Bei Manchester City wurden RB Leipzig schonungslos die Grenzen aufgezeigt.
Sammer schlägt Alarm
Das 0:7 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League nahm Matthias Sammer aber auch zum Anlass, sehr kritische Worte über den deutschen Vereinsfußball im Allgemeinen zu verlieren.
Bis auf den FC Bayern müsse man sich in Deutschland „Grundsatzfragen stellen“, meinte der externe Berater von Borussia Dortmund in seiner Funktion als Experte bei Amazon Prime.
Sammer: „Danach wird die Luft dünner“
Dass neben den Münchnern mit Leipzig, dem BVB und Eintracht Frankfurt drei weitere deutsche Klubs die Gruppenphase überstanden haben, sei zwar okay, so Sammer. „Aber danach wird die Luft dünner. Das muss in aller Sachlichkeit und aller Klarheit in den Mittelpunkt gestellt werden.“
Der Europameister von 1996 moniert vor allem, dass bei deutschen Vereinen der Fokus auf die Physis verlorengegangen sei.
„Ich finde sowieso, dass wir in unserem Fußball ein Stück zurückkehren müssen zu den grundlegenden Dingen“, sagte er. „Wir müssen auch wieder über unsere Tugenden sprechen dürfen, was uns stark gemacht hat. Athletik, Physis, und ich sage auch Siegermentalität.“
Sammers Mahnung: „Bitte nicht unsere Grundlagen verlieren“
Selbst ManCity, das eher für spielerische Qualität steht, habe den Leipzigern in Sachen Körperlichkeit einiges vorausgehabt.
„Sie sind physisch unglaublich präsent, auch von der Beweglichkeit und von der Schnelligkeit her“, fiel Sammer auf. „Hast du diese Physis heute auf dem Platz gesehen? Hast du dieses Tempo gesehen? Hast du diese Zweikämpfe gesehen? Das ist ein Unterschied, wie Tag und Nacht.“
Dabei sei die Physis einmal die Stärke der deutschen Mannschaften gewesen, betonte der Champions-League-Sieger mit dem BVB 1997. Stattdessen heiße es jetzt in Deutschland: „Wir trainieren nur noch mit Ball.“
Sammer schränkte ein: „Das heißt doch nicht, dass man das nicht machen kann. Aber wir haben Dinge weggelassen, die über Jahrzehnte auch wissenschaftlich bewiesen waren.“
Man solle schon andere Einflüsse in die eigene Arbeit mit einfließen lassen, rät Sammer. Am Ende seiner Generalkritik stellte er aber die Forderung: „Bitte nicht unsere Grundlagen verlieren.“