Ist Paris Saint-Germain für Christophe Galtier eine Nummer zu groß?
Vorsicht Bayern vor Galtier-Taktik!
Diese Frage sorgt in den französischen Fernseh-Debatten für heftige Diskussionen in diesen Wochen. Insbesondere seit dem Re-Start nach der WM am 28. Dezember. Allein zwischen Mitte Januar und Mitte Februar hat der Hauptstadtklub wettbewerbsübergreifend gleich vier Spiele verloren.
Aktuell muss der Nachfolger von Mauricio Pochettino nach einem traumhaften Saisonauftakt bis zur WM (keine einzige Niederlage) immer wieder Antworten auf knifflige Fragen finden.
Galtier muss Egos der Stars managen
Das ist eine schwere Übung für ihn, denn bisher hatte Galtier noch nie einen solchen Top-Verein trainiert. Scheinbar war ihm der tägliche Druck wohl nicht ganz bewusst. Dazu muss der französische Coach noch einen vollgepackten Kader aus Stars mit ihren überdimensionalen Egos rund um die Uhr managen.
Das Verletzungspech erschwert umso mehr seine tägliche Arbeit am Camp des Loges (PSG-Trainingsgelände). Von den Geschichten außerhalb des Platzes wie zuletzt um den Ex-Dortmunder Achraf Hakimi ganz zu Schweigen, der wegen Vergewaltigung angeklagt wurde.
Nun wirkt Galtier seit knapp zwei Wochen allerdings leicht entspannter, zumindest selbstbewusster als noch vor dem Hinspiel am 14. Februar - auch, weil seine Elf nach einer spektakulären Partie das Blatt zu Hause gegen Lille (4:3) drehen konnte und schließlich in Marseille (3:0) von der ersten bis zur letzten Minute überzeugte.
Durch diese zwei Spiele glaubt er mehr denn je an die Wende. Im Stade Vélodrome hatte Galtier am vergangenen Sonntag endlich sein bevorzugtes 3-5-1-1-System bringen können - mit Kylian Mbappé an vorderster Front, unterstützt von Lionel Messi als hängende Spitze. Mit diesem System führte er übrigens Lille 2020/21 sensationell zum Meistertitel. Dagegen steht im verletzten Neymar ein weiterer Superstar nicht zur Verfügung.
PSG-Legende zweifelt an Galtier
Die Zweifel an Galtier sind trotz des jüngsten Aufschwungs nicht verflogen. „Ich weiß nicht, ob Christophe der richtige Trainer für PSG ist, das muss er nun in den nächsten Wochen beweisen, erst einmal beim FC Bayern“, erklärte PSG-Legende Edouard Cissé.
„Im Hinspiel hat er einige Fehler mit seiner Taktik und seinem Personal gemacht, weil seine Aufstellung auch ohne Mbappé beim Anpfiff viel zu defensiv und ängstlich war. Das war nicht PSG-like. Nun steht er mehr denn je unter Druck. Er muss liefern“, führt der Ex-PSG-Mittelfeldspieler aus.
Dass ihm bei seinen Pressekonferenzen immer wieder Fehler bei seinen Statements unterlaufen und er sich anschließend dafür entschuldigen muss, sorgt bei den Oberen aus Doha für Kopfschütteln.
Dazu gehört auch eine Aussage über Mbappé: „Kiki ist mein Vize-Kapitän.“ Er hatte wohl vergessen, dass offiziell Presnel Kimpemble diese Funktion ausübt.
„Ich habe einfach gemeint, Kylian ist einer unserer Vize-Kapitäne, das war in keinster Weise eine Aussage gegen Presnel“, korrigierte er ein paar Tage später.
Galtiers Schicksal entscheidet sich gegen die Bayern
Für seine erst zweite Begegnung in seiner langen Trainer-Karriere bei einem K.o.-Spiel in der Champions League weiß er um die Bedeutung des Showdowns in der Münchner Allianz Arena.
Ein Weiterkommen würde ihm zumindest für einige Wochen Ruhe verschaffen.