Ausgerechnet der ehemalige Römer Mohamed Salah hat Jürgen Klopp und dem FC Liverpool die Tür zum Finale der Champions League ganz weit aufgeschlagen.
Klopps Liverpool fertigt Rom ab
Die Reds gewannen nach einer erneuten Gala des Ägypters das Halbfinal-Hinspiel gegen AS Rom 5:2 (2:0) und haben alle Trümpfe in der Hand, um zum ersten Mal seit 2007 wieder das Endspiel der Königsklasse zu erreichen.
Stürmerstar Salah sorgte mit seinen Treffern in der 36. und 45. Minute maßgeblich dafür, dass Klopp in seinem 150. Spiel als Teammanager der Reds erneut jubeln durfte.
Roms später Doppelschlag trübt Freude bei Liverpool
Für den besten Torjäger der Premier League, der im vergangenen Sommer von Rom für 42 Millionen Euro an die Anfield Road gewechselt war, waren es im laufenden Wettbewerb die Treffer neun und zehn. Sadio Mane (56.) und der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino (61./69.) machten aus der mit 51.236 Zuschauern ausverkauften altehrwürdigen Arena ein Tollhaus.
Doch ein später Doppelschlag der Gäste durch Edin Dzeko (81.) und Diego Perotti (85./Foulelfmeter) trübte die Laune auf Seiten der Reds spürbar. "Und dann gibt Felix Brych einen Elfmeter, der natürlich keiner war. Das werden ihm inzwischen wahrscheinlich auch ein paar Leute gesagt haben. Das hilft uns jetzt auch nicht wahnsinnig weiter", kritisierte Klopp den Referee.
"Es ist ein fader Beigeschmack, weil wir so überlegen waren und am Ende noch zwei Gegentore kassieren", erklärte der deutsche Torhüter Loris Karius bei Sky.
Rom glaubt an erneute Aufholjagd
"Na klar trüben die Gegentore die Laune, wenn man so ein Spiel macht und noch mehr Chancen hat als die fünf Tore und den Gegner wirklich beherrscht. Wir haben ehrlich gesagt mit einem anderen System gerechnet, aber offenbar war der Respekt dann zu groß, als dass sie das System vom Spiel gegen Barca gegen uns spielen", bilanzierte Klopp nach der Partie.
Für den Reds-Coach wäre es nach 2013 die zweite Finalteilnahme im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb. Vor fünf Jahren unterlag Klopp mit dem BVB im deutschen Endspiel gegen Bayern München in London 1:2.
Die Bayern und Titelverteidiger Real Madrid stehen sich im zweiten Halbfinale gegenüber, sodass es in Kiew am 26. Mai wieder zu einem Duell der Supertrainer Klopp und Jupp Heynckes kommen könnte.
Doch die beiden späten Treffer lassen Rom hoffen: Gegen den FC Barcelona hatte die Roma im Viertelfinal-Rückspiel (3:0) ein 1:4 aufgeholt.(DATEN: Alle Ergebnisse im Überblick)
"Wir haben zweimal getroffen und hatten viele Chancen in der ersten Hälfte. Wir müssen an uns glauben und müssen Krieger sein", richtete Roms Verteidiger Fazio nach der Partie bei Mediaset den Blick nach vorne.
Rom startet mutig an der Anfield Road
Die Gäste hatten die erste Möglichkeit des Spiels. Nach Vorarbeit Dzekos scheiterte Kevin Strootman in der zweiten Minute am gut postierten ehemaligen Mainzer Schlussmann Loris Karius. Drei Minuten später hatte Firmino für die Reds die Führung auf dem Fuß.
Nach 18 Minuten musste Klopp dann den angeschlagenen Alex Oxlade-Chamberlain durch Georginio Wijnaldum ersetzen. Die Gastgeber wirkten kurzfristig schockiert, sie hatten Glück, dass Aleksandar Kolarov für den Barca-Bezwinger in der 19. Minute nur den Querbalken traf.(SERVICE: TICKER zum Nachlesen)
Nach und nach erspielte sich Liverpool im Duell der beiden Tabellendritten aus England und Italien ein Übergewicht. Nachdem Salah bereits eine gute Möglichkeiten vergeben hatte und ein Treffer von Mane wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht anerkannt wurde, wurden die Bemühungen der Gastgeber dann aber belohnt.
Liverpool führt Rom teilweise vor
Nach einem präzisen Zuspiel von Firmino ließ Salah dem brasilianischen Nationaltorhüter Alisson mit einem Kunstschuss aus 15 Metern keine Chance. Sieben Minuten vor der Pause wäre Alisson machtlos gewesen, als Dejan Lovren per Kopf nur die Latte traf. Salah baute dann aber mit seinem 43. Pflichtspieltreffer für Liverpool die Führung noch vor der Pause aus.
Liverpool gab auch nach der Pause klar den Ton an und führte spätestens nach den weiteren Treffern von Mane und Firmino die Römer nach allen Regeln der Kunst vor. Keine Mühe mit der Begegnung hatte der souveräne Münchner Schiedsrichter Felix Brych.
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