Dramatischer hätte dieses Spiel nicht enden können!
Atlético-Treffer hätte nicht gezählt
Im Champions-League-Spiel von Atlético Madrid gegen Bayer Leverkusen pfiff Schiedsrichter Clement Turpin das Spiel in der 95. Minute beim Stand von 2:2 ab - das Aus für die Gastgeber. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Die Atlético-Spieler sanken zu Boden. Trainer Diego Simeone war schon auf dem Weg in die Kabine, als er abstoppte. Denn plötzlich wurde es hektisch.
Turpin griff sich ans Ohr und signalisierte Kontakt mit dem VAR. Leverkusen-Verteidiger Piero Hincapie war der Ball bei der letzten Ecke der Partie an den Arm gesprungen.
Turpin pfeift ab - und gibt danach Elfmeter
Nach rund einminütiger Kommunikation mit dem Videoschiedsrichter - auf dem Feld lagen die Nerven bei allen Akteuren inzwischen blank - lief Turpin raus zum Monitor und begutachtete die Szene. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Schließlich entschied er: Strafstoß! Das Wanda Metropolitano flippte komplett aus. Ein Treffer und der damit verbundene Sieg hätte den Rojiblancos nicht nur die Chance auf das Weiterkommen gewahrt, sie hätten es sogar in der eigenen Hand gehabt. Ein Sieg am kommenden Dienstag beim FC Porto hätte genügt.
Was nun folgte, war an Tragik kaum noch zu überbieten: Yannick Carrasco, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielt hatte, schnappte sich den Ball und machte sich bereit. Der Belgier trat an - und scheiterte an Bayer-Keeper Lukas Hradecky.
Dann wurde es richtig wild: Der Ball sprang zurück ins Feld und Saul Niguez setzte zum Kopfball an. Latte! Dann versuchte es Reinildo, doch sein Schuss wurde auf der Torlinie geblockt - ausgerechnet von Carrasco! Schluss, Aus, Atlético raus.
Elfer-Nachschuss hätte nicht gezählt
Im Nachhinein war es für Atlético vielleicht sogar besser, dass der Nachschuss an die Latte ging und Carrasco den Ball von Reinildo blockte. Denn: der Treffer hätte nicht gewertet werden dürfen!
SPORT1 fragte beim früheren FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer nach: „Wahrscheinlich hätte der Schiedsrichter in Madrid das Tor gegeben, aber die Sportgerichtsbarkeit hätte ihn wieder zurückgenommen“, sagte Kinhöfer.
Der Grund: Der nachträgliche Strafstoß hätte wie bei einem Elfmeterschießen gewertet werden müssen. Und da sagen die Regeln klar, dass kein Nachschuss erlaubt ist.
Die Werkself hatte schon vor Anpfiff keine Chance mehr auf das Weiterkommen gehabt.