Es war der wohl schönste Moment seiner bisherigen Karriere. Kingsley Coman wurde in der 59. Minute im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris Saint-Germain am zweiten Pfosten sträflich freigelassen - und köpfte Bayern nach Joshua Kimmichs Maßflanke nach 2001 und 2013 zum dritten Titel in der Königsklasse.
Zur besten Zeit wieder in Form
„Ja, das war einer der größten Momente meiner Karriere. Danach hat mich das Tor beflügelt. Es ist aber lange her. Es ist aber eine schöne Erinnerung. Ich denke auch gerne an meine Zeit bei PSG zurück“, erklärte er am Montag auf der Pressekonferenz vor dem wegweisenden Hinspiel bei den Parisern. (Heute ab 21.00 Uhr im SPORT1-Liveticker)
Dass der Flügelstürmer damals gar nicht genau hinsah, wohin er den Ball eigentlich hinköpfte, machte seinen Glücksmoment noch spezieller: „Mit Augen zu. Kopfball mit Augen zu - das ist meine Spezialität!“, witzelte der Franzose damals nach seinem Siegtor.
Coman vor PSG-Duell in Topform
Auch in diesem Jahr will Coman wieder entscheidend mithelfen, dass der deutsche Rekordmeister in der Champions League Großes erreicht - und die Voraussetzungen könnten für ihn derzeit kaum besser sein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Der 26-Jährige befindet sich in absoluter Topform, steuerte in den vergangenen beiden Bundesligaspielen in Wolfsburg und gegen Bochum drei Tore bei. Dass der gebürtige Pariser gegen seinen Jugendklub besonders motiviert ist, machte er im Rahmen der PK deutlich.
„Ich bin sehr froh, wieder hier in Paris hier zu sein. Es war eine tolle Atmosphäre hier. Nun ist PSG natürlich der Gegner, aber ich bin immer sehr gerne hier“, sagte der 26-Jährige, der beim FC Bayern mittlerweile eine wichtige Rolle auch innerhalb der Mannschaft eingenommen hat.
„Ich bin im Mannschaftsrat. Ich fühle mich sehr gut. Ich versuche, meinen französischen Mitspielern zu helfen. Ich hoffe, dass wir auch die Leistung auf den Platz bekommen. Es wird ein super Spiel.“
Salihamidzic: „King ist Vollprofi“
Auch aufgrund seiner konstanten Leistungen und aufsteigenden Form dürfte der Franzose gegen Paris in der Startelf stehen und auf der Außenbahn für Dynamik sorgen. Wie Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic auf SPORT1-Nachfrage betonte, freue er sich sehr über sein aktuelles Hoch. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
„Wir wissen natürlich, was für ein Spieler er ist, warum er seit vielen Jahren hier ist. King (Kingsley Coman, Anm. d. Red.) ist ein Vollprofi, hat jetzt seinen Rhythmus gefunden, hat auch getroffen in den letzten Spielen. Ich freue mich auf ihn, in dieser Form ist er wirklich stark“, erklärte er am Montag am Münchner Flughafen vor der Abreise nach Paris.
Coman kann Mbappé-Rätsel nicht lösen
Auch der Fakt, dass Coman viele Spieler des Gegners noch aus seiner PSG-Zeit oder aus der Nationalmannschaft bestens kennt, könnte den Münchnern zum Vorteil werden. Superstar Kylian Mbappé könnte trotz vergangener Verletzungssorgen gegen den FC Bayern mitwirken.
Ob es dazu kommt, kann aber auch Coman nicht sagen: „Leider nicht, ich weiß gar nichts“, sagte er grinsend, als er auf seinen Landsmann angesprochen wurde, „ich habe nicht mit ihm gesprochen. Wir werden es dann sehen, ob er spielen kann.“ Lediglich mit PSG-Profi Presnel Kimpembe habe er sich „ein bisschen“ ausgetauscht, „aber nicht über ihn“, also Mbappé.
Der Stürmer-Star hat es entgegen der ursprünglichen Erwartungen in den PSG-Kader geschafft, wird laut LeParisien zunächst auf der Bank sitzen. „Unsere Aufgabe wird sein, auch bereit für Mbappé zu sein, egal, wann er spielt“, meinte Trainer Julian Nagelsmann: „Wenn er spielt, dann ist er auch fit.“
Spielt er, oder spielt er nicht? Auch Coman tappt hier im Dunkeln.