Kurz vor dem Viertelfinal-Rückspiel von Borussia Dortmund in der Champions League gegen Manchester City hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegen City-Coach Pep Guardiola süffisant zurückgestichelt. (Champions League: Borussia Dortmund - Manchester United, Mi., ab 21 Uhr im LIVETICKER)
Watzke kontert Guardiolas Kritik
"In den letzten fünf Jahren haben sie fast eine Milliarde Euro für neue Spieler ausgegeben. Wer hat die Möglichkeit dazu? Er muss andere Vereine nicht kritisieren", sagte Watzke im BBC-Interview.
Der Fantalk begleitet das Duell des BVB gegen ManCity am Mittwoch live im TV und Stream ab 20.15 Uhr
Anlass für Watzkes verbalen Konter war Guardiolas Kritik an den Beraterhonoraren, die der BVB zahlt.
"Sie geben eine Menge Geld aus und bezahlen viel Geld an Berater, damit sie diese Spieler ranholen, die eine unglaubliche Qualität haben", hatte Guardiola gesagt.
BVB zahlt die meisten Beratergebühren
Richtig ist: Kein anderer Verein zahlt so hohe Beratergebühren wie die Borussia. In der Saison 2018/19 gab der BVB 44,5 Millionen Euro für Beraterhonorare aus - fast 15 Millionen Euro mehr als die Bayern. Das geht aus offiziellen Zahlen der Deutschen Fußball Liga hervor.
Zum Vergleich: Laut aktuellen Zahlen des englischen Fußball-Verbandes FA zahlte ManCity in den vergangenen zwölf Monaten bis Ende Januar 2021 35,5 Millionen Euro an Spieleragenten - und damit auch weniger als Ligarivale FC Chelsea (41,4 Millionen Euro).
Hintergrund des verbalen Schlagabtausches zwischen Watzke und Guardiola ist nicht zuletzt die Personalie Erling Haaland mitsamt der Aktivitäten von dessen Starberater Mino Raiola.
Englischen Medienberichten zufolge will Raiola Sturm-Kanone Haaland zum bestbezahlten Fußballer der Welt machen. Der Mirror behauptet, dass der Stürmer demnächst als erster Kicker überhaupt eine Million Pfund pro Woche verdienen soll.
Fakt ist aber: Haaland hat beim BVB einen Vertrag bis 2024. Die Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Millionen Euro greift erst 2022.
Watzke über Haaland-Transfer: "Dann gibt es keinen anderen Preis"
Ein Sommer-Abgang von Haaland, der nach SPORT1-Informationen Real Madrid und Manchester City als Ziele favorisiert, gilt als unwahrscheinlich. Möglich ist, dass der 20 Jahre alte Norweger deshalb demnächst eine Gehaltserhöhung in Dortmund bekommt und in die Riege der Topverdiener aufsteigt. Aktuell wird Haaland jährlich mit rund 8 Millionen Euro entlohnt. (Diese zwei Haaland-Szenarien gibt es)
Watzke betonte, "keine Probleme" mit Raiola zu haben: "Wir kennen uns sehr gut. Er will das Beste für seinen Spieler herausholen, das ist sein Job."
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Zudem unterstrich Watzke Dortmunds Haltung bei Haaland noch einmal mit einer klaren Ansage: "Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste ist, dass ich den reichen Vereinen dieser Welt sage, dass sie keine Chance haben. Oder ich nenne ihnen den Preis. Dann gibt es keinen anderen Preis."
Watzke erhöht Druck auf Guardiola
Ebenso war der BVB im vergangenen Sommer mit Jadon Sancho verfahren. Manchester United war letztlich nicht bereit gewesen, die geforderte Ablöse von über 100 Millionen Euro für den Engländer zu bezahlen. Die Dortmunder hatten Sancho, der im Rückspiel gegen City weiter verletzt ausfällt, daraufhin nicht ziehen lassen.
"Ich habe es satt. Letzten Sommer hat jeder gesagt 'Jadon Sancho wird für Manchester United oder wo auch immer spielen'. Aber er spielt immer noch für Borussia Dortmund. Jetzt schreibt jeder 'Erling Haaland wird nächste Saison für Real Madrid oder für Barcelona spielen oder für dieses oder jenes'. Ich glaube, ich weiß, wo er spielen wird, aber das ist alles, was ich dazu sage", betonte Watzke.
Nach dem 1:2 im Hinspiel in Manchester erhöhte Watzke unterdessen den Druck auf Guardiola. "Vor dem ersten Spiel in Manchester war ich der Meinung, dass wir eine Chance von zehn Prozent haben. Jetzt haben wir eine viel bessere Chance", sagte Watzke und konnte sich einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen: "Wir wissen, dass sie die letzten drei Male im Viertelfinale gescheitert sind. Wenn wir das erste Tor erzielen, wird ihnen das vielleicht wieder in den Sinn kommen."