Zwei Dreierpacks für den Millionen-Jackpot: Dank der überragenden Raffael und Thorgan Hazard hat Borussia Mönchengladbach seinen vierten Platz aus der vergangenen Bundesliga-Saison vergoldet und mit einem spielerischen Feuerwerk die Gruppenphase der Champions League erreicht.
Gladbach zaubert sich in Königsklasse
Mit jeweils drei Toren schossen der Brasilianer und der Belgier die Young Boys Bern beim 6:1 (3:0) im Play-off-Rückspiel im Alleingang ab. Schon beim 3:1-Hinspiel-Erfolg beim Schweizer Vize-Meister hatte Raffael getroffen (TICKER zum Nachlesen).
Der erneute Einzug in die Königsklasse dürfte der Borussia wie schon in der vergangenen Saison mindestens 30 Millionen Euro in die Kasse spülen.
Raffael (33., 40., 77.) legte Hazard (9., 64., 84.) zudem zwei Treffer auf. Bei der Auslosung am Donnerstagabend in Monte Carlo können sich die Gladbacher auf attraktive, aber auch schwere Gegner freuen. Für Bern traf Yoric Ravet (79.) (SERVICE: Statistik der Partie).
"Ein Riesenkompliment und Lob. So muss man erst mal spielen", sagte Weltmeister Christoph Kramer im ZDF. "Phasenweise sah das richtig einfach aus, was es natürlich nicht war. Was Raffael und Hazard gespielt haben, war schon extrem gut." Manager Max Eberl war erleichtert: "Man hat ja schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen."
Hazard macht den Anfang
Hazard machte vor 43.302 Zuschauern bereits in der neunten Minute den Gästen, die noch von einem Wunder im Borussia-Park geträumt hatten, einen Strich durch die Rechnung. Raffael, der eine Woche zuvor in Bern früh das 1:0 erzielt hatte und auch am dritten Tor maßgeblich beteiligt war, zerstreute dann mit seinen beiden Toren vor der Pause jegliche Zweifel.
Der Brasilianer, gegen den die Gäste kein Mittel fanden, hatte bereits in der vierten Minute den Pfosten getroffen, er bereitete die ersten beiden Treffer Hazards traumhaft vor. Aber nicht nur Raffael präsentierte sich drei Tage vor dem Spitzenspiel zum Saisonauftakt der Bundesliga am Samstag gegen den rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen in hervorragender Verfassung.
Auch die Abwehr um Chelsea-Leihgabe Andreas Christensen, der in den kommenden Tagen fest verpflichtet werden soll, stand bombensicher. Zudem boten Rückkehrer Christoph Kramer im defensiven und Kapitän Lars Stindl im offensiven Mittelfeld jeweils eine starke Vorstellung.
Keine Chance gegen Gladbacher Power
Die Schweizer hatten der Gladbacher Power nichts entgegenzusetzen und kamen nur sporadisch vor das Tor der Hausherren. Die Borussia hatte die Lage vom Start bis zum Schlusspfiff unter Kontrolle.
Schubert hatte seine Anfangsformation gegenüber dem Hinspiel auf zwei Positionen verändert. Oscar Wendt und Ibrahima Traoré mussten auf der Bank Platz nehmen. Dafür spielten von Beginn an Fabian Johnson und Patrick Herrmann, die das Vertrauen rechtfertigten.
Aus einer homogenen Gladbacher Mannschaft ragten Raffael, Stindl und Hazard heraus. Bei den Schweizern, die sich mit der Teilnahme an der Europa League trösten können, wusste mit Abstrichen nur der bemitleidenswerte Keeper Myogo zu überzeugen, der eine noch höhere Niederlage verhinderte.