So wollen ihn die BVB-Fans sehen!
Schafft Dahoud jetzt den Durchbruch?
Mahmoud Dahoud legte beim 3:0-Auswärtssieg in Brügge einen ganz starken Auftritt hin - zweikampfstark, technisch brillant und mit guter Übersicht. Dafür gab es die SPORT1-Note 2.
Sein Sahne-Pass vor dem 3:0 auf Thomas Meunier, der die gesamte Brügge-Abwehr aushebelte, verzückte noch am Tag danach die schwarz-gelben Anhänger. "Most underrated player", schrieb ein Fan.
Der Unterschätzte postete noch in der erfolgreichen Champions-League-Nacht ein Foto von sich auf Instagram und schrieb dazu: "Nights like this!" Eine großartige erste Halbzeit habe, so Dahoud, seiner Mannschaft "einen sehr wichtigen Auswärtssieg" beschwert. Maßgeblich beteiligt an dieser starken ersten Halbzeit und dem letztlich so wichtigen zweiten Sieg im dritten Gruppenspiel war eben jener Dahoud. (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)
Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler lief in der Schaltzentrale auf der Doppel-Sechs an der Seite von Thomas Delaney auf und drückte dem BVB-Spiel seinen Stempel auf. Er war ein Aktivposten, immer in Bewegung, stets anspielbereit und glänzte mit gefährlichen Pässen in die Tiefe. (Tabellen der Champions League)
Dahouds Stimme schallt durch Brügge-Stadion
Dahouds hohe Stimme war im leeren Brügger Jan-Breydel-Stadion immer wieder lautstark zu hören. Die Kommandos der Nummer 8: "Wachsam sein, Männer! Aufpassen", "Rechte Seite zumachen!", "Hinten absichern!".
Allmählich zeigt Dahoud die Leistungen, die sie sich in Dortmund längst erhofft hatten. Im Sommer 2017 eiste Sportchef Michael Zorc den damals frischgebackenen U21-Europameister für 12 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach los. Er sei ein "hochtalentierter und spannender Spieler für das zentrale Mittelfeld, den wir seit mehreren Jahren sehr intensiv beobachten", schwärmte Zorc damals: "Er hat bereits nachgewiesen, dass er auf Top-Niveau spielen kann".
Doch weder unter Peter Bosz oder Peter Stöger noch unter Lucien Favre, immerhin sein damaliger Förderer in Gladbach, spielte sich Dahoud wirklich fest.
Wird er nun endlich seinen Vorschusslorbeeren gerecht? Die Corona-Pause zwischen März und Mai nutzte der Deutsch-Syrer, um hart an sich zu arbeiten. Er ackerte im Kraftraum und trainierte zudem zuhause auf der Dachterrasse seines Dortmunder Apartments in einem eigens erbauten Fußball-Käfig an Tor-Abschlüssen und Dribblings – mit Erfolg.
Es scheint so, als würde "Mo" nun endlich durchstarten. Gegen Brügge durfte er zum zweiten Mal in dieser Saison über 90 Minuten ran. Auch beim 2:0 gegen Sankt-Petersburg (67 Minuten) und den beiden Siegen gegen Schalke (3:0, 71 Minuten) und in Hoffenheim (1:0, 75 Minuten) wusste er zu überzeugen.
Brandt schwärmt von Dahouds Anlagen
Nutzt Dahoud die Chance zum verspäteten Durchbruch? Beim BVB kommt er in den vergangenen Jahren auf 76 Spiele, schoss dabei einen Treffer und gab sieben Vorlagen - ausbaufähig. Im Sommer plagte ihn eine Knieverletzung, er galt als Verkaufskandidat. Doch jetzt ist er wieder wichtig geworden. Die Dauer-Rotation, die Favre aufgrund des straffen Terminkalenders anwendet, kommt dem Mittelfeldspieler natürlich gelegen.
Der Neu-Nationalspieler, der im Oktober von Jogi Löw nominiert wurde, zählt zweifelsohne zu den besten Technikern im BVB-Kader. Gute Ballbehandlung, kluge Drehungen und schnelle Bewegungen. Hier und da verzettelt er sich aber noch und macht es zu umständlich.
Favre sagte mal über ihn: "Mo spielt intelligent und hat eine gute Übersicht. Er hat das gewisse Etwas." Und Julian Brandt schwärmte regelrecht: "Mo ist ein exzellenter Spieler. Von den Anlagen her hat er mit die besten, die ich je gesehen habe. Facettenreich, technisch unfassbar, sehr, sehr guter Schuss. Er ist lauf- und zweikampfstark."
Zuletzt zeigte Dahoud das endlich auch eindrucksvoll.