Eintracht Frankfurt hat die Premiere in der Königsklasse in den Sand gesetzt und eine 0:3-Niederlage gegen Sporting Lissabon kassiert.
Stimmen: „Leroy war der Wahnsinn“
Dabei scheiterten die Hessen vor allem an der eigenen Chancenverwertung. Erst im zweiten Durchgang sorgten die Portugiesen mit einem schnellen Doppelschlag für die Entscheidung. Das Wort „Lehrgeld“ war nach der Begegnung in aller Munde. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Besser lief es für den deutschen Rekordmeister: Der FC Bayern München hat bei Inter Mailand mit 2:0 gewonnen und ist nun seit 29 Spielen in der Champions League-Gruppenphase ungeschlagen.
Derweil hält die Krise von Bayer Leverkusen auch in der Königsklasse an. Die Werkself handelte sich gegen den FC Brügge (0:1) die sechste Pleite im siebten Pflichtspiel dieser Saison ein.
SPORT1 fasst die Stimmen der drei Spiele von DAZN zusammen.
Leroy Sané (Bayern-Torschütze zum 1:0): „Diese Statistik (Seit Beginn der letzten CL-Saison waren nur Robert Lewandowski und Karim Benzema an mehr Toren beteiligt, Anm. d. Red.) ist mir eigentlich relativ egal. Ich möchte einfach ein gutes Spiel abliefern. Ich habe beim 1:0 den Raum gesehen, dass sie hochstehen. Es war ein super Ball von ihm (Joshua Kimmich, Anm. d. Red).“
Matthijs de Ligt (FC Bayern München): „Es ist immer gut, hier zu gewinnen. Es war ein wichtiger Sieg. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber wenn die Intensität nicht hoch ist, bekommen wir Probleme. Ich denke, wir haben es heute gut gemacht. Leroy war heute der Wahnsinn. Barca hat gewonnen und es wird nächste Woche ein gutes Spiel werden. Spiele gegen Barcelona sind ein Traum für jeden Spieler. Aber wir sind der FC Bayern.“
Julian Nagelsmann (Trainer des FC Bayern München): „Wir haben eine ganz gute Kontrolle gehabt, aber auch einige Chancen zu gelassen. Es wäre besser gewesen, wenn wir das Spiel früher entschieden hätten. Inter hatte dann gute Zocker in ihren Reihen. Wir haben verdient gewonnen. Wir haben recht reif gespielt und die Energie war von allen da. Es ein super Ball von Josh (Joshua Kimmich vor dem 1:0, Anm. d. Red.) und insgesamt ein super Tor. Ich freue mich auf Robert (Robert Lewandowski, Anm. d. Red.). Nicht als Gegenspieler, sondern als Mensch. Für Robert brauchen wir keine große Analyse, denn er spielt bei Barcelona ähnlich wie bei uns.“
Gosens: „Wir waren nicht chancenlos“
Robin Gosens (Inter Mailand): „Wir kriegen in der ersten Halbzeit aus einem langen Ball ein Gegentor. Das haben wir vor dem Spiel besprochen. Wir haben es ganz okay gemacht, aber nicht überragend. In der zweiten Halbzeit kriegen wir auch ein blödes Gegentor. Wir waren nicht chancenlos. Das sind Spiele auf dem Top-Niveau. Es entscheiden Kleinigkeiten. Wir müssen daraus lernen, um im Rückspiel nicht noch einmal diese Fehler zu machen. Es waren für mich die ersten 90 Minuten der Saison. Ich spüre das Vertrauen des Vereins. Ich komme aus einer verkorksten letzten Saison und sauge aktuelle jede Minute auf. Das, was alles am letzten Transfertag passiert ist, wurde auch ein bisschen von der Presse aufgebauscht.“
über die kommenden Aufgaben: „Wir müssen aus den Fehlern von heute lernen, fokussiert bleiben und unsere eigenen Chancen nutzen. Genauso wie gegen die Bayern werden wir auch gegen Barcelona nicht reihenweise Möglichkeiten bekommen.“
Edin Dzeko (Inter Mailand): „Wir haben uns mehr vorgenommen, weil es das erste Spiel in der Champions League war und wir zu Hause vor unseren Fans gespielt haben. Auf diesem Niveau muss man immer an das Maximum gehen. Wir haben leider unsere Chancen nicht genutzt, aber Bayern schon. In der ersten Halbzeit hat uns der letzte Pass gefehlt und Bayern ist so gut, dass sie uns mit zwei Torchancen bestrafen.“
Glasner: „Für Sporting war es ein Sieg der Effizienz“
Markus Krösche (Eintracht-Sportvorstand): „Auf diesem Level müssen wir die zwei oder drei Torchancen aus der ersten Halbzeit nutzen. Sporting hat es uns vorgemacht. Über weite Strecken haben wir es heute gut gemacht, erst am Ende mussten wir Lehrgeld bezahlen.“
über die Aussichten für Frankfurt: „Das sind Erfahrungen, die die Jungs heute gegen einen starken Gegner machen mussten, der schon seit Jahren in diesem Wettbewerb spielt. Es gibt noch viele Dinge, welche die Mannschaft besser machen kann. Das ist ein Prozess, daran muss das Team wachsen.“
Djibril Sow (Eintracht Frankfurt): „Das ist extrem bitter. In der ersten Halbzeit müssen wir das 1:0 machen, dann wird es ein anderes Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir 10 bis 15 Minuten einen Blackout – da macht Sporting aus drei Chancen drei Tore. Das ist eben die Champions League. Trotzdem haben wir bis zum ersten Gegentreffer eine gute Partie gespielt.“
Kevin Trapp (Kapitän der Eintracht): „Hinten raus haben wir viel Lehrgeld bezahlt. Das passiert, man kann nicht jede Chance reinmachen. Wenn du aber so viele Möglichkeiten hast und am Ende kein einziges Tor schießt, dann wird es in der Champions League schwierig. Ich finde, dass das Ergebnis zu hoch ist und das Spiel nicht widerspiegelt.“
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): „Für Sporting war es ein Sieg der Effizienz. Den zweiten Abschluss überhaupt mussten wir aus dem Netz holen. Dann hat man gesehen, welche Qualitäten sie im Konterspiel besitzen und haben uns knallhart abgeschossen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
über die Leistung der SGE: „Das wird uns nicht umwerfen. Wir werden daraus die richtigen Schlüsse ziehen, ansonsten bin ich mit dem heutigen Auftritt sehr einverstanden.“
Seoane: „Es war eine vermeidbare Niederlage“
Gerardo Seoane (Trainer von Bayer Leverkusen): „Es war eine vermeidbare Niederlage. Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit einen großen Aufwand betrieben, viele Situationen kreiert und selbst wenig zugelassen – das gleicht dem ein oder anderen Spiel aus der Vergangenheit. Es gilt jetzt kritisch zu analysieren, woran es fehlt, damit wir den Bock umstoßen.“
über die Reaktion nach der Pause: „Nach dem Standard-Gegentor hat die Mannschaft sehr gut reagiert. Wir haben versucht, mit offensiven Einwechslungen von außen einzuwirken, das hat gepasst. Wir belohnen uns aber nicht für den Aufwand und bekommen ein Tor trotz sehr wenig zugelassener Situationen.“
auf die Frage, ob es das Ruder bei Bayer noch herumreißen kann: „Die Spieler geben mir positive Antworten. Klar ist Brügge keine Top-Mannschaft in Europa, aber wir spielen immer noch auswärts und in diesem Stadion ist es eben schwierig zu spielen. Uns fehlt vielleicht gerade das Spielglück, damit uns die Aktionen leichter fallen.“