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Blamage vor Hoeneß-Rückkehr: FC Bayern selbstkritisch und besorgt

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Blamage vor Hoeneß-Rückkehr: FC Bayern selbstkritisch und besorgt

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Jetzt droht Bayern richtig Zirkus

Die Bayern suchen nach der Pleite in Rostov gar nicht erst nach Ausreden - die Zeit dafür ist eh vorbei. Die Defizite sind vielschichtig und werden zur Unzeit aufgedeckt.
FC Rostov v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League
FC Rostov v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League
© Getty Images
Maximilian Lotz, Raphael Weber
Die Bayern suchen nach der Pleite in Rostov gar nicht erst nach Ausreden - die Zeit dafür ist eh vorbei. Die Defizite sind vielschichtig und werden zur Unzeit aufgedeckt.

Hinten hilflos, vorne ideenlos, mangelhafte Einstellung, Probleme mit der Umstellung und kein Leader auf dem Feld - die Blamage in der Champions League hat beim FC Bayern die aktuellen Defizite schonungslos aufgedeckt.

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An der peinlichen 2:3-Niederlage in der russischen Kälte gab es wenig zu beschönigen. Zu klar waren die Fakten. Zweite Pleite in Serie, seit drei Pflichtspielen sieglos und vom FK Rostov drei Gegentore kassiert.

Alles zur Jahreshauptversammlung des FC Bayern am Freitag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER auf SPORT1.de und ab 18.30 Uhr sowie 23.30 Uhr bei Bundesliga Aktuell im Free-TV auf SPORT1!

Entsprechend schonungslos fiel auch die Analyse von Verantwortlichen und Experten aus.

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Matthäus vermisst Biss und Leader

"Das ist nicht das Bayern München, wie wir es kennen. Das war kein selbstbewusstes Auftreten", analysierte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bei Sky.

"Der letzte Schritt, die Galligkeit und die Bissigkeit fehlen. Zweikampfverhalten, Nachsetzen, das Umschalten mit der gewissen Schnelligkeit nach vorne - alles ist so ein bisschen mit Handbremse."

Doch damit nicht genug. Matthäus vermisste außerdem einen Leader auf dem Platz: "Da fehlt ein Spieler wie Arturo Vidal, der dann das Heft mal in die Hand nehmen kann."

Kapitän Lahm ratlos

Aber auch Ausfälle und insgesamt sechs Umstellungen im Vergleich zur Niederlage in Dortmund dienen nicht als Alibi.

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"Auch wenn so viele Wechsel vollzogen werden, stehen immer noch so viele gestandene Nationalspieler auf dem Feld. Das darf keine Ausrede sein", unterstrich Kapitän Philipp Lahm.

Der 33-Jährige machte stattdessen eine gewisse Sorglosigkeit im Spiel der Bayern aus - eine Erklärung dafür hat er auch nicht: "Ich weiß nicht, woher das kommt, aber das gilt es zu analysieren."

Rummenigge analysiert schonungslos

Genau das tat Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge - und legte gleich den Finger in die Wunde.

"Wir haben es speziell in der Defensive schlecht gemacht. Wenn man gegen eine solche Mannschaft drei Gegentore bekommt, dann muss man selbstkritisch und ganz klar sagen: Da hat was nicht gestimmt", ärgerte sich Rummenigge.

Nicht nur bei den drei Gegentreffern stimmte in der hilflos agierenden Defensive vieles nicht. Sinnbildlich dafür stand Jerome Boateng, der an den ersten beiden Gegentoren direkt beteiligt war, von Rummenigge einen deutlichen Rüffel kassierte und zu allem Überfluss auch noch verletzt ausgewechselt werden musste.

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Neben den Defiziten in der Defensive präsentierten sich die Bayern auch in der Vorwärtsbewegung erschreckend ideenlos.

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Ancelotti: "Übernehme die volle Verantwortung"

Dafür fand auch Trainer Carlo Ancelotti deutliche Worte: "Ich bin richtig enttäuscht von unserem Auftritt. Ich übernehme die volle Verantwortung dafür. Wir müssen sofort an unserer Einstellung arbeiten."

Unter dem Nachfolger von Pep Guardiola macht der FCB eine Schwächephase durch, die es in dieser Form lange nicht gegeben hat.

"Es befinden sich gerade alle zwischen den Philosophien", sagte Oliver Kahn im ZDF und sprach von einem laufenden Anpassungsprozess: "Die Umstellung zwischen dem System Guardiola und System Ancelotti - so es denn eines gibt - fällt schwer."

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Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren hat der FC Bayern zwei Pflichtspiele nacheinander verloren. Damals, im Mai 2015 unter Guardiola, waren es sogar deren drei - allerdings zu einem Zeitpunkt, als die Meisterschaft längst eingefahren war.

Lahm will nichts von Krise wissen

Doch bei aller Kritik: Von einer Krise wollen sie bei Bayern nichts wissen. "Das ist zu viel", beharrte Lahm, "aber wir müssen schnellstmöglich unsere Fehler abstellen."

In die gleiche Kerbe schlug Rummenigge. "Es nützt jetzt nichts, groß Zirkus zu machen. Die Mannschaft weiß, dass sie es nicht gut gemacht hat", erklärte der Bayern-Boss.

Zusätzliche Unruhe können die Bayern aktuell überhaupt nicht gebrauchen - denn eigentlich wollte sich der Rekordmeister auf die Jahreshauptversammlung am Freitag und die bevorstehende Rückkehr von Uli Hoeneß auf den Bayern-Thron einstimmen.

Stattdessen wurde durch die Niederlage beim BVB die Tabellenführung in der Bundesliga eingebüßt, in der Königsklasse ist nach dem Sieg von Atletico Platz eins futsch. Und nach der JHV wartet mit Bayer Leverkusen in der Bundesliga "der nächste schwere Gegner" (Lahm).

Auch wenn Rummenigge es gern verhindern würde: Bei einem erneuten Rückschlag droht den Bayern richtig Zirkus.