25 Jahre hatte der FC Bayern auf diesen Titel gewartet. Oder, wie es Oliver Kahn in einem Video anlässlich des 20-jährigen Jubiläums auf der vereinseigenen Website sagte: „Wir sind ihm hinterhergehechelt.“
Als Kahn zum Bayern-Helden wurde
Am 23. Mai 2001 trat der deutsche Rekordmeister im Finale der Champions League gegen den FC Valencia an.
Bayern-Sieg nach United-Drama
1982 in Rotterdam, 1987 in Wien und 1999 in Barcelona - im legendär dramatischen Endspiel gegen Manchester United - hatte Bayern im Endspiel den großen Triumph verpasst.
Doch im Jahr 2001 sollte die lange Durststrecke im San Siro in Mailand endlich enden - ohne Dramatik ging es aber für die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld, die im Halbfinale Real Madrid (1:0, 2:1) bezwungen hatte, erneut nicht.
"Ich war ja dabei, als wir in Barcelona 1999 so nah am Triumph gewesen sind. Das alles hat den Druck enorm erhöht", wird Hitzfeld auf der vereinseigenen Homepage zitiert: "Ich wollte nicht in die Geschichte eingehen als der Bayern-Trainer, der zwei Mal das Finale verliert."
Mendieta trifft, Effenberg gleicht aus
Der Beginn des Spiels verlief allerdings alles andere als geplant. Gaizka Mendieta verwandelte bereits in der 3. Minute einen Handelfmeter für die Spanier. Nur wenige Minuten später verpasste es Mehmet Scholl, für die Bayern vom Punkt auszugleichen.
In der 50. Minute konnten die Münchner Fans aber aufatmen. Wieder gab es Strafstoß, dieses Mal übernahm aber der heutige SPORT1-Experte Stefan Effenberg und verwandelte sicher.
Bis zum Ende der regulären Spielzeit fiel kein Treffer mehr, auch die Verlängerung endete torlos - das Elfmeterschießen musste her.
Bayern mit Problemen im Elferschießen
Und wieder ging der Start daneben: Paulo Sérgio verschoss für die Bayern, Mendieta ließ Kahn keine Chance. Der spätere Sportvorstand Hasan Salihamidzic verwandelte für die Bayern ebenso wie John Carew für Valencia, Alexander Zickler glich aus, ehe Oliver Kahn gegen Zlatko Zahovic erstmals parierte.
Patrik Andersson, wenige Tage zuvor mit seinem Meister-Tor noch der gefeierte Held, setzte München mit seinem Fehlschuss wieder unter Druck, doch Kahn hielt mit einem starken Reflex auch gegen Amedeo Carboni. „Da kriege ich jetzt noch Gänsehaut“, sagte Kahn später rückblickend.
Nach vier Schützen stand es 2:2. Effenberg und Rubén Baraja blieben nervenstark, das Elfmeterschießen ging in die Verlängerung.
Kahn wird zum gefeierten Helden
Bixente Lizarazu brachte Bayern in Front, Kily González stellte auf 3:3, Thomas Linke setzte den siebten Versuch des FCB ins Netz. Nun musste Mauricio Pellegrino für Valencia treffen.
Oliver Kahn aber flog in die richtige Ecke, wehrte Pellegrinos Schuss nach vorne ab und wurde zum umjubelten Helden. "Ich kann mich nicht an ein größeres Glückgefühl erinnern", sagte die Torhüterlegende: "Das sind Momente, die sind für einen Sportler unbeschreiblich."
Bayern gewann die Champions League - und Kahn zeigte im Sieg Größe, indem er Valencia-Keeper Santiago Canizares tröstete. Die UEFA verlieh ihm dafür noch den Fair Play Award. Kein Wunder, dass sich Kahn und die Bayern gerne daran erinnert.