In einer magischen Nacht hat AS Rom den haushohen Favoriten FC Barcelona entzaubert und erstmals in der Vereinsgeschichte das Halbfinale in der Champions League erreicht.
Sensation! Barca scheitert an Roma
Die Mannschaft von Trainer Eusebio Di Francesco bezwang den viermaligen Champions-League-Sieger nach einer fantastischen Leistung 3:0 (1:0) und zog damit nach dem 1:4 im Hinspiel eine Woche zuvor erstmals seit 1991 wieder in eine Europacup-Vorschlussrunde ein. (Ergebnisse und Spielplan der Königsklasse)
"Viel mehr als das taktische, hat heute unsere Mentalität und unsere Aggressivität entschieden. Warum sollten wir jetzt nicht an das Finale in Kiew glauben?", sagte Di Francesco nach der Partie.
Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko brachte mit seinem sechsten Treffer im laufenden Wettbewerb die Gastgeber in der 6. Minute in Führung.
Daniele De Rossi, der in der 58. Minute einen Foulelfmeter verwandelte, und Kostas Manolas in der 82. Minute sorgten dann mit zwei weiteren Treffern gegen den deutschen Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen für das Wunder von Rom. Diese beiden Schützen hatten im Hinspiel jeweils mit Eigentoren zu der Pleite im Camp Nou entscheidend beigetragen.
Messi und Co. weitgehend harmlos
Barcelona, das letztmals 2015 die Vorschlussrunde in der Königsklasse erreicht hatte, enttäuschte auf der ganzen Linie und musste seinen Traum vom Triple vorzeitig begraben. Für Superstar Lionel Messi und Co. war es die erste Pleite in der Champions League nach zuvor zehn Spielen ohne Niederlage.
"Ich bin dafür verantwortlich. Ich bin der Kopf der Mannschaft. Die Roma war physisch stark und wir hatten damit viele Probleme. Es ist eine schmerzhafte Niederlage. Wir wollten alle den Titel holen, aber nur einer kann gewinnen", erklärte Barca-Trainer Ernesto Valverde nach der Partie.
Vor 56.580 Zuschauern im Stadio Olimpico nahm die Roma, die im Hinspiel nicht zuletzt wegen der beiden unglücklichen Eigentore von De Rossi und Manolas untergegangen war, mit Anpfiff die Zügel in die Hand und setzte Superstar Lionel Messi und Co. permanent unter Druck. Dzekos frühes Tor spielte dem dreimaligen italienischen Meister in die Karten. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Der Bosnier und der Tscheche Patrik Schick hatten vor der Pause noch gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Ter Stegen, der 2015 mit Barcelona den begehrtesten Titel im europäischen Vereinsfußball gewonnen hatte, musste ständig auf der Hut sein. Die Katalanen waren nur bei zwei Freistößen von Messi gefährlich.
Ter Stegen bei Elfmeter chancenlos
Auch nach dem Seitenwechsel setzte Rom weiter alles auf eine Karte und lud die Blaugrana zu Kontern ein. Barcelona blieb aber in der Offensive harmlos und konnte Brasiliens Nationaltorwart Alisson nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Auf der Gegenseite war ter Stegen beim Strafstoß von Roma-Kapitän De Rossi, den Pique an Dzeko verursacht hatte, ebenso chancenlos wie beim entscheidenden Treffer durch Manolas nach einer Ecke.
Vielmehr hatte ter Stegen kurz zuvor noch ein drittes Gegentor mit einer spektakulären Parade verhindert.
So bleiben Barca als mögliche Trostpreise nur noch die Meisterschaft und die Copa del Rey: Im Pokalfinale trifft die Mannschaft von Trainer Ernesto Valverde am 21. April auf Bayern Münchens Viertelfinalgegner FC Sevilla. In der Primera Division hat Barca sieben Spieltage vor dem Saisonende elf Punkte Vorsprung auf Atletico Madrid.