Was nun, Pep Guardiola?
Zerfällt City jetzt in Einzelteile?
Diese Nachricht sorgt für helle Aufregung in der Fußball-Welt. Die UEFA schließt Manchester City für die kommenden zwei Spielzeiten von der Champions League aus!
PEP-XIT, titelte die englische Boulevard-Zeitung The Sun in Anlehnung an den Austritt der Briten aus der EU.
Doch wie geht es nun beim Scheich-Klub weiter? SPORT1 beantwortet die drängendsten Fragen zum City-Beben.
Was wird Manchester City vorgeworfen?
Die UEFA hatte die Ermittlungen gegen den Premier-League-Klub aufgenommen, als der Spiegel im November 2018 geleakte Emails und Dokumente von City-Offiziellen veröffentlichte. Aus diesen ging hervor, dass Citys Eigentümer, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, das jährliche Sponsoring in Höhe von 81,2 Millionen Euro offenbar zu großen Teilen selbst finanziert hatte.
Anders als angegeben kamen von den Sponsorengeldern wohl nur knapp 10 Millionen Euro tatsächlich von Mansours Fluglinie Etihad (dem eigentlichen Sponsor).
Das von der UEFA eingeführte Financial Fairplay (FFP) sieht jedoch vor, dass Gelder vom Klub-Besitzer nur einen gewissen Anteil der Einnahmen eines Vereins darstellen dürfen. So soll die Abhängigkeit der Klubs von ihren Eigentümern reduziert werden. Laut UEFA haben Finanzkontrolleure der Cityzens die Sponsoreneinnahmen durch Etihad deutlich überbewertet und falsche Informationen übermittelt. Dieser Betrug soll von 2012 bis 2016 begangen worden sein und führte nun zu der empfindlichen Sperre.
Weiter habe der Klub während den Untersuchungen nicht ausreichend mit den Ermittlern kooperiert, die UEFA ermittelt bereit seit 2014.
Ist das Urteil noch anfechtbar?
Ja. City wird versuchen, jegliche juristischen Mittel auszuschöpfen und hat bereits angekündigt, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Dieser hatte beispielsweise erst im Dezember in einem Berufungsverfahren die Transfersperre des FC Chelsea reduziert und damit eine von der FIFA verhängte Strafe außer Kraft gesetzt.
Durch den Gang vor den CAS werden die Sanktionen gegen City aufgeschoben, bis der Sportgerichtshof sein Urteil gefällt hat.
Bleibt Pep Guardiola bei City?
Der vermeintlich beste Trainer der Welt ohne die Königsklasse? Nur schwer vorstellbar. Bereits im Sommer gab es auf der Insel immer wieder Gerüchte wonach Guardiola im Falle einer Sperre den Verein verlassen wolle.
Zudem hatte die Times im Dezember berichtet, dass der Katalane eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag habe. Demnach könne der 48-Jährige den Klub zum Saisonende verlassen, insofern bestimmte Umstände gegeben seien.
Ob diese Umstände nun eingetroffen sind? Sollte Guardiola den Citizens den Rücken kehren, scheint ein Engagement in Italien am wahrscheinlichsten.
Seit geraumer Zeit hält sich das Gerücht einer Liaison zwischen dem Star-Trainer und Juventus Turin. Juve-Präsident und FIAT-Boss Andrea Agnelli soll seinen Wunschtrainer „um jeden Preis“ in die Serie A locken wollen.
Kommt Guardiola nach Lionel Messi nun also auch noch in den Genuss, Cristiano Ronaldo zu trainieren? Alles andere als ausgeschlossen.
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Was bedeutet das für Bayern und Sané?
Klar ist: Die Chancen der Bayern auf einen Transfer dürften bei einem rechtskräftigen Urteil keinesfalls schlechter werden.
Erst am Wochenende bestätigte Bayern-Präsident Herbert Hainer, dass Sané nach wie vor weit oben auf der Agenda des Rekordmeisters steht.
"Leroy Sané ist ein toller Spieler, an dem wir interessiert sind, was auch bekannt ist. Jetzt muss man erst einmal sehen, wie er nach seiner Verletzung zurückkommt", erklärte Hainer.
Auch Sané soll gegenüber einem Wechsel nach München weiterhin positiv gestimmt sein, der mögliche Ausschluss aus der Königsklasse dürfte seine Abwanderungsgedanken verstärken.
Der Vertrag des Flügelspielers läuft 2021 aus. Noch im vergangenen Sommer soll City eine Ablöse von 150 Millionen Euro gefordert haben. Mittlerweile dürfte die Summe deutlich darunter liegen.
Droht City jetzt der Ausverkauf?
Stars wie Kevin de Bruyne, Raheem Sterling oder auch Ilkay Gündogan wollen auf die ganz große Bühne. Die Aussicht, sich zwei Jahre nicht international messen zu können, wird ihnen nicht gefallen.
Allerdings haben gerade die Stars langfristige Verträge. Das genannte Trio steht beispielsweise noch bis 2023 bei den Citizens in Lohn und Brot.
Im Zweifel kann der Klub auf die laufenden Verträge pochen, zumal aufgrund der Scheich-Millionen trotz der Strafzahlung von 30 Millionen Euro keinerlei Notverkäufe nötig sein werden.
Zumindest insofern Besitzer und Scheich bin Zayed Al Nahyan sich nicht derart auf den nicht vorhandenen Schlips getreten fühlt und irgendwann die Lust an seinem Spielzeug verliert.
Verliert die Premier League einen CL-Startplatz?
Nein, wird die Strafe zur neuen Saison tatsächlich umgesetzt, würde der Fünftplatzierte der englischen Liga nachrücken. Das wäre nach aktuellem Stand Aufsteiger Sheffield United.