Sind sind zwei der populärsten Trainer im Fußball-Business: Pep Guardiola und Diego Simeone.
Das Duell der Gegensätze
Am Dienstagabend (ab 21 Uhr im LIVETICKER) stehen sie sich im Viertelfinale der Champions League direkt gegenüber, wenn Manchester City Atlético Madrid zum heißen Tanz im Etihad Stadium empfängt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Ein Blick auf die Namen der beiden Trainer genügt, um zu wissen, welchen Fußball ihre jeweiligen Teams spielen. Aus stilistischer Sicht könnte dieser nicht unterschiedlicher sein.
Auf der einen Seite steht Simeone, der traditionell in den Spielen schwarz trägt und als eine Art Anti-Held des Fußballs gilt. Der Argentinier hat Atlético über die Jahre in ein Defensiv-Bollwerk verwandelt.
Simeones Defensive gegen Guardiolas Offensive
Unter seinem Kommando sind die Spanier stets darauf aus, den Gegner zu frustrieren und zur Verzweiflung zu bringen. Diese oftmals als „unattraktiv“ abgestempelte Spielweise hat Simeone schon einiges an Kritik eingebracht.
Im Vergleich dazu geht Guardiola mit Manchester City einen völlig anderen Weg. Der Katalane, der an der Seitenlinie auch gerne mal mit einem Kapuzenpullover auffällt, hat ein Team aus technisch hochbegabten Spielern geformt, welches sich in perfekter Abstimmung nach vorne orientiert.
Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen vor dem Viertelfinale in der Königsklasse demnach nicht sein: Ein Team, das sich der Verteidigung verpflichtet hat, trifft auf einen Kontrahenten, der sich in der Offensive am wohlsten fühlt.
Star-Trainer haben auch Gemeinsamkeiten
Trotz dieser gravierenden Unterschiede sind sich Guardiola und Simeone gar nicht so unähnlich: Beide gelten als absolute Perfektionisten, die bei der Spielvorbereitung keine Details außer Acht lassen.
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Rodri, der 2019 von Atlético zu City wechselte, kennt die beiden Coaches und damit auch ihre Gemeinsamkeiten: „Die Art, wie sie Herausforderungen angehen, die Art, wie sie jeden Tag das Maximum von dir verlangen, der Fakt, dass sie von dir erwarten, dass du dich jeden Tag verbesserst“, wird der 25-Jährige auf der UEFA-Webseite zitiert. „Was ihren Ehrgeiz angeht, sind sich beide sehr ähnlich.“
Als Spieler zählten Guardiola und Simeone in den 1990er Jahren zu den wichtigen Akteuren in La Liga. Guardiola ging als Führungsspieler im Barca-Team von Johan Cruyff voran, während Simeone bei Atletico als Torjäger überraschte und 1996 das Double gewann.
Als Spieler und Trainer mit ihren Klubs erfolgreich
Nach der aktiven Karriere begann Guardiola 2007 seine Trainerlaufbahn in der katalanischen Hauptstadt. Im Anschluss an seine Zeit beim FC Bayern wechselte er 2016 nach Manchester. Hingegen absolvierte Simeone zunächst ein paar Stationen in seiner Heimat, ehe er 2011 das Ruder bei Atlético übernahm.
Rückblickend schien es wie vorherbestimmt zu sein, dass die beiden als Trainer zu ihren Herzensvereinen, mit denen sie jeweils spanischer Meister wurden, zurückkehren würden.
Und obwohl die beiden Star-Coaches heute zu den ganz großen Trainern dieser Generation gehören, standen sie sich erst drei Mal direkt am Spielfeldrand gegenüber.
An das letzte Aufeinandertreffen dürfte sich vor allem Guardiola aus negativer Sicht zurückerinnern. In der Saison 2015/16 schaltete Simeones Atlético im CL-Halbfinale den vom Spanier gecoachten FC Bayern aus. Daran konnte auch der 2:1-Sieg des FCB im Rückspiel nichts mehr ändern. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Bilanz spricht knapp für Guardiola
2012 hatte sich Guardiola als Barca-Coach knapp gegen Simeone, der zu diesem Zeitpunkt erst zwei Monate bei Atlético im Amt gewesen war, durchgesetzt. Insgesamt spricht die Bilanz (zwei Siege aus drei Spielen) also dennoch für den aktuellen City-Manager.
Indes ist es für Manchester City und Atlético Madrid selbst das erste Mal, dass sich die beiden Teams in einem Pflichtspiel gegenüber stehen werden. Das sorgt für zusätzliche Spannung.
Zudem befinden sich die beide Mannschaften derzeit in absoluter Topform. City ist seit sieben Pflichtspielen ohne Niederlage und gilt schon seit Saisonbeginn als Favorit auf den Champions-League-Titel.
Simeone: „Es wird ein großes Spiel“
Doch von Furcht ist bei Simeone nicht zu sehen. Der 51-Jährige brachte nach der Auslosung des Viertelfinals jedoch seinen Respekt zum Ausdruck: „Ich bewundere Guardiola und die Arbeit, die er bei City geleistet hat, sehr. Es wird ein schwieriges Spiel, ein großes Spiel.“
Ohnehin ist Atlético aktuell auch sehr gut drauf. Der spanische Klub kassierte sogar seit acht Partien keine Pleite mehr und liegt in La Liga auf Rang drei hinter Barcelona und Stadtrivale Real.
Es spricht also einiges für eine spannende Partie am Dienstagabend, die gerade auch durch die völlig entgegengesetzten Stile der Trainer so reizvoll ist.