Der Traum von Borussia Dortmund vom Einzug ins Halbfinale der Champions League ist geplatzt.
Strittiger Elfer zerstört BVB-Traum
Nach dem 1:2 im Hinspiel unterlag der BVB Manchester City auch im Rückspiel mit dem gleichen Ergebnis. Damit kommt es im Halbfinale zum Duell der Citizens mit Paris Saint-Germain. (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)
Jude Bellingham brachte den BVB früh in Führung (15.) und sorgte für Hoffnung auf das Wunder. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die Gäste durch Tore von Riyad Mahrez (55./Hand-Elfmeter) und Phil Foden (75.) die Partie zu ihren Gunsten. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Terzic: "Traum ist leider vorbei"
"Wir gehen in Führung heute. Nach drei von vier Halbzeiten waren wir eine Runde weiter. Dementsprechend ist die Enttäuschung natürlich groß", sagte BVB-Coach Edin Terzic bei Sky: "Wir hatten einen großen Traum vor diesem Spiel, und der ist jetzt leider vorbei."
Auch Marco Reus war nach dem Spiel enttäuscht. "Nach dem Elfmeter-Tor hatten wir einfach kein Konzept mehr, wir waren da zu wild", sagte der BVB-Kapitän und lobte den Gegner: "City hat dann sein sensationelles Positionsspiel aufgezogen. Da lassen sie dich laufen, und es wird schwierig, an den Ball zu kommen."
Hand-Elfmeter für City leitet die Wende ein
Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande hatte mit seiner Hand-Entscheidung gegen Emre Can im Strafraum für reichlich Diskussionen gesorgt.
Die BVB-Spieler wollten dem Unparteiischen zwar zu Verstehen geben, dass der Ball von Cans Kopf an die Hand gesprungen sei. Doch der VAR bestätigte die Entscheidung. Offensichtlich war für das Gespann entscheidend, dass Cans Handhaltung bei der Aktion nicht natürlich war. Mahrez trat zum fälligen Elfmeter an und ließ Marwin Hitz im BVB-Tor mit einem knallharten Schuss keine Chance (55.).
"Ich weiß zu 100 Prozent, dass ich den Ball erst mit dem Kopf berührt habe und er dann an den Arm gesprungen ist", sagte Can zu der vorentscheidenden Szene. "Ich glaube, in den Regeln steht, dass es dann kein Elfmeter ist. Wenn wir deswegen einen Elfmeter bekommen und verlieren, ist es klar bitter."
Auch Trainer Terzic ärgerte sich. "Wir haben jedes Jahr Schiedsrichter-Schulungen, wo uns ganz klar gezeigt wird, was sich verändert hat. Vor dieser Saison wurde uns ganz klar gesagt, dass wenn man sich selbst an die Hand köpft, wird es nicht als regelwidrig angesehen. So richtig Glück mit den Schiedsrichter-Entscheidungen in den letzten sieben Tagen hatten wir nicht", haderte er auch mit Blick auf Bellinghams aberkanntes Tor im Hinspiel.
BVB geht durch Bellingham-Traumtor in Führung
Die Dortmunder hatten sehr offensiv begonnen und bereits nach sieben Minuten die erste Chance. Mo Dahoud kam aus etwa 20 Metern zum Schuss, ließ dabei aber die Präzision etwas vermissen. Ederson parierte den Ball ohne Probleme.
Der Abschluss war aber ein Zeichen dafür, dass der BVB die Chance auf das Halbfinale am Schopfe packen wollte. Denn die Hausherren spielten weiter mutig nach vorn und belohnten sich bald für ihre Courage.
In der 15 Minute kam Bellingham innerhalb des Strafraums an den Ball und schlenzte ihn perfekt in den rechten oberen Winkel. City-Keeper war zwar noch dran, konnte den Schuss aber nicht mehr entscheidend abwehren.
Den Rückstand wiederum nahmen die Gäste zum Anlass, ihr gefürchtetes Offensivspiel nun etwas konsequenter auf den Rasen zu bringen. Nach einer knappen halben Stunde hatten die Skyblues endgültig das Kommando übernommen und den BVB in dessen eigenen Hälfte eingeschnürt.
De Bruyne an die Latte - Elfer und Foden drehen Partie
Doch die Führung der Dortmunder hielt bis zum Halbzeitpfiff, auch weil ein Distanzschuss von Kevin De Bruyne gegen die Latte klatschte.
City aber begann die zweiten Halbzeit genauso druckvoll wie sie es die erste Halbzeit beendet hatte. Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit, und tatsächlich zeigte Referee del Cerro Grande nach dem umstrittenen Handspiel von Emre Can auf den Punkt.
Der BVB reagierte auf den Ausgleich und war nun wieder häufiger in der gegnerischen Hälfte zu finden. Doch abgesehen von einem Kopfball von Mats Hummels, der das Tor knapp verfehlte, konnten die Dortmunder keine echte Torgefahr ausstrahlen.
Ganz anders die Gäste: Nach einer kurz ausgeführten Ecke kam Foden an den Ball und schoss ihn ins kurze Eck. Hitz war zwar noch an der Kugel, konnte sie aber nur noch gegen den Innenpfosten klatschen. Von dort aus sprang der Ball ins Tor (75.).
Damit war nicht nur dieses Spiel, sondern vor allem das Gesamt-Duell entschieden. Denn nun hätte Dortmund noch drei weitere Tore erzielen müssen. Da sie es nicht mehr taten, schied der BVB aus. City dagegen steht erstmals im Viertelfinale der Champions League.