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Bayern-Gegner Dinamo Zagreb mit Unruhe um Zdravko und Zoran Mamic

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Bayern-Gegner Dinamo Zagreb mit Unruhe um Zdravko und Zoran Mamic

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Brüder Mamic - keine Männer des Gesetzes

Zdravko Mamic ist Präsident, Bruder Zoran Trainer bei Dinamo Zagreb. Untersuchungshaft lautet das letzte Kapitel ihrer Negativschlagzeilen. Sportlich gilt Dinamo in München als Außenseiter.
Dinamo Zagreb v Molde - UEFA Champions League: Third Qualifying Round 1st Leg
Dinamo Zagreb v Molde - UEFA Champions League: Third Qualifying Round 1st Leg
© Getty Images
Zdravko Mamic ist Präsident, Bruder Zoran Trainer bei Dinamo Zagreb. Untersuchungshaft lautet das letzte Kapitel ihrer Negativschlagzeilen. Sportlich gilt Dinamo in München als Außenseiter.

Dass die "Bad Blue Boys" nicht mehr zu Heimspielen von Bayerns Münchens Champions-League-Gegner Dinamo Zagreb kommen, ist eigentlich eine gute Nachricht.

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Die Fangruppierung, eine Mischung aus Ultras und Hooligans, steht seit ihrer Gründung 1986 für Krawalle; der Playboy bezeichnete sie in einer Reportage mal als "Armee hemmungsloser Fußballfans" und "brutalste Hooligans Europas".

Doch das Fernbleiben der "Bösen Blauen Jungs" ist auch ein Symptom - für die schwere Krankheit des kroatischen Fußballs.

Verursacht hat diese, da sind sich "BBB" und seriöse Medien einig, vor allem Zdravko Mamic, 56, Präsident des Rekordmeisters. Aber auch Zoran Mamic, 43, ehemaliger Bundesliga-Profi in Leverkusen und Bochum, Sportdirektor und Trainer des Klubs. Und Zdravkos Bruder.

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Mit einem Protestzug durch die Straßen Zagrebs demonstrierten die "BBB" und weitere Dinamo-Anhänger Mitte Juli gegen die Mamic-Brüder - "Diebe geht weg" stand auf ihrem Banner.

Untersuchungshaft vor Königsklasse

Zu dieser Zeit saßen Zdravko und Zoran Mamic in Untersuchungshaft.

Die Vorwürfe: Veruntreuung, Steuerhinterziehung, Bestechung.

Die Ermittlungen laufen, die Brüder kamen jedoch nach elf Tagen auf Kaution frei - pünktlich zu Dinamos Spiel in der Qualifikation zur Königsklasse gegen CS Fola Esch aus Luxemburg.

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Zdravko Mamic sprach von "Konstruktionen und Lügen" sowie einem "politischen Komplott". Er werde seine Unschuld "und die meines Bruders" beweisen.

Viel zu befürchten hat das Duo wohl nicht. Ein Normalbürger hätte wohl auf die Reise nach München verzichten müssen.

Zdravko und Zoran, die mächtigsten Figuren im kroatischen Fußball, sind am Dienstag (20.45 Uhr im LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) in der Allianz Arena aber wie selbstverständlich dabei.

Dabei legen ihnen die Behörden zur Last, Dinamo um 117,8 Millionen Kuna (15,4 Millionen Euro) sowie den Staat um 12,2 Millionen Kuna (1,6) geschädigt zu haben.

Nationalelf verkommt zum Privatteam

Für die "BBB" sind die Mamics "Diebe", Heimspiele boykottieren sie deshalb. In München aber werden 5000 Zagreb-Fans erwartet, und viele werden wieder die Frage stellen: "Wo ist das Geld geblieben?"

Über 150 Millionen Euro hat Dinamo in den vergangenen zehn Jahren für Spieler wie Luka Modric oder Mario Mandzukic an Ablöse kassiert - nicht wenig davon soll in den Taschen der Mamics versickert sein. Modric wurde im Zuge der Ermittlungen als Zeuge geladen.

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Dinamo aber ist nur die Spitze des Eisbergs. Zdravko Mamic, auch genannt: der Pate des kroatischen Fußballs, hat sich längst den gesamten Fußball seines Heimatlands Untertan gemacht, das Magazin 11Freunde spricht vom "Krebsgeschwür". Gerüchteweise verdient Zdravko an so gut wie jedem Transfer eines kroatischen Fußballers ins Ausland mit. Mamic ist Vizepräsident des Verbandes und gilt als weit mächtiger als dessen Boss Davor Suker.

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Als Suker Anfang September Nationaltrainer Niko Kovac schasste, wähnten viele Mamic am Werk. Kovac' Nachfolger Ante Cacic, trotz seiner 61 Jahre ein eher unbeschriebenes Blatt, gilt als Mamic-Mann. Die Fans treibt die Sorge um, dass die Nationalelf, für viele ein Heiligtum ("Svetinja"), zu Mamics Privatteam verkommt.

Intoleranter Präsident

Zdravko Mamic kümmert es wenig. Kritik erwidert er auf seine Weise: gerne mit Schimpftiraden gegen Spieler ("ich haue dich in Stücke!"), Politiker, sexuelle Minderheiten oder auch Journalisten. Ihnen allen hat er schon mal gedroht, sie könnten "in der Dunkelheit verschwinden". Hier und da ist er auch schon mal handgreiflich geworden.

In der Bild hat Zoran vor dem Spiel gegen die Bayern die Unschuld der Brüder beteuert. "Fakt ist: Mein Bruder und ich wissen, dass wir nichts getan haben. Ich muss mir keine Sorgen machen“, sagte er.

Die elf Tage in Untersuchungshaft bezeichnete er "wie eine Komödie. Ich war mit fünf anderen in einer Zelle. Für unseren ersten Hofgang hatte ich für mich und die anderen Stutzen, Hosen und Trikots von Zagreb besorgt, mit denen wir durch den Hof spaziert sind. Mein Bruder hat beim Hofgang gesungen. Wir haben eine Show daraus gemacht, weil unsere Verhaftung so lächerlich war."

Viel lieber als über die Untersuchungen spricht er ohnehin über den sportlichen Erfolg Dinamos. Seit 45 Spielen hat seine Mannschaft nicht mehr verloren. Und er selbst, damit brüstet sich Zoran Mamic gerne, habe als Spieler nie beim FC Bayern verloren (zwei Spiele mit Bochum, zwei Unentschieden).

In Anspielung auf das sensationelle 2:1 am ersten Spieltag der Champions League gegen den FC Arsenal meinte er: "Wir werden alles tun, um eine weitere Überraschung zu schaffen." Alles?!