Es waren Szenen, die selbst unter den „größten Rabauken im Weltfußball“, wie Thomas Müller einmal trefflich formulierte, nicht ganz alltäglich sind. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Atlético-Star klagt City an
Atlético Madrid verlor nach und während des Ausscheidens gegen Manchester City komplett die Kontrolle, ging buchstäblich mit Fäusten auf die Citizens los. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Besonders Stefan Savić, der ManCity-Star Jack Grealish an den Haaren zog und durch den Spielertunnel jagte, sowie Sime Vrsaljko, der sich in den Katakomben auf Kyle Walker werfen wollte und diesen schließlich mit einem Gegenstand bewarf, standen im Mittelpunkt des unschönen Geschehens - sorgten am Ende sogar dafür, dass die Polizei sich zum Eingreifen genötigt sah.
Mittelfeld-Star Koke, der bereits in der 69. Minute das Feld für Rodrigo de Paul verlassen hatte und an den Tumulten eher weniger Anteil trug, verteidigte seine Mannschaft anschließend, rechtfertigte die Krawall-Szenen durch den Hinweis auf Citys angeblich unfaire Spielweise.
„Das Spiel bringt dich in den Wahnsinn, wenn du siehst, dass du Chancen hast und der Gegner sich auf den Boden wirft und Zeit schindet. Genau das, wofür wir häufig kritisiert werden. Heute sind wir stolz auf das, was das Team geleistet hat“, erklärte Koke nach dem 0:0 in Madrid, das gleichzeitig das Ausscheiden bedeutete.
Die Mannschaft sei nun „verletzt, aber stolz auf diese Champions-League-Saison, und wir werden nie aufhören, daran zu glauben“.
Simeone: „Diejenigen, die ein großes Lexikon haben, loben mit Verachtung“
Trainer Diego Simeone gab sich derweil ahnungslos über das Geschehen, das durch einen Tritt von Felipe gegen Phil Foden ausgelöst worden war. Der 32-Jährige hatte in der 90.+1 Minute die Gelb-Rote Karte gesehen, infolgedessen entwickelte sich der Tumult auf und neben dem Feld.
„Er war so weit weg, dass wir nicht wissen, was passiert ist. Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dass er (Felipe; Anm. d. Red.) auf ihren Spieler getreten ist. Es waren viele Leute da und ich habe nichts gesehen“, erklärte Simeone.
Für ihn sei klar, „dass wir stolz darauf sind, wer wir sind und wie wir konkurrieren“.
Wohl in Richtung Pep Guardiola und dessen oftmals wortreichen Ausführungen fügte Simeone noch an: „Oft sind diejenigen, die ein großes Lexikon haben, sehr intelligent und loben mit Verachtung. Aber diejenigen von uns, die vielleicht einen kleineren Wortschatz haben, sind nicht so dumm.“