Schiedsrichter Daniel Siebert steht nach seinen Entscheidungen im Champions-League-Spiel zwischen AC Milan und FC Chelsea in der Kritik.
Rot? Mega-Wirbel um Schiri Siebert
Mitentscheidend bei der 0:2-Niederlage der Italiener war eine Szene aus der 18. Minute, als Siebert einen Elfmeter pfiff und Milan-Verteidiger Fikayo Tomori zusätzlich noch die Rote Karte zeigte. Jedoch verärgerte der Deutsche das Publikum im San Siro auch durch zahlreiche andere Pfiffe. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Die Italiener bedachten den einzigen deutschen Referee, der zur WM fährt, daher zur Halbzeit mit einem Pfeifkonzert, buhten Siebert vom Platz. Zuvor hatte er auch fünf Gelbe Karten gezeigt, mehr als in jedem anderem Champions-League-Spiel in dieser Saison während der ersten 45 Minuten.
Dabei war es kein extrem hartes Spiel, laut UEFA Statistiken gab es zur Halbzeit 17 Fouls, sieben von Milan und zehn von Chelsea. Bitter für die Italiener, die für sieben Fouls drei gelbe Karten und einen Platzverweis sahen.
Chelsea-Trainer Potter: „Wir hatten etwas Glück“
Der Platzverweis hatte außerdem noch einen Elfmeter zur Folge, welcher jedoch definitiv berechtigt war, da Tomori mehrmals von hinten an Mason Mount zehrte. Dass Milans Verteidiger dafür jedoch des Feldes verwiesen wurde, da er der Regel nach als letzter Mann eine klare Chance vereitelte, sorgte für große Kritik an Siebert.
So schätzte sich auch Chelsea-Trainer Graham Potter nach der Partie glücklich über den frühen Platzverweis des Gegners. „Wir hatten etwas Glück, dass der Gegner auf 10 Mann dezimiert wurde“, erklärte er im Nachgang. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
„Von meinem Platz aus ist es schwer zu erkennen“, fuhr er mit Hinblick auf die kontroverse Entscheidung fort. „Es sieht so aus, als hätte er seine Hand auf ihm gehabt und Mason Mount war auf dem Weg zum Tor. Ich muss es mir noch einmal genau ansehen.“
Milan-Trainer Stefano Pioli erklärte derweil: „Ich habe dem Schiedsrichter am Ende des Spiels gesagt, was ich denke. Ich spreche zwar nicht so gut Englisch, aber ich glaube, er hat es verstanden.“
„Was für ein Desaster des Schiedsrichters“
Im Netz hagelte es für Siebert fast nur Kritik, einige sahen die Entscheidung jedoch nicht als Sieberts Fehler, sondern als Regel-Problem an.
„Milan wurde soooo rasiert. Das ist doch niemals Elfer und Rot. Schiedsrichter-Leistungen seit paar Wochen brutal schlimm teilweise. VAR auch ohne System“, schrieb Influencer IamTabak auf Twitter.
„Das kann nicht dein Ernst sein. Das ist eine der lächerlichsten Entscheidungen, die ich je gesehen habe“, kritisierte ESPN-Journalist Alex Shaw Siebert, ebenso wie Kommentator und Experte Matteo Bonetti.
„Was für ein Desaster des Schiedsrichters. Geht zum VAR und rettet dieses Chaos“, forderte er unmittelbar nach der Entscheidung, um später zu seiner Aufregung festzustellen, dass diese Bestand hatte: „WIE KANN DIESE ROTE KARTE BESTEHEN BLEIBEN?!“
„Es gab keinen Elfmeter und schon gar kein Rot“, titelte die italienische Zeitung Gazzetta dello Sport im Nachgang des Spiels und setzte die Kritik an Siebert fort.
Entscheidung korrekt? „Regeln sind Regeln“
Auf der anderen Seite gab es auch Verständnis für die Entscheidung. So war es für TV-Experte Rio Ferdinand die richtige Entscheidung, wenn man auf die Regeln beharrt.
„Überall sonst auf dem Spielfeld wird das als Foul gewertet, und das Regelwerk besagt, dass man eine Rote Karte bekommt, wenn keine Absicht besteht, den Ball zu spielen, was nicht der Fall ist“, erklärte die Verteidiger-Legende. „Die Regeln sind die Regeln. Ich bin mit ihnen zwar nicht unbedingt einverstanden, aber die Regeln sind die Regeln.“