Welch ein Abend - welch ein Spiel!
„MAD WORLD“: Presse feiert Tore-Thriller
Manchester City hat Real Madrid in einem Rekord-Halbfinale mit 4:3 bezwungen und damit den Grundstein für das Rückspiel in Madrid gelegt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Erst zum dritten Mal in der Geschichte der Champions League waren sieben Tore in einem Halbfinale gefallen - zuletzt 2018 beim 5:2 zwischen dem FC Liverpool und der AS Rom. (Reaktionen: Poldi und Co. feiern legendäres Spiel)
Die Presse überschlug sich förmlich ob des gebotenen Spektakels. So schrieb die Marca in großen Lettern: „Madrid ist ein Wunder“. Und: „Es lebe Madrid“.
Die As befand: „Es gibt niemanden, der Madrid tötet“.
„MAD WORLD“, titelte derweil in England ganz groß The Sun. Zu Deutsch: „Verrückte Welt“. Die Daily Mail sprach von einem „Sieben-Tore-Thriller“ - der Mirror sah die große „Benzema-Magie“.
ManCity überlegen
Die Partie war beinahe atemlos geführt worden, es ging rauf und runter - mit dem besseren Ausgang für die Citizens, die wegen der fußballerischen Klasse und spielerischen Überlegenheit verdient gewannen.
Das Rückspiel findet am 4. Mai in Madrid statt.
Kevin de Bruyne hatte das Team von Pep Guardiola dank eines Wahnsinns-Start bereits in der 2. Minute per Kopf in Führung gebracht. Riyad Mahrez hatte mustergültig aufgelegt.
Alaba: „Durchgebissen“
„Es war ein sehr intensives Spiel. Sie haben das gespielt, was sie sich vorgenommen haben. Wir hatten gar keinen Zugriff, dann wird‘s natürlich schwierig“, erklärte ein geknickt wirkender David Alaba nach der Partie bei Amazon Prime.
Der Österreicher hatte die Partie wegen muskulärer Probleme zur Halbzeit verlassen müssen, erklärte, dass er sich zunächst „durchgebissen“ habe. Ob er im Rückspiel wieder dabei sein kann, ist noch offen.
ManCity hatte nach der Führung indes nicht genug: In der 11. Minute folgte das 2:0 durch Gabriel Jesus, diesmal auf Vorlage von De Bruyne. (News: Gomez wusste von Benzemas Zauber-Elfer)
Real taumelt
Real wirkte geschockt, wie ein Boxer, der sich vor dem vollkommenen Knockout fürchtet. City drückte derweil, wollte das 3:0. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Doch die Königlichen zeigten, dass sie nicht ohne Grund Paris Saint-Germain und den FC Chelsea ausgeschaltet hatten, und rappelten sich wieder auf.
Karim Benzema traf in seinem 600. Spiel für Real zum Anschluss (33.).
Real kontert ManCity-Treffer
Nach der Pause blieb das Tempo unverändert, ManCity ging aufs dritte Tor und erzielte dieses durch Phil Foden auf Vorlage des eingewechselten Fernandinho (53.).
Doch prompt die Antwort Reals: Vinícius Júnior traf nach schönem Sololauf auf der linken Seite (55.). Fernandinho hatte die Seite aufgemacht, war zu langsam im Rücklaufen gewesen.
„Wir sind noch am Leben. In acht Tagen ist das Rückspiel, das ist bei uns zu Hause“, erklärte Alaba.
Die Mannschaft habe nicht aufgehört, „an sich zu glauben. Das hat man heute wieder gesehen. Diese Qualität zeichnet uns aus“.
In der Schlussphase wurde es wieder wild: Bernardo Silva traf per Hammer zum 4:2 (74.). Benzema wiederum sorgte per Elfmeter für den 4:3-Endstand (82.).
Der Franzose lupfte den Ball per Panenka frech in die Mitte. Aymeric Laporte hatte den Ball zuvor im Strafraum an die Hand bekommen.
„Karim hat ein grandioses Spiel gemacht, wie immer. Er hatte auch die mentale Stärke gehabt, diesen Elfmeter so spektakulär zu schießen“, erklärte Real-Coach Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz über Benzema.