Der FC Bayern reist mit einem 1:0-Sieg im Gepäck aus Paris ab. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann setzten sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei PSG dank eines Tores von Kingsley Coman, der sich in der Schlussphase verletzte, durch. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Nagelsmann: „War schon überrascht“
Nachdem die Münchner das Spiel rund 70 Minuten lang kontrolliert hatten, gerieten sie in der Schlussphase noch mächtig ins Schwimmen. Dank Glück und Yann Sommer retteten sie den Sieg aber über die Zeit.
SPORT1 stellt Stimmen von Prime Video, Canal+, der UEFA und aus der Mixed Zone zusammen.
Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern): „Wenn man gewinnt, ist immer erstmal gut zu leben. Wir haben die ersten 25 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht, hatten sehr gute Kontrolle. Wir können noch geradliniger Richtung Tor spielen. Da hatte man das Gefühl, dass wir sehr überrascht waren, dass wir so viel den Ball hatten und Paris relativ wenig machen wollte. Ich wusste schon, dass sie immer wieder tief verteidigen, aber dass es so passiv ist und so sehr tief und eigentlich gar nicht auf Ballgewinn ausgelegt, das hat mich schon ein bisschen überrascht.“
… zur Abwehrleistung: „Es ist natürlich nicht so leicht, gerade die letzten 20 Minuten. Man sieht, wenn Mbappé reinkommt, was für eine Energie dann auch im Stadion ist und wie sich das Spiel verändert. Dann ist es schon ein schweres Stück Arbeit. Bei Benji ist es ärgerlich mit der Gelb-Roten Karte, weil er ein sehr sehr gutes Spiel gemacht hat, auch einmal gerettet gegen Messi, wobei das wie gesagt vorher Abseits war, glaube ich. Auch Upa und Matthijs. Auch King hat sehr gut verteidigt. In der ersten Halbzeit haben wir einen ganz wichtigen Laufweg gemacht, den er weggenommen hat vom Gegner. Da war ich zufrieden.“
… zur Auswechslung von Cancelo: „Wir wussten, dass wir, gerade wenn Phonzie durchbricht über seinen Flügel, am zweiten Pfosten Überzahl haben. So haben wir dann auch das Tor gemacht. Paris verteidigt das oft auf der ballfernen Seite mit einem Spieler und dann haben wir ein 2 gegen 1 gehabt - das war in der ersten Halbzeit schon so. João ist nicht so wirklich in die Tiefe gekommen, deswegen haben wir dann reagiert, um auch ein bisschen offensiver zu werden. Aber andersrum, um auch reagieren zu können, wenn sie ein paar mehr Offensiv-Spieler bringen mit Tempo, dass Phonzie einfach mit dem Speed, den er hat - der ist dann schon nochmal 3 km/h schneller als Joao -, dass er uns dann auch einfach nochmal ein bisschen mehr Sicherheit gibt im Verteidigen nach hinten. Joaos Spiel war in Ordnung, aber wir haben natürlich auch gute Spieler, die reinkommen können und dann auch frische Energie bringen.“
… zur Ausgangsposition: „Es ist nicht schlecht. Es heißt nicht allzu viel, aber generell: Wenn es nichts heißen würde, bräuchten wir das Hinspiel gar nicht machen. Also es hat schon eine gewisse Bedeutung. Wir sind auf jeden Fall besser dran als Paris. Aber es ist nicht so, dass wir die Beine hochlegen können. Das ist glaube ich selbsterklärend. Wir müssen im Rückspiel, so die letzten 20 Minuten wegnehmen, die Idee ein bisschen anpassen, dass wir nicht so eine halb halb Position haben - entweder viel Druck oder gar kein Druck. Das spielt uns glaube ich auch in die Karten, dass Paris ein bisschen mehr machen muss. Wir hatten auch gerade in der ersten Halbzeit sehr viel Ballgewinne, gute Kontersituationen, die wir leider nicht immer so ganz zielstrebig zu Ende gespielt haben, weil wir gar nicht immer gewusst haben, dass gar kein Druck kommt im Gegenpressing. Wir haben oft nochmal hinten rum gespielt, sehr viel auf Kontrolle, aber das ist, glaube ich, auch ein Stück weit normal. Dass wir jetzt nicht im ersten Spiel offenes Visier spielen bei jeder Aktion, ist, glaube ich, auch vernünftig.“
Sommer: „Das wird kein Spaziergang“
Yann Sommer (FC Bayern): „Das zweite Spiel werden wir noch in München haben und das wird kein Spaziergang sein. In der ersten Halbzeit haben wir es gut im Griff gehabt, nichts zugelassen. In der zweiten Halbzeit, klar, haben sie gewechselt, dann kam Dynamik rein, ein paar Torchancen, aber im Großen und Ganzen haben wir das heute gut gemacht.“
... zu Nagelsmanns Halbzeitansprache: „Er hat uns ein paar Szenen gezeigt, die wir in der ersten Halbzeit nicht optimal gemacht haben, damit wir noch mehr Druck aufs gegnerische Tor zu bekommen.“
... zur eigenen Leistung: „Ich gewöhne mich an das Spiel, das ich in München habe. Es ist vielleicht mit ein bisschen weniger Arbeit, Wenn wir auf dem Niveau in der Champions League spielen, kommt ein bisschen mehr Arbeit auch auf unser Tor zu. Wir haben in der Defensive extrem viel wegverteidigt. Es ist natürlich ein Geschenk, wenn die Vorderleute so verteidigen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Coman spricht über seine Verletzung
Kingsley Coman (FC Bayern): „Ich bin hier in Paris geboren. Ich habe deshalb nicht gejubelt nach meinem Tor. Wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben.“
… zu seiner Verletzung: „Ich habe ein bisschen Wadenprobleme. Ich habe einen Schlag auf das Sprunggelenk bekommen, aber ich hoffe, dass es nur ein paar Tage sind.“
… zur Ausgangsposition: „Wir haben am Ende ein bisschen Glück gehabt und sind froh, den Sieg gerettet zu haben. Im Rückspiel wird es sehr schwer.“
Eric Maxim Choupo-Moting (FC Bayern): „Ich denke, wir hatten auf jeden Fall gute Phasen, haben das Spiel gut begonnen. Die ersten 25 Minuten waren gut, auch in der zweiten Halbzeit in der Anfangsphase waren wir direkt da. Am Ende war es ein bisschen knapp, aber Paris ist eine sehr starke Mannschaft. Wir sind sehr happy, gewonnen zu haben.“
... zum Kontakt zu PSG: „Der Kontakt ist da, vielleicht nicht mehr so stark wie vorher. Ich habe eine schöne Zeit hier gehabt. Es ist immer wieder schön, die Jungs zu sehen.“
... zur die Leistung: „Jeder hat gezeigt, dass wir als Team gewinnen wollten. Dass wir individuelle Qualität haben wissen wir. Wir kämpfen, erarbeiten uns Chancen. Ich hatte auch zwei gute Chancen, eine davon hat Donnarumma echt gut gehalten.“
Mbappé mit Kampfansage an Bayern
... über Mbappé: „Man hat gemerkt, dass Kylian eingewechselt wurde durch die Euphorie im Stadion. Das pusht so eine Mannschaft. Kylian hat hervorragende Qualitäten und gehört zu den besten Spielern der Welt. Er war direkt gefährlich.“
... über die Ausgangslage: „Wir wissen, dass es erst die Hälfte der Arbeit ist. Es wird ein anderes Spiel in München werden, Paris muss kommen. Das 1:0 hat nichts zu bedeuten. Wir werden uns fokussieren.“
Jamal Musiala (FC Bayern): „Mbappé hat die gleiche Qualität wie Messi und Neymar. Als er reingekommen ist, hat er dem Spiel Rhythmus gegeben. Wir müssen im Rückspiel so anfangen wie heute, dann können wir weiterkommen.“
Kylian Mbappé (PSG): „Wir haben in der Endphase des Spiels gezeigt, dass wir ihnen gefährlich werden können, wenn wir unseren Angriffsfußball spielen. Wir hoffen, dass jeder für das Rückspiel fit ist. Wir fahren dort hin, um zu gewinnen und weiterzukommen.“
... über seinen Einsatz: „Es war unvorhersehbar, ich sollte nicht spielen, aber ich hatte Lust, meinen Freunden zu helfen. Wir haben Tag und Nacht gearbeitet. Es ist wichtig, dass alle unsere Spieler für das Rückspiel gesund sind, dass alle gut essen und gut schlafen, wenn wir unsere ganze Mannschaft zur Verfügung haben und offensiven Fußball spielen, fühlen sie sich nicht wohl.“
... über seine vom VAR nicht anerkannten Tore: „Das ist der neue Fußball, das ist der VAR. Wenn es Abseits war, ist es so. Mit dem, was ich gesehen habe, gibt es Raum für ein Comeback.“
Christophe Galtier (PSG-Trainer): „Natürlich herrscht bei uns Enttäuschung vor, aber wir wussten alle, dass heute niemand weiterkommt oder ausscheidet. Als wir keine Tiefe hatten, hat Bayern gepresst. Da war mir bewusst, dass es eine schwierige Halbzeit wird, wenn wir ohne Tiefe, ohne vertikales Spiel agieren. Leider haben sie ein Tor geschossen, als ich Mbappé einwechseln wollte.“
... zum Gegentor: „Sie haben es uns schwer gemacht, aber unsere Innenverteidiger hätten es besser machen können. Bayern hat verdient ein Tor geschossen, weil sie 60 gute Minuten hatten. Danach hatten wir 25 gute Minuten, in denen wir besser gespielt haben. Da sind wir hinter die Abwehr gekommen. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden.“