Bayer Leverkusen hat die Minimalchance auf den Achtelfinal-Einzug in der Champions League gewahrt.
Bayer bezwingt Atlético und hofft
Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz setzte sich mit 2:1 (1:0) gegen Atlético Madrid durch und darf sich nach zuvor drei Niederlagen in der Gruppe D sogar wieder Hoffnungen auf das Achtelfinale machen. (Tabellen der Champions League)
Bayer müsste dafür seine beiden ausstehenden Spiele bei Lokomotive Moskau und gegen Juventus Turin gewinnen und zudem auf weitere Ausrutscher der Spanier hoffen, die sieben Punkte auf ihrem Konto haben. (Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
"Wir haben super gekämpft und auch gut Fußball gespielt. Am Ende haben sie noch mal Druck gemacht. Wir haben es aber bis zum Ende durchgezogen und auch verdient gewonnen", sagte Jonathan Tah bei DAZN. "Die Konzentration muss hoch sein, jede Aktion, in der wir pennen, wird dann auch bestraft." (Die Stimmen zum Spiel)
Bosz feiert ersten Sieg in der Champions League
Für Bosz war es im zehnten Anlauf der erste Sieg als Trainer in der Königsklasse. Als Coach von Borussia Dortmund schied der Niederländer sieglos in der Gruppenphase aus.
"Wir haben Tore gemacht, das war der große Unterschied zu den vergangenen Wochen", sagte Bosz bei Sky. "Das Vertrauen war da, aber man braucht Ergebnisse. Wenn man gut spielt, aber keine Punkte holt, spielt man irgendwann auch schlechter."
Bayer profitiert erneut von Eigentor
Ein Eigentor von Thomas Partey (41.) sorgte für die Führung der Gastgeber. Kevin Volland (55.) baute den Vorsprung nach der Pause aus.
"Zu treffen ist immer schön, aber viel wichtiger ist, wie wir heute gespielt haben. Wir waren sehr giftig in den Zweikämpfen. Das haben wir uns nach den letzten Wochen vorgenommen", sagte Volland.
Nadiem Amiri sah nach einem harten Einsteigen in Höhe der Seitenauslinie die Rote Karte (84.). Álvaro Morata (90.+4) traf für die Gäste. Bayer-Keeper Lukas Hradecky verhinderte mit einer Glanztat gegen Morata den späten Ausgleich (90.+5).
Juve bereits fürs Achtelfinale qualifiziert
Leverkusen hätte bei einer weiteren Niederlage vor dem Rückspiel am 26. November bei Lokomotive Moskau, das zum Gruppenauftakt unter dem Bayer-Kreuz 2:1 gewonnen hatte, mit dem Rücken zur Wand gestanden. Im letzten Gruppenspiel trifft Bayer im Dezember auf Juve mit Superstar Cristiano Ronaldo, das sich durch ein 2:1 in der russischen Hauptstadt bereits vorzeitig für die nächste Runde qualifizierte.
Vor 28.160 Zuschauern in der BayArena war Bayer von Beginn an die aktivere Mannschaft und setzte den spanischen Vizemeister mächtig unter Druck. Zwei Wochen nach der 0:1-Niederlage in Madrid, wo Bayer ebenfalls ordentlich mitgehalten hatte, war Leverkusen aber erneut im gegnerischen Strafraum zu harmlos.
Bosz hatte seine Startelf im Gegensatz zur 1:2-Niederlage in der Liga gegen Borussia Mönchengladbach auf zwei Positionen geändert. Für Stürmer Lucas Alario und Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger rückten der wiedergenesene Charles Aranguiz und Amiri ins Team. Dieser personelle Schachzug machte sich positiv bemerkbar. Der Chilene Aranguiz zog im defensiven Mittelfeld geschickt die Fäden, Nationalspieler Amiri sorgte vereinzelt mit guten Zuspielen für Gefahr.
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Volland erzielt erstes "richtiges" Tor
So auch in der 21. Minute, als er seinem Kapitän Volland glänzend auflegte. Der Bayer-Torjäger scheiterte aber an Atlético-Torwart Jan Oblak. Zumeist verpufften die Angriffsbemühungen der Hausherren aber am gegnerischen Strafraum.
Nach einer Hereingabe von Aranguiz unterlief dann Thomas das Eigentor, nachdem kurz zuvor Felipe bei einer Abwehraktion schon den eigenen Querbalken getroffen hatte. Oblak war chancenlos. Bereits gegen Moskau hatte ein Eigentor von 2014-Weltmeister Benedikt Höwedes noch für das zwischenzeitliche 1:1 gesorgt.
Ohne seinen angeschlagenen Kapitän Lars Bender wusste Bayer auch nach dem Seitenwechsel zu überzeugen. Ersatzspielführer Volland war es dann vorbehalten, das erste "richtige" Tor für Bayer in der aktuellen Königsklassen-Saison zu erzielen. Karim Bellarabi hatte Bayers einzige Spitze hervorragend in Szene gesetzt.
Atletico, das wie schon im Hinspiel auf 127-Millionen-Mann Joao Felix (Sprunggelenkverletzung) verzichten musste, erhöhte nach dem 0:2 noch einmal die Schlagzahl und brachte die Bayer-Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. Die Mannschaft von Trainer Diego Simeone hatte bei einem Freistoß von Thomas Lemar (62.) eine gute Möglichkeit zum Anschlusstreffer, Bayer-Torwart Lukas Hradecky war aber zur Stelle. Mit Glück und Geschick brachte Leverkusen aber seine ersten Punkte ins Ziel.