Der FC Bayern ist die beste Mannschaft in Europa!
Darum kann Bayern nur Königsklasse
Klingt nach den jüngsten Wochen der Münchener etwas weit hergeholt, ist aber statistisch begründet. Als eine von drei Mannschaften in der Champions League haben die Bayern 13 Punkte nach fünf Spielen, von den dreien (Bayern, FC Barcelona, FC Porto) mit 12:2 das beste Torverhältnis. (SERVICE: Die Tabelle der Gruppe E).
Zugegeben, der FC Barcelona, ebenfalls bei 13 Punkten, hatte deutlich stärkere Gegner in seiner Gruppe als der deutsche Rekordmeister. Dennoch fällt auf: In der Champions League spielen die Bayern in schöner Regelmäßigkeit groß auf, wie auch beim 5:1 gegen Benfica Lissabon. Kaum zu glauben, dass die Mannschaft trotz nur zwei personeller Veränderungen ganz anders auftrat, als beim 3:3 in der Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf.
Bayern bekommt mehr Raum
"Wir können Bundesliga und Champions League nicht vergleichen. In der Bundesliga stehen viele Mannschaften hinten drin und betonieren. Da hat man offensiv weniger Platz, den Ball zu bekommen", versuchte Robert Lewandowski, die Unterschiede im Bayern-Spiel zu erklären. In der Champions League hätte der deutsche Rekordmeister dagegen mehr Raum.
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In der Bundesliga ist es in den vergangenen Jahren zum Trend geworden, sich gegen die Bayern hinten reinzustellen. In der Königsklasse versucht der Gegner noch eher, mitzuspielen, was den Bayern die für ihr Spiel so wichtigen Räume schafft.
Allerdings muss man auch festhalten, dass AEK Athen und Benfica Lissabon die Münchner nicht wirklich gefordert haben. Einzig Ajax Amsterdam spielte im Hinspiel gegen den Rekordmeister stark auf, prompt schwächelten die Münchner und kamen nur zu einem Remis.
Müller lobt Einstellung nach Benfica-Spiel
Doch die Räume sind nicht der einzige Grund, warum die Münchner in der Champions League souverän ins Achtelfinale marschierten, in der Bundesliga aber nur Platz fünf mit neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund belegen. "Die Einstellung und die Arbeit auf dem Platz waren sehr gut. Der Gegner konnte uns nichts anhaben", erklärte Thomas Müller nach dem Benfica-Spiel.
Nimmt man noch die Aussagen von Trainer Niko Kovac dazu, wird das Problem deutlicher: "Anscheinend brauchen wir die großen Spiele, denn gegen Dortmund und in der Champions League agieren wir immer anders. Gegen die vermeintlich kleineren Gegner tun wir uns immer schwer", erklärte der Bayern-Trainer bei Sky.
Heißt im Klartext: Für die großen Spiele müssen sich die Bayern-Stars nicht extra motivieren. Im vermeintlich grauen Liga-Alltag sieht es nach sechs Meisterschaften in Folge manchmal anders aus. Auch wenn das natürlich keiner zugeben mag.
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Respekt in der Bundesliga schwindet
Dazu hat sich national herumgesprochen, dass die Bayern aktuell schwächeln. "Wir wissen, dass wir in der Bundesliga momentan nicht unantastbar sind. Das ist vielleicht der Unterschied zur Königsklasse, wo jeder Respekt vor uns hat", erklärte Kapitän Manuel Neuer auf SPORT1-Nachfrage.
Dass nach der Leistung gegen Benfica der Respekt des nächsten Bundesliga-Gegners Werder Bremen gestiegen ist, kann indes nicht behauptet werden. (Bundesliga: Werder Bremen – FC Bayern München, Samstag 15.30 Uhr im LIVETICKER)
"Für Bayern war das sicher ein schönes Spiel", sagte Werders Keeper Jiri Pavlenka vor dem Duell gegen den Rekordmeister. "Aber ich gehe davon aus, dass es am Samstag ein anderes Spiel wird. Ein Spiel beendet noch keine Krise. Bayern ist in diesem Jahr nicht mehr so stark wie in den Saisons zuvor."
"Es wird schwierig in Bremen, das wissen wir alle. Wir müssen das konservieren, was wir heute präsentiert haben", gab Kovac die Marschrichtung für die nächsten Spiele vor. Und neun Punkte Rückstand auf die Spitze sollten für den erfolgsverwöhnten Rekordmeister eigentlich Motivation genug sein.