Schweiß stand Mohamed Salah noch nicht auf der Stirn, als er seinen Rekord mit ausgebreiteten Armen vor den mitgereisten Fans feierte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Salah und Jota wie ein Bayern-Duo
Schließlich hatte der Starstürmer des FC Liverpool erst 13 Spielminuten auf dem Buckel. Das reichte dem Ägypter aber, um beim 7:1 (1:1) bei den Glasgow Rangers innerhalb von sechs Minuten und zwölf Sekunden den schnellsten Hattrick in der Geschichte der Champions League zu erzielen.
„Typisch Mo“, kommentierte Jürgen Klopp lapidar die neue Bestmarke seines Torjägers. „Das ganze Ding war sehr wichtig.“
Nach seiner Einwechslung in der 68. Minute brauchte Salah nur neun Ballkontakte - dann hatte der 30-Jährige mit seinen Toren in der 75., 80. und 81. Minute den bisherigen Rekord des Franzosen Bafetimbi Gomis im Trikot von Olympique Lyon aus der Saison 2011/12 (gegen Dinamo Zagreb) um zwei Minuten unterboten.
Jedoch sticht Salah seine Konkurrenten nicht nur in der Zeit aus, sondern auch in der Effektivität. Von allen 112 Hattricks, die in der Historie der Königsklasse erzielt wurden, sind Salahs neun Ballkontakte, die er dafür benötigte, die wenigsten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Salah & Jota auf den Spuren von Ribéry und Gomez
Und nicht nur Salah lieferte eine historische Leistung ab. Diogo Jota war es nämlich, der bei allen drei Toren des Ägypters die Vorarbeit leistete, in sechs Minuten und zwölf Sekunden also einen Vorlagen-Hattrick verbuchte.
Erst einmal in der Geschichte der Champions League gelang es einem Spieler, seinem Teamkameraden einen Hattrick vorzulegen. 2012 war es Franck Ribéry, der Mario Gómez dreimal gegen den FC Basel bediente. Zwar gelang Gómez sein Hattrick nicht in der kurzen Zeit wie Salah, dafür traf er gleich viermal beim 7:0-Sieg der Bayern.
Mit seinem Dreierpack hatte Salah großen Anteil daran, dass der kriselnde englische Vizemeister mit frischem Selbstbewusstsein in die wichtige Partie am Sonntag in der Premier League gegen Titelträger Manchester City um Tormaschine Erling Haaland, den die Citizens zuletzt sogar schonten, gehen kann.
Salah-Hattrick hilfreich vor Duell mit City & Haaland
„Das ändert die Stimmung definitiv - und das ist gut. Wir wissen alle, wer am Sonntag kommt. Das wird ein anderes Spiel, aber es ist besser, mit so einem Gefühl in die Begegnung zu gehen“, sagte Klopp: „Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen, sind wir eine ziemlich gute Fußballmannschaft.“
Sein Potenzial schöpfte der 19-malige Meister in der Liga aber bisher viel zu selten aus. Nach zehn Spieltagen belegen die Reds mit lediglich zwei Siegen und zehn Punkten den zehnten Tabellenplatz. Spitzenreiter FC Arsenal (24 Punkte) wie auch City (23) sind schon weit enteilt. (SERVICE: Tabelle der Premier League)
Dagegen läuft es in der Königsklasse mit drei Siegen in vier Spielen ziemlich gut. Nach dem Dreier in Glasgow, den neben Salah der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino (24./55.), Darwin Núnez (66.) und Harvey Elliott (87.) mit ihren Treffern nach dem Rückstand durch Scott Arfield (17.) sicherstellten, verfiel Klopp deshalb sogar in einen „Siegesrausch“.
„Wahrscheinlich bin ich nach einem Bier schon betrunken“
„Normalerweise trinken wir ein Bier nach Auswärtsspielen“, sagte der 55-Jährige, „aber das ist so lange her, dass ich wahrscheinlich nach einem schon betrunken bin“.
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