Er sei „sehr stolz darauf, Teil dieses ehrgeizigen Projekts zu sein, Teil dieser Mannschaft mit so vielen großartigen Spielern zu sein“, verkündete Sergio Ramos am 8. Juli, als er als Neuzugang bei Paris Saint-Germain vorgestellt wurde.
PSG bei Ramos in der Sackgasse
Er wolle dem Team helfen, möglichst viele Trophäen zu gewinnen.
Gut drei Monate später hat er aufgrund von Wadenproblemen noch überhaupt nicht geholfen, konnte bislang nicht eine Sekunde für seinen neuen Arbeitgeber spielen - und ein brisanter Bericht aus Frankreich deutete sogar darauf hin, dass PSG über einen Rausschmiss des Star-Verteidigers nachdenkt. (BERICHT: Ramos blüht Vertragsauflösung)
Le Parisien, beim schwerreichen Milliardärs-Klubs häufig gut informiert, schlug damit hohe Wellen, auch in England und Spanien. (Champions League: RB Leipzig - Paris Saint-Germain, 21 Uhr im LIVETICKER)
Warum PSG Ramos nicht so einfach loswerden könnte
Doch so einfach kann PSG Großverdiener Ramos, der rund 15 Millionen pro Saison kassieren soll, gar nicht loswerden, wie nun die Marca enthüllte. (Die Tabelle der Ligue 1)
Demnach hat sich PSG tatsächlich mit diesem Szenario beschäftigt - es aber schnell verworfen, weil es eine ganze Reihe von kostspieligen Konsequenzen nach sich ziehen würde.
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Eine einseitige Vertragsauflösung ist in Frankreich weder von der einen noch von der anderen Seite möglich, weder Entlassungen durch den Arbeitgeber noch Kündigungen vonseiten des Arbeitnehmers - weshalb beispielsweise Neymar seinerzeit nicht einfach seine Zelte in Paris abbrechen konnte, als die Lockrufe von Barca oder Real aus Spanien kamen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Anders als beispielsweise in Spanien, wo immer wieder gigantische Ausstiegsklauseln für Schlagzeilen sorgen, sind auch diese in Frankreich nicht erlaubt.
Bedeutet: Um den verletzten Ramos, der ohne ein Spiel zu machen bereits rund vier Millionen verdient haben soll, loszuwerden, müsste PSG den bis 2023 datierten Vertrag brechen.
Strafe der FIFA droht
Das wiederum zöge Konsequenzen durch die FIFA oder die französische Justiz nach sich, weil Ramos sich erfolgreich gegen eine Entlassung wehren könnte.
Als FIFA-Strafe müsste PSG dem Spanier trotzdem sein Restgehalt auszahlen. Nur wenn er in der Zwischenzeit einen neuen Klub findet, würde dieses Gehalt von der Gesamtsumme abgezogen.
Vor einem französischen Gericht wäre ein ähnliches Urteil zu erwarten: Paris schuldet Ramos die restlichen Millionen, wie im Vertrag vereinbart.
90 Tage verletzt - kein Geld mehr vom Verein
Wie also kann der Gigant dieses Problem lösen? Die Zeit hilft PSG zumindest beim Sparen.
Denn wie die Marca berichtet, bekommt Ramos laut Ligue-1-Statuten kein Geld mehr vom Verein, wenn er 90 Tage verletzt gefehlt hat. Dieser Zeitraum wäre theoretisch seit seiner Verpflichtung am 8. Juli (vor 120 Tagen) bereits abgelaufen.
Da Ramos allerdings bereits angeschlagen unter Vertrag genommen wurde, aber trotzdem einen Medizincheck erfolgreich absolviert hat, ist fraglich, wann genau sein Verletzungszeitraum offiziell begann.
Wann kehrt Ramos zurück?
Letzten Endes wäre es für beide Seiten das Beste, wenn die Legende von Real Madrid schnell wieder auf dem Platz für Schlagzeilen sorgen kann.
Der 35-Jährige schufte für ein Comeback und werde innerhalb des Klubs für seinen Kampfgeist und seine Mentalität geschätzt, berichtet die Marca.
Der Plan sei weiterhin, auf eine Dreierkette mit Ramos, Marquinhos und Presnel Kimpembe hinzuarbeiten.
Dafür muss der Spanier allerdings erst einmal den Schritt in den Kreis der Mannschaft schaffen. Stimmen aus dem Umfeld von PSG zufolge gibt es die Hoffnung, dass dies in der kommenden Länderspielpause gelingt.
Dann hätte sich das Ramos-Dilemma von ganz alleine erledigt.