Sie wollten mit dem Trainerwechsel die Chancen auf das Triple wahren. Jetzt ist nur noch ein Titel übrig ...
Kahn unter Druck!
Nach den enttäuschenden Ergebnissen im DFB-Pokal und in der Champions League wächst automatisch der Druck auf die Bayern-Bosse – insbesondere auf Oliver Kahn (53)!
Um den Vorstandsvorsitzenden gibt es nach SPORT1-Informationen intern schon länger Diskussionen – und zwar losgelöst vom sportlichen Abschneiden.
Fjörtoft: Kahn-Aus „Frage der Zeit“
Viele Mitarbeiter klagen über fehlende Nahbarkeit und Harmonie unter Kahn, der 2021 die Nachfolge von Karl-Heinz Rummenigge (67) angetreten hat. Der Hauptvorwurf: Von der familiären Atmosphäre unter seinem Vorgänger sei nur noch wenig übrig, Kahn wirke trotz seiner kurzen Amtszeit distanziert und müde.
Diese Entwicklung soll auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71), dem das Wohl des FC Bayern nach wie vor besonders am Herzen liegt, sehr kritisch beäugen.
Der norwegische Journalist Jan Aage Fjörtoft (56) behauptete am Donnerstagmorgen bei Twitter: „Mir wurde gesagt, dass es ‚ein laufendes Verfahren‘ und eine ‚Frage der Zeit‘ sei, bis Oliver Kahn, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, von seinem Amt entfernt werde!“
Bahnt sich ein Kahn-Hammer an? Insider Fjörtoft, der schon den Abgang von Robert Lewandowski im vergangenen Jahr frühzeitig vorausgesagt hatte, berichtete gar von internen Diskussionen um ein Hoeneß-Comeback.
In einer ersten Reaktion dementierte Präsident Herbert Hainer (68) diese Gerüchte. „Nein, diese Gerüchte stimmen nicht“, sagte Hainer der Deutschen Presse-Agentur.
Kahn: „Wir hinterfragen uns ständig“
Fest steht für den Moment nur: Spätestens im Sommer wird – bis auf den neuen Coach Thomas Tuchel (49) – jede wichtige Person beim Rekordmeister hinterfragt.
Kahn (Vertrag bis 2024) betonte nach dem 1:1 gegen Manchester City auf SPORT1-Nachfrage: „Wenn‘s ums Hinterfragen geht: Ich glaube, dass wir uns ständig und permanent hinterfragen. Jetzt versuchen wir erstmal Deutscher Meister zu werden. Und dann werden wir sicherlich in uns gehen und uns viele Fragen stellen.“
Eine dieser Fragen dürfte auch lauten: Was wird aus Hasan Salihamidzic (46)?
Salihamidzic verteidigt Trainerwechsel
Der Sportvorstand, den die SPORT1-User in einer Umfrage mit über 80 Prozent zum Hauptschuldigen für die aktuelle Situation ernannt haben, gab sich nach dem City-Spiel kämpferisch: „Ich stehe mit breiter Brust da, weil ich weiß, was wir für eine Mannschaft haben und jetzt auch für einen Trainer haben!“ Die Mannschaft habe sich unter Tuchel „spielerisch“ verbessert.
Daher betonte auch Präsident Hainer, dass man den Trainerwechsel genauso noch einmal vollziehen würde. Die Ansicht der Bosse: Mit Julian Nagelsmann (35) hätte es eher schlechter als besser ausgesehen! Nach SPORT1-Informationen haben sie bereits überlegt, den Ex-Coach nach der 2:3-Niederlage in Mönchengladbach Mitte Februar zu entlassen.
Salihamidzic (Vertrag bis 2026) genießt mit Blick auf die Entscheidung pro Tuchel und contra Nagelsmann daher die Rückendeckung des Aufsichtsrats. Zudem hat er sich intern einen Ruf als leidenschaftlicher „Workaholic“ erarbeitet, der 24/7 erreichbar ist und für den Klub brennt.
Und dennoch ist nun auch er in der Bringschuld. Für die gegen City einmal mehr klar ersichtlichen Versäumnisse bei der Kaderplanung, allen voran die ausbleibende Verpflichtung eines Nachfolgers für Robert Lewandowski, ist er als Sportvorstand hauptverantwortlich.
Tuchel: Mitspracherecht bei Transfers
Teil der Wahrheit ist aber auch: Nagelsmann hatte großes Mitspracherecht bei der Zusammenstellung des aktuellen Kaders. Das möchte Salihamidzic nach SPORT1-Informationen gemeinsam mit seinem Team um den Technischen Direktor Marco Neppe und Chefscout Markus Pilawa nun ebenfalls Tuchel einräumen.
Obwohl es diesbezüglich bis dato noch keine ausgiebigen Gespräche mit dem neuen Coach gegeben hat: Der Nagelsmann-Nachfolger ist mit seinem aktuellen Kader nicht vollumfänglich zufrieden und sieht Handlungsbedarf, um in den kommenden Jahren weiter das von ihm als „Mindestziel“ eingestufte Champions-League-Viertelfinale zu erreichen. Die größte Baustelle: die Neuner-Position.
Ein Top-Torjäger soll her, wie Salihamidzic am Mittwochabend selbst noch einmal klarstellte: „Ich werde jetzt keine Namen diskutieren. Aber wir werden schauen, was sich der Trainer vorstellt, wer in Frage kommt, wie die finanziellen Möglichkeiten sind – und dann entscheiden!“