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FC Bayern: Heynckes, Ribery, Rafinha, Martinez - Lehren aus Sevilla

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FC Bayern: Heynckes, Ribery, Rafinha, Martinez - Lehren aus Sevilla

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Bayerns sieben Lehren aus Sevilla

Jupp Heynckes sorgt mit einer ungewöhnlich deutlichen Ansage für die Wende in Sevilla. Dennoch bleiben einige Probleme. SPORT1 fasst die Erkenntnisse zusammen.
Jupp Heynckes musste beim Sieg des FC Bayern beim FC Sevilla laut werden, Javi Martinez, Franck Ribery und Rafinha überzeugten
Jupp Heynckes musste beim Sieg des FC Bayern beim FC Sevilla laut werden, Javi Martinez, Franck Ribery und Rafinha überzeugten
© SPORT1-Grafik: Davina Knigge/ Getty Images/ Imago
Martin Volkmar, Stefan Kumberger
Jupp Heynckes sorgt mit einer ungewöhnlich deutlichen Ansage für die Wende in Sevilla. Dennoch bleiben einige Probleme. SPORT1 fasst die Erkenntnisse zusammen.

Als die Kabinentür ins Schloss gefallen war, wurde es laut in der Kabine des FC Bayern. Ungewöhnlich laut.

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"Natürlich habe ich in der Halbzeit deutliche Worte gebraucht und die Mannschaft dazu gebracht, dass wir in der Vorwärtsbewegung nicht mehr so viele Ballverluste haben", berichtete Jupp Heynckes von seiner Ansprache an die Mannschaft. (Die Stimmen zum Spiel)

"Es war knapp unter sehr laut", bewertete Mats Hummels die Ansage des Cheftrainers. "Die Tür wackelt noch nicht, aber er bringt klar zum Ausdruck, was er uns mitteilen möchte. Das hilft uns natürlich. Man hat ja in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir deutlich stärker waren."

Grund für Heynckes' lautstarken Appell war die schwache Vorstellung der Münchner im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla bis zur Pause.

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Nach dem Wechsel zeigten sich die Bayern dann wesentlich konzentrierter und verschafften sich durch den verdienten 2:1-Auswärtssieg eine perfekte Ausgangsposition fürs Rückspiel am kommenden Mittwoch.

Dennoch gab es einige Kritikpunkte. SPORT1 fasst die Erkenntnisse der Partie zusammen.

Für den Titel reicht es nicht

"Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, müssen wir uns noch steigern", gestand Heynckes unumwunden ein.

Hummels gab seinem Coach  zu "hundert Prozent" recht: "Es war okay, es war gut, aber mit okay, gut gewinnt man die Champions League nicht. Wir haben uns oft auskontern lassen, oft ein bisschen leichtfertig die Bälle verloren. Das war ein gefährliches Spiel und sollte nicht vorkommen." (SERVICE: Ergebnisse Champions League)

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Allerdings habe man daraus auch die richtigen Konsequenzen gezogen. "Das zeigt, dass wir in der Lage sind, bis zum ganz großen Triumph mitzuspielen - aber auch nur, wenn wir in den hoffentlich noch vier Spielen ans Leistungsmaximum kommen. Ansonsten werden wir es nicht gewinnen", ergänzte Hummels.

Ein Favorit auf den Henkelpott dürfte aber vorerst eher Titelverteidiger Real Madrid sein.  "Wie man sieht bei dem anderen Spiel in Turin: die Gegner werden nicht einfacher. Dementsprechend sollten wir die Dinge ganz seriös step by step angehen", forderte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge auf dem nächtlichen Bankett im Teamhotel.

Defensive ist nicht sattelfest

Immer wenn gute Gegner durch leichtfertige Ballverluste zu Gegenstößen eingeladen werden und die Münchner nicht im Verbund nach hinten arbeiten, gerät die Defensive ins Schwimmen. Das war bei den bisher vier Saisonniederlagen so und auch in der ersten Halbzeit in Sevilla.

"Wir hatten viel zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und waren in der Defensive nicht gut organisiert", monierte Heynckes. " In der ersten Halbzeit waren wir etwas weit weg und hatten ein bisschen Glück", meinte auch Javi Martinez.

Hummels und Jerome Boteng leisteten sich ungewohnte Schwächen. Und weil das Mittelfeld abgesehen von Martinez im ersten Abschnitt viel zu wenig nach hinten arbeitete, hatte der deutsche Rekordmeister besonders auf den Außenbahnen große Probleme. Vor allem links.

Bernat ist keine Alternative

Weil David Alaba kurzfristig mit Rückenbeschwerden ausfiel, setzte Heynckes auf den nominellen Ersatzmann Juan Bernat. Ein Fehler, wie sich schnell herausstellte. Der Spanier war heillos überfordert und maßgeblich am 0:1 durch Sarabia beteiligt.

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"Er hat das erste Mal nach langer Zeit wieder gespielt und war nicht so sicher. Da hat man gemerkt, dass der Gegner das ausnutzt", erklärte Heynckes.

Offiziell aufgrund einer Fleischwunde am Knöchel blieb Bernat zur Halbzeit draußen. Der Wechsel war aber auch so zwingend. Rechtsfuß Rafinha machte seine Sache in den zweiten 45 Minuten wesentlich besser.

Neue Verträge für Rafinha und Ribery

Die beiden Oldies Franck Ribery und Rafinha stellten in Sevilla eindrucksvoll unter Beweis, wie wertvoll sie nach wie vor für den FC Bayern sind. Rafinha ist auf beiden Außenbahnen ein hervorragender Backup, auch auf Topniveau.

Und Ribery, der in Kürze 35 Jahre alt wird, zauberte in Sevilla wie zu besten Zeiten. Zwar benötigt der Franzose immer wieder schöpferische Pausen und leistete sich auch diesmal eine leichte Tätlichkeit, aber zu beiden Treffern lieferte er die Vorarbeit.

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"Frankie tut der Mannschaft unendlich gut", erklärte Sven Ulreich den Routinier für unverzichtbar: "Wenn er seine Läufe und seine Dribblings ansetzt, ist das brutal wichtig für uns - und das mit seinen 35 Jahren. Er ist auf jeden Fall noch fit und kann in solchen Spielen den Unterschied machen."

Heynckes stellt falsch auf – und korrigiert sich

Die Startelf in Sevilla überraschte, weil Heynckes eine ungewohnt defensive Variante wählte und auf den gegen Dortmund starken James zugunsten des lange verletzten Thiago verzichtete.

Beinahe wäre das in die Hose gegangen, denn gerade im Mittelfeld hatte die umgebaute Elf lange Zeit große Schwierigkeiten. Erst als James nach 36 Minuten den am Knie verletzten Arturo Vidal ersetze, kam Ordnung und Struktur ins Spiel.

"Beide Einwechslungen haben unser Spiel belebt", meinte Heynckes mit Blick auf James und auch auf die Einwechslung von Rafinha für den indisponierten Bernat.

Martinez unverzichtbar

Der Spanier bewies in seiner Heimat einmal mehr: Er ist der Schlüsselspieler der Heynckes-Elf. Strategisch und taktisch stark, aber auch unermüdlich im Zulaufen von kleinen und größeren Löchern in der Hintermannschaft.

Exemplarisch dafür stand Martinez' Rettungstat kurz nach der Pause gegen den frei stehenden Vazquez. "Das ist eine Szene, die aus einem vermeintlichen 2:1 für Sevilla ein anderes Ergebnis gemacht hat", sagte Hummels:

"Das war von Javi weltklasse, seine Grätsche haben wir in der Kabine ein bisschen gefeiert. Das ist für uns Defensivspieler ein gefühltes Tor. Das war sensationell und macht ihn so wichtig für uns."

James oder Thiago? James und Thiago!

Bisher war man davon ausgegangen, dass sich die beiden Zauberfüße um den Platz im zentralen offensiven Mittelfeld streiten. Aber die Begegnung am Dienstag zeigte, dass es auch mit beiden geht.

Weil sowohl James als auch Thiago über herausragendes Spielverständnis verfügen und sich nicht zu schade sind für Defensivaufgaben, könnten sie sich auf höchstem Niveau perfekt ergänzen.

Heynckes kann es auch im Rückspiel testen, denn der bei ihm eigentlich auf der 8 gesetzte Vidal dürfte wohl vorerst ausfallen.

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