Der harte Kampf eskaliert hintenraus komplett - aber Manchester City steht erneut im Halbfinale der Champions League. (BERICHT: Polizei in Spielertunnel! Mega-Zoff zwischen Atlético und City)
Königsklassen-Thriller artet aus
Dem Team von Trainer Pep Guardiola reichte im Rückspiel bei Atlético Madrid ein 0:0. Das Hinspiel hatten die Engländer mit 1:0 gewonnen. Im Halbfinale geht es für die Skyblues nun gegen Real Madrid.
Die Rojiblancos hatten insbesondere in der zweiten Hälfte mehrere große Möglichkeiten ein Tor zum Erreichen der Verlängerung zu erzielen, vergaben jedoch alle - und sorgten dann für einen Eklat.
Felipe fliegt vom Platz - und löst Tumulte aus
Die Schlussphase der Partie wurde von heftigen Tumulten von Spielern, Ersatzsspielern und Betreuern überschattet. Nach einem Tritt von Atléticos Felipe an der Seitenlinie gegen Phil Foden, der von Schiedsrichter Daniel Siebert mit Gelb-Rot bestraft wurde, gerieten zahlreiche Akteure aneinander. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Das deutsche Gespann sah sich gesten- und wortreichen Protesten von Spielern und Trainern ausgesetzt. Das Spiel blieb bis in die 12. Minute der Nachspielzeit wild. Es hagelte nur so gelbe Karten - darunter eine für Diego Simeone, der auf den Platz lief und sich heftig bei Siebert beschwerte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Nach der 80. Minute zückte Siebert insgesamt sieben Mal Gelb. Allein in der Nachspielzeit wurden vier ManCity-Spieler verwarnt - auch weil sie auf Zeit spielten und damit auf taktische Mittel zurückgriffen, für die sonst eher für Atlético bekannt ist. Simeone klatschte deshalb auch höhnisch in die Hände.
Polizei muss Streithähne trennen
Auch Stefan Savic bekam die gelbe Karte, nachdem er Jack Grealish an den Haaren gezogen hatte.
In den Katakomben gingen die Streitigkeiten offenbar weiter. Wie die Marca meldet, gerieten Savic, Mario Hermoso und Manager Andrea Berta im Kabinentrakt so arg mit City-Akteuren aneinander, dass die UEFA die Polizei bat, einzugreifen.
Der Polizeieinsatz wurde auch von BT-Sports-Experte Darren Fletcher bestätigt. Er berichtete, dass Savic Grealish verfolgt haben soll.
Videoaufnahmen auf Twitter zeigen wüste Tumulte in den Katakomben des Wanda Metropolitana.
England-Legende Rio Ferdinand verurteilte das Verhalten der Atlético-Stars hart. „Abscheuliches Verhalten der Atlético-Spieler, sie sollten sich für einige der Aktionen schämen“, schimpfte der Ex-Profi bei BT Sports.
Aymeric Laporte fand ebenfalls deutliche Worte. „Es ist immer hässlich, wenn solche Spiele in Rangeleien enden. Aber das ist oberflächlich. Letztlich gab es riesen Wirbel um eine kleine Sache“, sagte der ManCity-Verteidiger bei Movistar.
Atlético vergibt Chancen - Gündogan trifft Pfosten
Anders als im ersten Duell versuchte Atlético, Manchesters Passmaschine mit frühem Anlaufen zu stören. Das hinterließ zunächst durchaus Eindruck - Madrid konnte aus dem guten Beginn aber keinen Nutzen ziehen. Die Spanier erzwangen zwar einige Ballverluste, bei den Zuspielen in die Spitze fehlte es ihnen ebenfalls an Präzision.
Wie es schnell und schnörkellos geht, zeigte Manchester: Am Ende einer starken Kombination traf Ilkay Gündogan (30.) den linken Pfosten, die Gäste erhöhten nun den Druck, der Führungstreffer noch vor der Pause gelang aber auch ihnen nicht.
Atlético stemmte sich im zweiten Durchgang vehement gegen das drohende Aus. Weltmeister Antoine Griezmann (57.) schoss aus 20 Metern knapp vorbei, auch Rodrigo de Paul (70.) verzog aus aussichtsreicher Position. Manchester entglitt zunehmend die Kontrolle.
In den letzten Minuten vergaben die Hauptstädter noch einmal mehrere dicke Chancen.
Durch den Halbfinaleinzug schrieb Guardiola Geschichte. Als erster Trainer in der Geschichte der Königsklasse steht der Spanier nun zum neunten Mal unter den letzten Vier. Zuvor hatte er mit dem FC Barcelona (4 Mal), dem FC Bayern (3) und ManCity das Semifinale erreicht.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)