Fans des FC Bayern haben öffentlichkeitswirksam Kritik an der eigenen Vereinsführung geübt.
Fan-Protest gegen Rummenigge
Während des Viertelfinal-Hinspiels in der Champions League gegen Benfica Lissabon hielten einige Anhänger zwei Banner hoch.
Auf dem einen stand: "Sportlicher Geist muss alle beseelen, die sich Bayern nennen. Setzliste? Wildcard? Superliga? Hörts auf mit dem Schmarrn!" Damit stellten sie einen Auszug aus der Vereinschronik von 1925 den jüngsten Forderungen von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gegenüber.
Die Forderung nach immer mehr Geld war auch Thema des zweiten Banners, auf dem stand: "Dein Kaffee ist bald englischer Tee, und der schmeckt nicht". Eine Anspielung auf das Streben der Bayern, mit den englischen Vermarktungseinnahmen mitzuhalten.
"Es gibt keinen, der für eine Zersplitterung der Spieltage ist", hatte Rummenigge nach dem 1:0 der Bayern gegen Frankfurt gesagt: "Das Problem ist: Wir wollen alle viel Geld vom Fernsehen haben. Da müssen wir auch dem Fernsehen ein Stückchen mehr Zucker in den Kaffee reinschütten."
Nach der Partie gegen Lissabon stand Rummenigge den Medienvertretern nicht für Fragen zur Verfügung. Er verließ den Innenraum der Allianz-Arena nicht auf dem üblichen Weg durch die Mixed-Zone.
Die Anhänger des deutschen Rekordmeisters nutzten Banner in dieser Saison nicht zum ersten Mal, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Heimspiel gegen Darmstadt 98 stichelten sie gegen Trainer Pep Guardiola. "Pep war eh nie unser Ding", stand damals auf den Plakaten geschrieben.
Das Banner war aber vor allem eine Reaktion auf ein Plakat der Darmstädter aus dem Hinspiel, auf dem "Unser Weed ist besser als euer Pep" zu lesen war. Bedeutet: dass das Marihuana quasi dem Amphetamin "Pep" vorzuziehen sei.
Die Antwort der Bayern-Fans konnte dennoch als (doppeldeutiger) Seitenhieb auf Guardiola verstanden werden.