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Eintracht kritisiert Neapel-Eskalation: "Schadet dem Fußball"

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Eintracht kritisiert Neapel-Eskalation: "Schadet dem Fußball"

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Neapel-Chaos: So reagiert die Eintracht

Neapel erlebte einen schlimmen Champions-League-Tag, der viele Fragen aufwirft. Eintracht-Vorstand Philipp Reschke ordnet die Lage ein.
Rund um die CL-Partie zwischen der SSC Neapel und Eintracht Frankfurt kam es zu Fan-Ausschreitungen. Neapels Präfekt Claudio Palomba verharmloste am Donnerstag die Krawalle.
Neapel erlebte einen schlimmen Champions-League-Tag, der viele Fragen aufwirft. Eintracht-Vorstand Philipp Reschke ordnet die Lage ein.

Am Mittwoch nahmen die Entwicklungen in der Altstadt von Neapel eine Dynamik an, die zuvor von allen Seiten befürchtet wurde.

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Selbst nach Abpfiff der Champions-League Partie bei der SSC im Stadio Diego Armando Maradona war der Abend nach dem Ausscheiden für Eintracht Frankfurt nicht vorbei.

Vorstand Philipp Reschke erklärte: „Um ca. 23.30 Uhr ereignete sich nochmal ein Versuch von etwa 100 Napolifans, die beiden Hotels anzugreifen.“ Zur Erläuterung: Das von rund 300 bis 400 Fans der Hessen gebuchte Hotel lag direkt neben der Unterkunft des Teams. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

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„Gewalt durch nichts zu rechtfertigen!“

Die Polizei wurde dabei von Angreifern mit Pyrotechnik beschossen, konnte die Lage aber unter Kontrolle bringen. Gegen ein Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag waren Spieler und Betreuer zurück in ihren Zimmern.

Reschke ist allerdings auch wenige Stunden später noch immer konsterniert.

Er stellte klar: „Wir bedauern die Vorfälle außerordentlich, die sich hier ereignet haben. Diese Gewalt ist durch absolut nichts zu rechtfertigen.“

Die Befürchtungen seien zuvor zwar da gewesen, hinnehmbar seien die Vorfälle deshalb aber nicht: „Das schadet dem Fußball, es schadet Eintracht Frankfurt und es schadet unseren Bemühungen, uns für die Rechte aller Fans, die hier gerne ein Fußballspiel ohne Repressionen und Erlasse im Stadion gesehen hätten, einzusetzen.“

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Reschke sucht keine Entschuldigung

Gewinner hatte dieser Tag - mit Ausnahme der Mannschaft des SSC - keine! Statt Bilder eines friedlichen Fests in einer fußballverrückten Stadt bleiben diese hässlichen Bilder, die sich wie ein Lauffeuer in den italienischen Nachrichten und sozialen Netzwerken verbreitet hatten, im Gedächtnis.

Die Frage nach der Schuld lässt sich dabei nicht eindeutig beantworten. Es sind viele Faktoren, die dazu geführt haben, dass im Zentrum von Neapel auch ein Auto brannte und sich die Polizei in unübersichtlichen Lage zur Wehr setzen musste.

Reschke suchte daher auch keine Entschuldigung für die Ausschreitungen: „Die Polizei hat uns gegenüber zwar bestätigt, dass der Angriff gestern Nachmittag in der Stadt von Neapelfans ausging. Aber auch das rechtfertigt nicht, was sich danach auf beiden Seiten an Gewaltpotenzial entlud.“

Diese Differenzierung ist wichtig, die Frankfurter müssen in ihren Reihen für klare Verhältnisse sorgen. Dieser Teil der Anhängerschaft ist zu groß, um alles lautlos unter den Tisch kehren zu können.

Eintracht-Kritik am „pauschalen Ticketverkaufsverbot“

Allerdings dürfen sich in dieser Causa UEFA und die Präfektur Neapels nicht wegducken. Auch sie haben Verantwortung dafür, was in der Region am Vesuv passiert ist.

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Präsident Aleksander Ceferin hatte die italienischen Behörden für den Erlass, keine Tickets an Frankfurter oder zuvor deutsche Staatsbürger, zu verkaufen, hart kritisiert. Eingeschritten ist der Verband jedoch nicht, die Regularien müssen zunächst geändert werden.

Die Entscheidung der Präfektur entpuppte sich vollumfänglich als Eigentor. Final waren diejenigen in der Stadt, die nicht da sein sollten.

Bei diesem Thema bewegt sich Reschke deshalb auch keinen Millimeter: „Es bleibt bei unserer Überzeugung, dass man mit pauschalen Ticketverkaufsverboten, oder gar Betretungs- und Einreiseverboten gar nichts erreicht. Man nimmt Tausenden Anhängern die Möglichkeit, ein solches Spiel zu sehen, vergiftet die ohnehin schon angespannte Atmosphäre und kann schließlich diejenigen, die darauf aus sind, mit Gleichgesinnten zusammenzutreffen, trotzdem nicht daran hindern.“

„Ordnung wurde gegen Chaos eingetauscht“

Er betonte gar: „Alles war vorbereitet und organisiert, vom Fan-Meeting-Point, über die Transporte etc. Diese Ordnung wurde gegen Improvisation und Chaos eingetauscht. Das rechtfertigt nichts, aber es gehört mit zur Geschichte.“ Die Frankfurter hatten nach einem ersten Erfolg vor dem Gericht in Kampanien nach einem erneuten Eingriff der Präfektur auf ihr Kontingent von 2.700 Tickets verzichtet.

Was diese Krawalle der Chaoten für die Zukunft zu bedeuten haben, ist nicht absehbar. Welche Lehren etwa zieht die UEFA daraus?

Wird sie Regeln so ändern, dass Präfekturen und Gerichte in Zukunft eine solche Entscheidung nicht mehr ohne direkte Folgen - Entzug des Heimspiels in Form eines Geisterspiels oder der Suche nach einem neutralen Ort - treffen dürfen? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)

Wird die Reiselust von Auswärtsfans weiter eingebremst, der Umgang mit Anhängern noch strenger? Solche Vorkommnisse wie in Neapel zerstören einen Sport, der so viel Kraft freisetzen und positive Emotionen wecken kann.Es droht jedoch ein Prozess, der sich länger hinziehen könnte, ein Ping-Pong-Spiel.

„Bestätigt, dass es keine Verletzten gab“

Enzo Letizia von der Nationalen Vereinigung der Polizeibeamten kritisierte Ceferin und Eintracht in der Corriere dello Sport: „Die gewalttätigen Fans haben von der gerichtlichen Klage des Frankfurter Fußballvereins profitiert, da sie sich nicht mehr allein gefühlt haben. Wenn Fußballinstitutionen und -vereine die Entscheidungen der Behörden für öffentliche Sicherheit anfechten, werden Gewalt, Zusammenstößen und der Verwüstung von Plätzen und Straßen der Stadt Tür und Tor geöffnet.“

Das letzte Worte ist also nicht gesprochen, dieser Fall wird alle Seiten länger beschäftigen. Eine gute Nachricht immerhin hatte Reschke noch zu verkünden.

„Uns wurde ebenfalls von polizeilicher Seite bestätigt, dass es keine Verletzten gab - was zweifellos und mit Abstand das Wichtigste ist.“