt - nicht nur der Italiener sah das Aufeinandertreffen der beiden Branchenriesen als vorweggenommenes Finale.
Für Ancelotti war es auch persönlich ein besonderes Match: Er stand zum 191. Mal in der Champions League an der Seitenlinie und ist damit der Trainer mit den meisten Partien in der Geschichte des Wettbewerbs vor Alex Ferguson (190).
Die ersten Minuten in Manchester dürften dabei zu den stressreichsten für den sonst so coolen Ancelotti gezählt haben. City war gegen die tief stehenden und viel zu passiven Gäste hoch dominant. Rodrigo (7.) und immer wieder Erling Haaland (7., 13., 21.), der anstelle des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger durch Eder Militao bewacht wurde, ließen beste Chancen aus. Guardiola konnte es kaum fassen, jubelte dann aber doch.
Courtois mit Mega-Parade gegen Haaland
Real, mit Toni Kroos im defensiven Mittelfeld, wurde zunächst allein vom glänzenden Torhüter Thibaut Courtois im Spiel gehalten, der unter anderem eine Mega-Parade gegen Haaland zeigte (21.).
In der 35. Spielminute setzte der 2014-Weltmeister Kroos dann mit einem fulminanten Fernschuss an die Latte das erste Ausrufezeichen aus Real-Sicht. Doch zur Pause stand seine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand.
Der spanische Meister kam mit verbesserter Körpersprache aus der Halbzeitpause, doch City blieb stets gefährlich. Immer wieder suchte Gündogan, der auch 2013 mit Borussia Dortmund schon im Finale gestanden hatte, den Weg in Richtung Strafraum, den ab der 63. Spielminute auch der für den blassen Luka Modric gekommene Rüdiger verteidigte.
Real, wo Kroos die Partie ebenfalls frühzeitig (70.) verließ kämpfte verbissen um den Anschlusstreffer - doch die Offensivkünstler aus Manchester, die im Viertelfinale den FC Bayern ausgeschaltet hatten, bewiesen, dass sie auch mit großer Leidenschaft verteidigen können.
Gündogan immer wieder City-Anspielstation
Der spanische Meister kam mit verbesserter Körpersprache aus der Halbzeitpause, doch City blieb stets gefährlich.
Immer wieder suchte Gündogan, der auch 2013 mit Borussia Dortmund schon im Finale gestanden hatte, den Weg in Richtung Strafraum, den ab der 63. Spielminute auch der für den blassen Luka Modric gekommene Rüdiger verteidigte.
Real, wo Kroos die Partie ebenfalls frühzeitig (70.) verließ kämpfte verbissen um den Anschlusstreffer - doch die Offensivkünstler aus Manchester, die im Viertelfinale den FC Bayern ausgeschaltet hatten, bewiesen, dass sie auch mit großer Leidenschaft verteidigen können.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)