Cristiano Ronaldo hat das Duell der Superstars praktisch im Alleingang entschieden.
Ronaldo entscheidet Star-Gipfel
Der Portugiese führte Real Madrid mit einem Doppelpack beim 3:1 (1:1)-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain auf die Siegerstraße. Der Titelverteidiger hat nun im Rückspiel am 6. März im Pariser Prinzenpark beste Aussichten auf den Sprung ins Viertelfinale. (Spielplan und Ergebnisse)
Mit seinem 100. Tor in der Königsklasse glich Ronaldo per Elfmeter (45.) die Führung von PSG durch Adrien Rabiot (33.) aus. In der Schlussphase lenkte PSG-Keeper Alphonse Areola eine abgefälschte Flanke ans Knie von Ronaldo. Von dort prallte der Ball ins Netz (83.). Nur drei Minuten später erhöhte Marcelo gar auf 3:1. (Die Torjäger der Champions League)
Ramos: "Madrid darf man nie abschreiben"
"Es war einer dieser Champions-League-Abende, an die man sich gerne erinnern wird", sagte Real-Innenverteidiger Sergio Ramos. "Wir haben diesen Sieg gewollt und gezeigt, wer wir sind. Wir sind stark und konzentriert genug, diesen Titel wieder zu verteidigen. Der Wettbewerb erfordert es auch. Die Mannschaft hat viel gearbeitet und immer auf Sieg gespielt. Madrid darf man nie abschreiben oder für tot erklären."
Neymar, der das Tor zur Führung per Hacke eingeleitet hatte, droht nun mit PSG das vorzeitige Aus in der Champions League. Der Brasilianer vergab in der Nachspielzeit noch die Chance auf ein zweites Tor für Paris. Auch Weltmeister Julian Draxler konnte die Niederlage der Franzosen nach seiner Einwechslung in der Schlussphase auch nicht mehr verhindern. (Die Stimmen zu allen CL-Partien)
"Es ist sehr ärgerlich, dass wir das Spiel in den letzten Minuten noch aus der Hand gegeben haben, aber wir sollten nicht zu schwarzmalen: Ein 2:0 ist zuhause für uns sicher möglich", sagte der Ex-Schalker im ZDF und analysierte weiter: "Uns fehlte die letzte Cleverness, auch ohne Sieg mit einem guten Ergebnis nach Hause zu fahren, und dann wird die individuelle Klasse von Real sichtbar."
Ronaldos "Volley-Elfer" leitet Wende ein
Giovani Lo Celso hatte mit einer Attacke gegen Weltmeister Toni Kroos den Strafstoß verursacht. Ronaldo nutzte diese Gelegenheit - allerdings etwas kurios per "Volley-Elfmeter": Beim Anlauf trat CR7 mit seinem linken Standbein so energisch in den Rasen, dass sich der Untergrund etwas verschob und der Ball bereits leicht vom Boden abhob.
Vor 78.158 Zuschauern im ausverkauften Estadio Santiago Bernabeu setzte der Champions-League-Rekordsieger die Franzosen von Beginn an unter Druck. Nach einem Warnschuss von Ronaldo hatte Kroos in der fünften Minute die erste gute Chance. Der frühere Münchner und Leverkusener scheiterte aber am gut reagierenden PSG-Torwart Alphonse Areola. (Das Spiel im TICKER zum NACHLESEN)
Während bei Madrid Kroos wie erwartet von Beginn an im Mittelfeld die Fäden zog, saßen die deutschen Nationalspieler Kevin Trapp und Draxler, der bei PSG im Schatten seiner prominenten Offensivkräfte steht, bei Paris erwartungsgemäß auf der Bank.
Neymar handelt sich früh Gelb ein
Vom Pariser Traumsturm mit Rekordtransfer Neymar, Kylian Mbappe und Edinson Cavani war zunächst nur wenig zu sehen. Der brasilianische Superstar Neymar fiel in den ersten 25 Minuten lediglich durch ein Handspiel und einen mit Gelb geahndeten Tritt gegen Nacho auf, ehe er nach einer halben Stunde seinen Können aufblitzen ließ und Real-Schlussmann Keylor Navas mit einem strammen Distanzschuss prüfte.
Die Madrilenen, die bereits in der Copa del Rey gescheitert sind und in der Meisterschaft mit 17 Punkten Rückstand abgeschlagen hinter Spitzenreiter FC Barcelona auf Platz vier rangieren, hatten vor allem durch den portugiesischen Europameister Ronaldo gute Chancen. In der 28. Minute fand der Torjäger bei seiner besten Gelegenheit seinen Meister im bärenstarken Areola.
Kurz darauf führte die erste gute Kombination der Gäste zum Erfolg. Neymar leitete eine Mbappe-Flanke geschickt per Hacke zu Rabiot weiter, der seinen ersten Saisontreffer in der Königsklasse erzielte.
Später Doppelschlag schockt PSG
Der spanische Rekordchampion ließ sich aber durch diesen Rückstand nicht von seiner Linie abbringen und setzte sich in der Hälfte der Gäste fest. Der Ausgleich vor der Pause war hochverdient.
Auch nach der Pause lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Die größte Chance in Hälfte zwei hatten die Franzosen, als Mbappe kurz Navas zu einer Glanzparade zwang.
Ronaldo und Marcelo ließen die Real-Fans dann doch noch jubeln, nachdem der eingewechselte Gareth Bale für neuen Schwung gesorgt hatte.