Es kommt keine Ruhe rein im Poker um die vorzeitige Vertragsverlängerung von Robert Lewandowski beim FC Bayern.
Lewandowski: Kahn bezieht Stellung
Nachdem sich zuletzt die Berichte mehrten, darunter auch aus Lewandowskis polnischer Heimat, dass sich der Rekordmeister auf einen Abschied von seinem Starstürmer einstellen müsse, hat Oliver Kahn einmal mehr Stellung bezogen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Unmittelbar vor dem Anpfiff des Viertelfinalrückspiels in der Champions League gegen den FC Villarreal erklärte der Vorstandsvorsitzender bei Amazon Prime: „Wahrscheinlich gibt es einen Wettbewerb da draußen: Wer bringt die größte Nonsens-Geschichte über Lewandowski?“ (HINTERGRUND: Darum denkt Lewandowski an Abschied)
FC Bayern: Kahn nimmt Stellung zu Lewandowski-Poker
Dann aber wurde Kahn ernsthafter - und fügte an: „Wir haben ihn auf jeden Fall noch eine Saison bei uns. Robert weiß, was er am FC Bayern hat. Wir wissen, was wir an ihm haben. Von da an warten wir mal ab.“
Die Bayern hätten „ja einen Vertrag mit Robert, der noch eine Saison geht. Wir haben gesagt, wir nehmen die Gespräche auf, und das haben wir vor längerer Zeit begonnen. Und wenn es was zu vermelden gibt, werden wir das tun.“
Auf Nachfrage, ob denn ein Wechsel Lewandowskis nach der Saison tatsächlich auszuschließen sei, erklärte Kahn: „Wir sind ja nicht verrückt und diskutieren jetzt über einen Spieler, der uns in jeder Saison zwischen 30 und 40 Tore macht. Das kann glaube ich nicht sein.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Mario Gomez kritisiert: „Ist mir ein bisschen zu viel Egoismus“
Als Moderator Sebastian Hellmann einwarf, „die Nachricht, dass Robert Lewandowski bleibt, finde ich jetzt nicht so schlecht“, entgegnete Kahn dann schmunzelnd: „Das war suggestiv.“
Womit der frühere Weltklasse-Keeper den Journalisten irritiert zurückließ: „Habe ich das falsch verstanden mit Robert Lewandowski? Er hat doch gesagt, dass er noch eine Saison bleibt.“
Wie auch immer es gemeint gewesen sein mag:
Mario Gomez, einst selbst Stürmer bei den Bayern und nun Experte bei Amazon Prime stufte die Hängepartie um Lewandowski als belastend ein - und kritisierte den 33-Jährigen: „Für die Gesamtsituation ist es mir ein bisschen zu viel Egoismus, was die eigene Person angeht.“
Das versuchte Kahn wiederum zu relativieren: „Auf der anderen Seite ist so eine gewisse Reibung für die Mannschaft ja nicht so ganz schlecht, und gerade beim FC Bayern gibt es permanent Diskussionen über Personalien und Spieler.“
Der Bayern-Boss ergänzte: „Aber wenn das Spiel angepfiffen wird, geht es nur noch um den Erfolg.“ Er „beobachte Robert nun schon seit zweieinhalb Jahren, er ist ein absoluter Vollprofi und versucht in jedem Spiel alles reinzuhauen, und heute mehr denn je.“
Lewandowski macht sich Gedanken
Bleibt Lewandowski demnach?
Nach SPORT1-Informationen hat der Pole die Bosse des FC Bayern entgegen mehreren Medienberichten aus seiner Heimat bislang zwar nicht darüber informiert, im Sommer eine neue Herausforderung in Barcelona suchen zu wollen.
Er macht sich aber sehr wohl ernsthafte Gedanken darüber.
Denn: Sportlich hätte ein langfristiger Verbleib in München für Lewandowski nicht mehr den allergrößten Reiz. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Und: Der Star-Angreifer schießt zwar seit Jahren zuverlässig seine Tore, allzu große Beliebtheit genießt er in der Bayern-Kabine allerdings nicht.
Mehr noch als das: SPORT1 weiß: Bereits zu Dortmunder Zeiten stellte er mit seinem Ex-Berater Cezary Kucharski ein klares Konzept auf. Von Deutschland sollte es nach Spanien gehen - und von Spanien dann noch einmal in die USA.
Mit Thomas Müller seien die Bayern außerdem in „sehr guten Gesprächen“, sagte Kahn abschliepßen.
2023 laufen zudem die Verträge der Leistungsträger Manuel Neuer und Serge Gnabry aus.