Dass dem FC Arsenal nach dem 2:0-Sieg gegen den FC Bayern München im Emirates Stadium beim Wiedersehen Ungemach drohte, ließen schon Matthias Sammers Worte vor dem Anpfiff erahnen.
Machtdemonstration zur rechten Zeit
"Die Situation ist nicht so einfach, aber wir sind Bayern München. Wenn wir damit nicht umgehen können, wird es schwierig", kommentierte der Sportvorstand des FC Bayern die Unkenrufe nach den Ausrutschern zuletzt gegen Arsenal und Frankfurt.
Der Rekordmeister geriet ab dem Hinspiel gegen Arsenal ins Straucheln, drohte, aus dem Rhythmus zu geraten. Doch die Münchener konnten mit dem erhöhten Druck umgehen.
Und wie! Mit einer 5:1 (3:0)-Gala schoss Pep Guardiolas Team den derzeitigen Zweiten der Premier League aus der Allianz-Arena.
Für Arsenal war es die höchste Europapokal-Niederlage aller Zeiten (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
Achtelfinale fast sicher
Doppeltorschütze Thomas Müller (29./89.), Robert Lewandowski (10. ), David Alaba (44.) und Arjen Robben mit einem Blitztor nur 38 Sekunden nach seiner Einwechslung (55.) stellten den achten Heimsieg der Münchner in der Königsklasse nacheinander sicher.
Für die Londoner reichte es durch einen sehenswerten Seitfallzieher von Olivier Giroud (69.) nur zur Ergebniskorrektur.
Nach der Galavorstellung festigten die Münchener mit nun neun Punkten die Tabellenführung in ihrer Gruppe F und stehen fast sicher im Achtelfinale der Champions League (Ergebnisse und Spielplan der Gruppe F).
Matthias Sammer warnt
Dennoch mahnte Sportvorstand Sammer vor verfrühter Euphorie: "Wir haben in der Champions League einen 10.000-Meter-Lauf. Die Bundesliga ist ein Marathonlauf. Was sollen wir heute irgendwelche Superlative finden? Das ist nicht angebracht, weil wir am Anfang des Rennens sind."
Dabei spielten die Münchener vor allem in der ersten Halbzeit Fußball vom anderen Stern, zogen die vielbeinige Arsenal-Defensive nach Belieben auseinander und sorgten so schon vor dem Gang in die Kabine mit einem auch in der Höhe verdienten 3:0 für die Vorentscheidung.
Die Gunners? "Chancenlos", fällte Ex-Bayern-Co-Trainer Michael Henke in der Pause ein vernichtendes Urteil bei SPORT1 (So spottet das Netz über Arsenal).
Den Eindruck bestätigte auch Weltmeister Per Mertesacker nach dem Schlusspfiff: "So wie die Bayern heute gespielt haben, waren wir nicht in der Lage, dagegen zu halten."
Die nächste Machtdemonstration
"Die erste Halbzeit war die bessere Halbzeit. Offensiv haben wir sehr dominant gespielt. Es war nah an dem dran, was wir uns vorgestellt haben", zog Doppeltorschütze Müller Bilanz (Die Stimmen zum Spiel).
Eine Machtdemonstration also. Nicht zuletzt, weil die Niederlage in London die Münchener umso mehr anstachelte. "Wir waren schon heiß. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen", gab Müller zu.
So blieb es dabei: Immer, wenn ein Gegner vermeintlich auf Augenhöhe in die Allianz-Arena kam, ließen die Bayern die Muskeln spielen. 5:1 gegen Wolfsburg, 5:1 gegen Dortmund, nun 5:1 gegen Arsenal.
Provozieren sollte man den Rekordmeister in seiner derzeitigen Verfassung nicht.