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Kommentar: Darum ist die Hummels' Kollegenschelte richtig und wichtig

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Kommentar: Darum ist die Hummels' Kollegenschelte richtig und wichtig

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Hummels hat Recht!

Einmal mehr polarisiert Mats Hummels im Anschluss an das 1:1 gegen den FC Sevilla mit seiner Kritik an den eigenen Teamkollegen. Hat der Abwehrchef recht oder schießt er mit seinem Rundumschlag über das Ziel hinaus? Ein Kommentar von SPORT1-Chefreporter Patrick Berger.
Mats Hummels übt nach dem Remis gegen Sevilla harte Kritik an seinen Mitspielern. Das sagt Coach Terzic zur Hummels-Schelte.
Patrick Berger
Einmal mehr polarisiert Mats Hummels im Anschluss an das 1:1 gegen den FC Sevilla mit seiner Kritik an den eigenen Teamkollegen. Hat der Abwehrchef recht oder schießt er mit seinem Rundumschlag über das Ziel hinaus? Ein Kommentar von SPORT1-Chefreporter Patrick Berger.

Mats Hummels musste sich am Dienstagabend nach dem mageren 1:1 gegen Sevilla am TV-Mikro bremsen. Er wäre in seiner Kritik gegen die eigene Mannschaft gerne noch deutlicher geworden, hatte aber „kein Bock, dass nach jedem schlechten Spiel von uns, eine Überschrift von mir in der Zeitung steht“, sagte der Dortmunder Abwehrchef. „Es wird dann immer nur gesehen: ‚Hummels meckert‘. Es wird nicht auf das Inhaltliche eingegangen.“

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Schauen wir doch mal auf das Inhaltliche. Eines schon mal vorweg: Hummels‘ Kritik ist wichtig und richtig (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League).

„Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball nicht sexy sein muss, dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke spitze eins, zwei, drei auf fünf Meter ist“, schimpfte der Weltmeister von 2014. Viele seiner Kollegen wollten schwierige Situationen kompliziert statt einfach lösen. Ein Beispiel: Raphael Guerreiro spielte in der 57. Minute aus guter Position vor dem gegnerischen Strafraum einen Chip-Ball hinter die Kette – sah schön aus, brachte aber: nichts! Brotlose Kunst. Der Ball landete im Aus. (Sammer kritisiert den BVB)

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Hummels moniert fehlende „Spielintelligenz“

„Es ist schwierig, wenn man das Gefühl hat, dass da nicht genug Leute sind, die immer wieder versuchen, den Laden anzuschieben“, ärgerte sich Hummels zudem. Am Dienstag entstand der Eindruck, dass sich viele Spieler mit dem Remis zufriedengaben und nicht mit dem letzten Willen auf Sieg spielten. Die kräftezehrenden und erfolgreichen Partien in Sevilla (4:1) und gegen Bayern (2:2) und der insgesamt straffe Terminkalender dürfen hierbei natürlich nicht außer Acht gelassen werden (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League).

Als Entschuldigung darf das aber nicht gelten. Gegen ein verunsichertes Sevilla, das kürzlich erst den Trainer gewechselt hat, hätte der BVB mit einem Sieg das Achtelfinal-Ticket vorzeitig lösen können. Dass man nun gegen City und Kopenhagen nachsitzen muss, muss die Spieler mächtig ärgern.

„Es fehlt die Spielintelligenz“, meinte Hummels außerdem. Statt sich gegen die tiefstehenden Andalusier clever in den Räumen zu bewegen und einfache Lösungen mit dem Ball zu finden, kickte der BVB oft zu verkopft. Donyell Malen und Karim Adeyemi sowie die eingewechselten Thorgan Hazard und Giovanni Reyna, um nur ein paar Namen zu nennen, verdribbelten sich oft, wollten mit dem Kopf durch die Wand.

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Darum ist die Hummels-Schelte notwendig

Mit seinem erneuten Rundumschlag macht sich der frühere Bayern-Star in der Kabine sicher nicht beliebt. Einige Kollegen werden sich vielleicht sogar gedacht haben – nicht schon wieder!

Aber genau das muss sein. Schon wieder! Hummels geht als Lautsprecher und Führungsspieler mit seiner Kritik dahin, wo es wehtut. Offen. Schonungslos. Ehrlich. Unbequem. Mehr Hummels braucht der BVB!

Nur so kann sich die Borussia weiterentwickeln und aus dem ewigen Trott entweichen. Denn diese so hoch-begabte Mannschaft kämpft Jahr für Jahr mit den gleichen Problemen, hat dadurch schon vielen Trainern den Job gekostet.

Mats Hummels wollte keine Überschrift. Er hat sie aber bekommen. Und es ist wichtig, dass er sie bekommt. Bei den BVB-Profis muss es spätestens jetzt Klick machen. Sonst gibt es auch in diesem Jahr nur Stillstand statt Fortschritt.

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