Auch Karl-Heinz Rummenigge steckt das bittere Champions-League-Aus des FC Bayern gegen den FC Villarreal noch immer in den Knochen.
Rummenigge meldet sich zu Wort
Der langjährige Vorstandsvorsitzende, der am 1. Juli 2021 die Amtsgeschäfte komplett auf Oliver Kahn übertragen hatte und das Scheitern in der Königsklasse an der Seite von Ehrenpräsident Uli Hoeneß erlebte, sprach am Tag danach von „Schockstarre“ und einem „Stich ins Herz“ - und suchte im Interview mit der Bild nach Erklärungen. (HINTERGRUND: Das muss Bayern ändern)
Dass die heutigen Bosse um Kahn nach Abpfiff so nüchtern analysierten, relativierte Rummenigge.
„Es nützt doch überhaupt nichts, Öl ins Feuer zu gießen“, betonte der 66-Jährige. „Ich denke, dass die Enttäuschung bei Oliver von allen, die im Stadion saßen, mit am größten war.“
So wollte Rummenigge denn keineswegs Bayerns Führungsspitze anzählen, meinte ausweichend: „Der FC Bayern ist für Konstanz bekannt und hat oft aus Niederlagen neue Kraft geschöpft und dann wieder angegriffen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Rummenigge: FC Bayern wird wieder angreifen
Mit ausschlaggebend für die momentane Situation machte Rummenigge jedoch den seiner Meinung nach entstandenen Eindruck, „als würden permanent nur noch Vertragsgespräche stattfinden, und das alles wird andauernd öffentlich debattiert“.
Der Ex-Funktionär fügte an: „Das ist nicht gut, das ist nicht hilfreich in so einer Phase der Saison. Hier muss man ein Procedere finden, das nicht permanent das Klima stört.“
Undurchsichtig gab sich Rummenigge in seiner Antwort auf die Frage, wie er die Arbeit von Coach Julian Nagelsmann beurteile: „Ein Aus gegen Villarreal im Viertelfinale spiegelt nicht die Erwartungshaltung des FC Bayern und seiner Fans wider. Wenn ich dem FC Bayern grundsätzlich einen Ratschlag erteilen dürfte, dann den, dass sich jeder im Verein auf seine Kompetenzen beschränkt.“
Das meint Rummenigge über Nagelsmann
Ob Nagelsmann Kompetenzen demnach falsch ausübe beziehungsweise die Bosse, ließ der einstige Bayern-Lenker offen, fügte allein noch an: „Dinge wie beispielsweise Vertragsverlängerungen sind Angelegenheit des Vorstands und Aufsichtsrats.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Widerspruch gab es von Rummenigge zur Kritik an der personellen Qualität: „Im Kader des FC Bayern stehen 18 Spieler, die voraussichtlich an der WM teilnehmen. Das Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität.“ (STIMMEN: Bayern geschockt - „Habe ihn noch nie so sprachlos gesehen“)
Von Schuldzuweisungen am Champions-League-Aus wollte Rummenigge indes nichts hören.
Allenfalls so viel: „Wenn sich Bayern einen Vorwurf machen muss, dann war es das Hinspiel: Das war ein rabenschwarzer Tag. Wenn man die 180 Minuten nüchtern analysiert, ist das Weiterkommen von Villarreal gar nicht mal unverdient.“