Der ehemalige Bundesliga-Star und SPORT1-Experte Stefan Effenberg hat den FC Bayern auch trotz des 1:0-Hinspielsieges bei Paris Saint-Germain gewarnt.
PSG? „Das war ein Klassenunterschied“
Wie der „Tiger“ in seiner Kolumne von t-online verriet, sollten sich die Münchner noch lange nicht ausruhen: „Entschieden ist das Achtelfinalduell der Champions League damit aber noch lange nicht. Ich sehe in diesem Ergebnis noch keinerlei Vorteile für Bayern, die Chancen auf das Weiterkommen stehen weiter bei 50:50″, betonte er. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Dass der FC Bayern im Rückspiel vor den eigenen Fans spielen wird, sei für Effenberg nicht zwingend ein Wettbewerbsvorteil: „Ob du auswärts oder wie nun im Rückspiel daheim antrittst, macht bei Spielern auf diesem Qualitätsniveau keinen Unterschied – erst recht, nachdem es die Auswärtstorregel nun ja nicht mehr gibt. Das macht den Fußball spannender und ein Stück weit offener. Du musst gar nicht mehr groß rechnen, die Ausgangslage ist relativ klar.“
Pariser Passivität „schon sehr gravierend“
Den lediglich 1:0 ausfallenden Sieg im Pariser Prinzenpark schätzt der 54-Jährige zwar als kleinen Vorteil ein, der Sieg hätte allerdings auch aufgrund der drückenden Überlegenheit in Halbzeit eins noch höher ausfallen können.
„Denn in der ersten Halbzeit hätte man nicht gedacht, dass da zwei europäische Topmannschaften auf dem Feld stehen, weil die Bayern keinen einzigen Schuss aufs eigene Tor zugelassen haben. Das war ein Klassenunterschied“, erklärt er und zeigt sich erstaunt von der Pariser Passivität: „Dass PSG (...) dermaßen defensiv agiert und gar keine Chance hat, das war schon gravierend.“
Nach der Einwechslung von Kylian Mbappé, der zunächst nur angeschlagen auf der Bank Platz genommen hatte, sah sich Bayern großem Druck ausgesetzt, der wohl im Rückspiel über 90 Minuten vom französischen Superstar ausgehen wird. Effenberg sieht darin eine Gefahr für den deutschen Rekordmeister.
„Das 1:0 ist auf den ersten Blick nun ein Topergebnis, aber auch ein sehr gefährliches. (...). Mbappé hat schon selbstbewusst angekündigt, dass er sich fürs Rückspiel am 8. März viel vorgenommen hat. Er wird nach seiner Verletzung dann bei 100 Prozent sein, Lionel Messi ebenfalls. Darauf muss sich Bayern einstellen, das wird ein ganz anderes Spiel – mit großen Chancen und Risiken.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Mbappé, Messi und Neymar blieben quasi immer vorne, PSG verteidige im Prinzip nur mit sieben Feldspielern. „Das ist ein Vabanquespiel für Paris. Bayern muss es schaffen, das zu auszunutzen, Lösungen zu finden und Großchancen herauszuspielen.“
Zudem sollten die Bayern laut Effenberg auch Ballverluste im eigenen Aufbau vermeiden. „Die letzten 20 Minuten des Hinspiels haben gezeigt, wie gefährlich das werden kann und sollten ihnen eine Warnung sein.“